Fantasy, Schreibkicks

Schreibkicks – Dumme Fee bei Licht

Wieder haben wir den ersten – es ist Schreibkicks-Time.

Ein so tolles Thema für den heutigen 1. aber ich hab mich echt schwer getan eine Geschichte zu finden. Ich hatte soviel Ideen – aber ich konnte sie nicht greifen. Trotzdem habe ich eine kleine Geschichte gefunden. Hier meine Dumme Fee bei Licht für die Schreibkicks bei Sabi

Mit dabei waren diesesmal

Das neue Thema für den 1.7.18 lautet:Monster

 


Es war einer der Tage an dem Fee am besten in ihrer Blüte hätte bleiben sollen. Barb war eh keine Morgenfee – eher eine Morgenmuffelfee. Bei dem Gedanken  musste sie schmunzeln. Morgenmuffelfee. Sie saß an ihrem Blütenstempel mit einer frischen Tasse Nektar. Die Sonne würde bald untergehen. Sie liebte den Sonnenuntergang – die Sonne verwandelte den Himmel in eine brennende Fassade. Die Tiere kamen langsam zur Ruhe und es wurde gemütlich. Hier im Feenwald mit der schönen Blumenwiese auf der Lichtung, schien immer die Sonne. Immer – Feenmagie. Gemütlichkeit war Barbs Passion. Sie konnte diese übereifrigen und hektischen Feen nicht verstehen, die immer so aufgezogen wirkten, wie ein Uhrwerk. Nein, nein sie brauchte ihre Zeit um anzuspringen. Und sie war langsam. Schon im Feenuntericht hatte die Lehrerin das immer liebevoll betont. Hier war alles so liebevoll. Manchmal zum kotzen liebevoll. So ein kleines Gewitter oder mal ein Streit zwischen Feen, das wäre mal was. Das bewunderte sie an den Menschen. Die lebten meist ihre Emotionen aus. Allerdings waren da die negativen meist dominant – das war auch nicht schön.

Barb schüttelte ihre Flügel auf und seufzte. Es wurde Zeit die Welt etwas netter zu machen. Sie flog los um ihren Zauber in die Schlafzimmer kleiner Kinder zu bringen. Hübsche Träume verteilte sie mit ihrem Feenstaub und die Wünsche merkte sie sich. Sie würde sie Nikolaus weiterleiten. Sie liebte ihre Arbeit und sie war wirklich froh, die Nachtschicht zu haben. Sie liebte diese Ruhe. Aber es war nicht ungefährlich. Nachts waren die Räuber unterwegs. Aber sie war erfahren und überheblich. Das musste man schon mal sagen. Denn als Barb lustig trällernd losflog und den Feenwald verließ war sie sich so sicher, dass sie wie immer ihr Bestes geben würde. Niemals hätte sie gedacht, dass sie um ihr Leben bangen müsste.

Sie flog also so vor sich hin, absolut sicher fühlend, als ihr Flug ganz plötzlich gestoppt wurde. Sie hing fest. Ihre Flügel hingen in einem Netz. Einem Spinnennetz. Sie erinnerte sich an einige Warnungen ihrer Lehrerin über diese Netze. In ihr sitze meist eine gefräßige Spinne und die Chance lebend herauszukommen stehe bei null. Barb wollte sich die Hand auf die Stirn hauen – aber sie klebte fest. Ja – klar – ich hätte heute einfach wirklich in meiner Blüte bleiben sollen. Jetzt hatte sie ihre weniger liebevolle Situation. Ganz so sicher und großmäulig war sie nun nicht mehr. Was würde jetzt passieren? Die Bewohnerin des Netzes schien nicht da zu sein. Das konnte gut sein. Dann hätte Barb die Möglichkeit sich zu befreien. Sie war immer noch zu überheblich. Sie dachte wirklich aus diesem Dilemma heraus zu kommen. Sie würde es noch merken.

Barb starte ihren Versuch sich zu befreien. Aber wie jedes Insekt, das sich in einem Spinnennetz verfing, verklebte alles noch viel mehr. Es wurde so schlimm, dass sie sich überhaupt nicht mehr bewegen konnte. Sie dachte wehmütig an ihre gemütliche Blüte, die sie wohl nie wieder sehen würde. Sie wurde immer schwächer und verlor so langsam ihren Mut. Der Mond schien. Es war Vollmond und sein Strahl traf sie genau. Es war als würde sie im Rampenlicht stehen. Eine Dumme Fee im Licht. Wenn es nicht so traurig wäre, würde sie über den Gedanken lachen. Aber ihre Situation war wirklich ernst. Bald würde die Spinne kommen und dann wäre ihre Zeit um. Sie überlegte Fieberhaft. Aber es viel ihr immer schwerer einen klaren Gedanken zu fassen.  Die Fäden des Netzes schnitten langsam tief ein. Das würde Narben geben, ihre schöne makellose Haut wäre auf immer verschandelt. Ach weh – als hätte ich nicht andere Probleme – wahrscheinlich brauch ich mir darüber keine Gedanken mehr zu machen. Bald bin ich Spinnenfutter.

