Die Sommerpause bei den Etüden ist vorbei und ich hoffe, auch dass meine Schreibflauten so nach und nach abgeschüttelt werden können. Deswegen stürze ich mich gleich mal hinein in die neuen Worte, die diesesmal vom Erfinder der Etüden, Ludwig Zeidler, gespendet wurden.
Verzweiflungstat
ambivalent
hingeben.
Also ich muss schon sagen, dass mir ambivalent richtig schwer gefallen ist. Aber es ist eine Herausforderung und ich hoffe, dass ich das Wort auch richtig eingesetzt habe….auf jeden Fall so, wie ich es verstanden habe. Der Text betrifft mich nur teilweise, da ich keinen Schmarotzer als Partner habe….Also wie heißt das? Teilautobiografisch??
„Du bist echt ambivalent.“ Meint Max zu ihr. „Na danke.“ Schnauzte Eva und stürmte hinaus. Als sie sich unbeobachtet fühlt, holte sie erst mal ihr Handy hervor um das Wort und dessen Nutzung nachzuschlagen. „Was? Wie meint er denn das? Was habe ich denn gesagt, oder getan, das dieses Wort rechtfertigt? Wenn, dann ist er doch ambivalent.Tut als würde er mich verstehen um mich dann zurecht zu weisen. Nur weil ich meinen Job hasse, aber es nicht schaffe endlich einen Schlussstrich zu ziehen um etwas anderes zu suchen, das mich ausfüllt. Ha, ambivalent. Ich sage realistisch. Ich will mich nicht irgendwelchen Fantasien hingeben. Ich bin keine zwanzig mehr und auf dem Arbeitsmarkt sieht es nicht gerade rosig aus. Das wäre eine Verzweiflungstat einfach ins kalte Wasser zu springen, oder? Nein. Ich habe zu viel Verpflichtungen um einfach blauäugig alles hinzuwerfen.“
Eva wischte unkontrolliert auf ihrem Handy hin und her und murmelte unverständliche Dinge. „Ambivalent. So ein Schnösel. Nicht jeder kann sein Hobby zum Beruf machen. Geld regiert die Welt. Oder sagen wir es so – ohne das verdiente Geld meines ungeliebten Jobs, könnte er sein Hobby nämlich auch nicht ausüben. Jaja….Heuchler.“
Eva stürmte zurück ins Zimmer. „Weisst du was? Ich zeig dir mal wie ambivalent ich sein kann. Ich finde es toll, dass du deine Leidenschaft ausüben kannst. Aber ich hasse es, dass es auf meine Kosten geschieht. Also würde ich sagen – das müssen wir wohl ändern. Das kannst du doch verstehen?“
Der Blick – unbezahlbar. Die Rechnung, auf dem Küchentisch – bezahlbar.
ENDE
😂 Schön gelöst. Er wird sie auf jeden Fall nicht mehr so nennen.
Hn ist echt nicht so einfach den Grad zwischen „realistisch sein“ und „seine Träume leben“ zu finden.
Grüße, Katharina
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Danke – das Wort war echt schwierig einzubinden…
Das ist wahr – die Frage ist immer – wann ist der richtige Zeitpunkt, oder wann hat man den Absprung verpasst.
Grüsse
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Sehr gerechtfertigt. Junge, komm in die Puschen und beweg mal selbst was! Von ihrem Geld leben, aber ihr erzählen, was sie falsch macht, echt …
Ich glaube, so was kommt öfter vor, als man denkt.
Liebe Grüße, schön, dass du wieder mit dabei bist!
Christiane ;-)
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Ich freu mich auch wieder dabei zu sein.💓
Ich befürchte dass das echt sehr oft vorkommt. in beide Richtungen. 😊
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