Action, writing friday

Martin´s Café – Part 3

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

  • Schreibt jeden Monat eine tolle Geschichte, die bei jedem gleich anfängt aber komplett anders endet


Uff – mich hier kurz zu halten ist nicht leicht. Leider brauche ich tatsächlich soviel Worte. Dieser Plot hat es echt in sich.


Was bisher geschah:

Martin hat in Paris ein kleines gemütliches Café. Er führt es seit 1960. Er liebt es sich mit seinen Gästen über alles Mögliche auszutauschen. Eines Tages kommt eine junge Frau in sein Café. Sie wirkt etwas unsicher, aber nach dem Martin sie so freundlich willkommen hiess kam sie jeden Tag und die beiden tauschten sich aus. (Hier)

Nachdem Caroline eines Tages gehetzt in seinen Laden kommt, erfährt er einiges über ihre Vergangenheit, das sie jetzt einzuholen scheint. Es wird gefährlich. (Hier)

  • Polizisten befragten Martin über das Verschwinden der jungen Caroline.

oder

  • Martin musste die Polizei verständigen.

 

Martin sah erschrocken zu Caroline. Caroline eine Kunstdiebin? Hatte er sich so in ihr getäuscht?

„Wie konnte das geschehen?“, fragte er sie erschüttert.

„Ach Martin, ich weiß auch nicht. Ich war so verliebt und Jimmy Jr. hat es wirklich drauf gehabt mich zu umwerben und zu blenden. Es dauerte nicht lange und ich war sehr tief in ihr Geschäft verwickelt. Ich wäre nie lebend herausgekommen, wenn ich hätte aussteigen wollen. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu verschwinden. Aber ohne Geld? Wie sollte ich das machen. Also habe ich mir einige kleine Gemälde geschnappt und bin schnell aus Amerika verschwunden. Hier bin ich unter dem Mädchennamen meiner Mutter registriert. Den kennt keiner.“ Sie blickte ihm nicht in die Augen.

„Ach je, Mädchen, was hast du nur gemacht?“ Martin zog an einer Zigarette und nahm einen tiefen Schluck des mittlerweile kalten Kaffees. Er schien es nicht zu merken, oder es machte ihm nichts aus, dass der Kaffee kalt geworden war.

Martin saß in Gedanken versunken da. Was sollte er jetzt machen? Sollte er Caroline vertreiben? Er hatte sie in sein Herz geschlossen. Sie waren so was wie beste Freunde geworden. Sein Herz wurde schwer. Es blieb ihm nur eins zu tun. Caroline musste weg. Das Land am besten verlassen und ihn.

Er seufzte tief.

„Caroline, es bleibt nichts übrig. Du wirst wohl hier verschwinden müssen. Dein Leben ist nicht sicher hier.“

Caroline blickte ihn an. „Aber wie. