Die Schreibeinladung zu den Etüden kommen von Christiane
Die Wortspende für die Textwochen 40/41 des Jahres 2022 stammt von Werner Kastens mit seinem Blog Mit Worten Gedanken horten. Sie lautet:
Zeitlupe
behäbig
verprassen.
Ui – das war ungewohnt. Ich hatte die letzte Zeit nur Drabble, Elfchen und weitere kurze Beiträge, dass die 300 Worte mir so viel vorkamen.
Aber ich habe sie unterbekommen. Hier mein blutiger Beitrag.
(Achtung Trigger – es wird blutig)
Wie in Zeitlupe schien die Szene vor Annette abzulaufen. Sie blickte auf ihre Hand, in der das Messer noch lag. Plopp, plopp, plopp, tropfte das Blut auf den Küchenfussboden. Vor ihr lag eine Person. Sie ging in die Hocke. Ein Lachen drängte sich an die Oberfläche. Wer begeht denn einen Überfall mit einer Hasenmaske? dachte sie. Eine unerwartete Ruhe überkam sie. Sie musste überlegen. Sie erhob sich, schaute auf den Läufer und zog diesen herbei. Sie versuchte die behäbige Person auf den Teppich zu rollen. Sie war widerspenstig. Die Schwere des auf dem Rücken liegenden Körpers, liess ihn immer wieder zurückrollen. So geht das nicht, dachte Annette. Ich muss mehr Kraft ausüben. Entschlossen drückte sie gegen den Körper. Ein Schmatzen war zu hören, als er sich aus der Blutlache löste. „So. Und jetzt?“ sagte sie. Ich verprasse hier sinnlos Zeit. Wie entledige ich mich dieser Leichen?
Verdammt, dass ich nicht einfach die Polizei rufen kann. Sie drehte sich um und schaute zum Flur. Da lag eine weitere Leiche. Ein schlanker Körper zeichnete sich unter dem Laken ab. Dieser Einbruch kam wirklich äusserst ungelegen. Wollte sie doch…..aber warte. Vielleicht doch nicht ungelegen? Sie setzte sich auf den Hocker. Öffnete eine Flasche Wein und überlegte.
Nehmen wir an: Sie blickte auf die Leiche ihres Mannes – durch das Laken drang das Blut. Eine Affekthandlung. Sie trank den Wein aus, zerschlug die Weinflasche, begab sich zum ersten Leichnam, schlitzte die Kehle nochmal auf – mit dem Flaschenhals. Nahm das Laken und warf es in den Kamin. Wischte ihre Fingerabdrücke sorgfältig ab. Ging zur zweiten Leiche, verschmierte grosszügig Blut ihres Mannes auf dem Eindringling. Griff zum Telefon. Schickte ein Stossgebet gen Himmel und wählte den Notruf. „Notruf, wie kann ich ihnen Helfen?“ Ein tiefer Schluchzer entkam ihr. „Hilfe. Bitte helfen sie mir. Wir sind überfallen worden.“
Kaltblütig ist nichts dagegen. Einen Überfall nutzen, um den eigenen Mann umzubringen? Erst dem Hasenmann die Kehle durchschneiden, dann den eigenen erstechen.
Wußte gar nicht, dass eine Flasche Rotwein so erfinderisch macht, dass sie auch noch ungeschoren aus der Sache kommt.
Wieder etwas dazu gelernt.
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Nun – ob sie damit durchkommt – wer weiss. Aber wenn sie bisschen gut schauspielern kann….😉
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Irgend etwas wird sie sicherlich übersehen haben. Grins…
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Ganz bestimmt. Mittlerweile sind die Ermittlungen so detailliert. Aber darum muss sie sich später kümmern. 😀
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Da fehlen die Fingerabdrücke vom Mann am Täter oder anders herum.
Sherlock Holmes Grüße….😂
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Haha – du ermittelst schon. Sehr spannend.
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Grins…
Bei 100 Wörtern blieb dir ja keine Chance. 😉
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Ja- bleibt nicht viel Platz um einen perfekten Mord zu kreieren
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Ach nee, vertan.
Es ist ja die andere Aktion. Lach…
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passt schon.
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Deine Protagonistin ist mir zutiefst unsympathisch, und das will schon was heißen ;-) Aber wer weiß, warum sie handelt, wie sie handelt, und vielleicht wäre es dann ganz schnell anders.
Schön, dass du wieder dabei bist! :-D
Frühabendgrüße mit einem letzten Rest Kaffee 🌦️🍃☕👍
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Tja – wer weiss was sie dazu bewogen hat. Da ist viel Spielraum.
Danke ich geniesse nach begangener Tat auch meinen Kaffee….😉
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