Dann war es soweit. Sie spürte wie das Netzt sich bewegte. Die Spinne war zu Hause. „Ah – was ist mir denn da leckeres eingeflogen? Eine Fee. Ich wusste, dass dies eine gute Stelle für ein Netz ist. Perfekt. Ihr sollt hervorragend schmecken.“ Oh – es gab schon unvorsichtige Feen vor ihr. Warum hatte das nie jemand als Warnung erzählt. Sie seufzte. Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund aus dem sie es nie jemanden erzählen würde – sie waren alle Tod. Sie versuchte zu zappeln – aber sie konnte sich nicht mehr bewegen. „Ja zapple nur, um so fester schlingen sich die Fäden um dich. Ich muss dann nur noch meinen Stachel in dein zartes Fleisch rammen und dich aussaugen. Das wird ein Fest. Und der Mond bescheint meine Abentafel. Kann es perfekter sein?“ „Ach liebe Spinne, du wirst doch keine Fee essen wollen. Wir bringen doch überall Glückseligkeit hin. Auch zu dir. Ich erfülle dir drei Wünsche wenn du mich frei lässt.“ Die Spinne zögerte. „Was soll ich mir schon wünschen? Ich hab alles. Ich lebe, ich esse gleich und dann kann ich schlafen. Mehr benötige ich nicht. Ich bin kein Mensch, den du  mit materiellen Dingen locken kannst.“ „Nein natürlich nicht. Ich weiß doch. Aber vielleicht wünschst du dir was anderes. Hast einen Traum?“ „Nein. Ich bin eine einfache Spinne. Ich bin zufrieden mit meinem Leben und gleich werde ich auch satt sein.“ Die Spinne kam immer näher. Barb wurde es ganz anders. Bloß nicht ohnmächtig werden. Vielleicht habe ich die Chance mich zu befreien wenn sie die Fäden aufschneidet?

Das Netzt schwang unter dem Gewicht der Spinne auf und ab – Barb wurde ganz übel. Dann auf einmal blickte sie in zwei große Augen. Die Augen eines Menschen. Die Spinne blieb stehen. Stutzte und zog sich schnell zurück. Sie wusste – ein Mensch bedeutete meistens Probleme. Meist zerstörten sie ihr Netz und ihre Mahlzeit konnte entkommen. Sie hoffte in diesem Fall würde dieser Mensch einfach unter dem Netz durchschlüpfen. Aber natürlich war das Schicksal nicht  mit ihr. Sie würde sowohl ihre Beute, als auch ihr Netz verlieren. Sie stampfte wütend mit ihren acht Beinen auf. Eine Fee. Wie wahrscheinlich war es noch mal eine zu erwischen. Das würde nie wieder geschehen. Sie fluchte leise.

Der Mensch – es war ein junger Mann – blickte sich das Netz an. Der Strahl des Mondes beschien Barb immer noch. „Eine kleine dumme Fee, hm? Hast wohl bisschen Pech gehabt? Gut, dass ich gerade vorbei kam, als du der Spinne das Angebot der Wünsche machtest. Die Spinne nimmt sie nicht an – aber ich. Wenn ich dich befreie, dann bekomme ich die Wünsche.“ Barb blickte verdutzt in dieses Gesicht, das eigentlich ganz nett wirkte. Ach Menschen. Wie konnte sie nur Menschen  mögen. Alles was sie an ihnen so mochte zerfiel gerade zu Staub. Sie hatte die Wahl einen Menschen drei Wünsche zu erfüllen oder zu sterben. Was würdet ihr machen?

Barb blickte zum Versteck der Spinne. Sie lauerte und Barb lief eine Gänsehaut über die Arme. Nein, sie war nicht bereit zu sterben. Sie wollte leben. „Gut Mensch, befrei mich und ich erfülle dir deine Wünsche. Aber wähle sie weise. Wünsche können gefährlich werden und ich werde nicht eingreifen.“

Der Mann schnitt sie aus ihrem Gefängnis frei und packte sie in seine Tasche. Aus der dummen Fee bei Mondlicht im Netz wurde eine Dumme Fee, die ehemals an das Gute im Menschen glaubte. Sie würde ihre Pflicht dem Menschen gegenüber erfüllen. Aber er sollte nicht erwarten, dass seine Wünsche gut enden würden. Erzwungene Wünsche wurden immer bestraft. Barb lächelte leise. Er würde sich wünschen, seine Wünsche besser eingesetzt zu haben. Sie würde am Ende als Siegerin heraus gehen und freute sich jetzt schon auf den nächsten Tag in ihrer Blüte mit einer leckeren Tasse Nektar.

ENDE

14 Gedanken zu „Schreibkicks – Dumme Fee bei Licht“

  1. Hui, das war ja wie Achterbahn fahren. Zuerst alles perfekt im Sonnenuntergang. Dann die Spinne. Dann die Rettung. Und wieder nix. Schließlich eine Prophezeiung.
    Aber wie geht es jetzt weiter? Das wüsste ich gerne.
    LG, Veronika

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      1. Ja sitmmt. Das kann ich mir vorstellen. Ja, schon, aber es gibt auch noch so vieles anderes zum Schreiben. Da bleibt das erst mal hängen.

        LG Corly

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      2. ganz genau. Und gerade sitze ich noch an Dezembergeschichten, aber heute habe ich auch davon noch gar nichts geschafft, da ich Rezis schreibe.

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      3. Mein MAnn ist heute bei seinem Onkel…eigentlich wollte ich die Zeit zum Schreiben nutzen…aber ich kann mich nicht aufraffen…blöd oder – endlich mal total ungestört und ich gucke Serien…hihi

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      4. Ne. Da wir den selben Arbeitgeber haben. Sind wir zu Hause ständig zusammen. Wir verstehen uns gut. Aber viel Freizeit ist da nicht

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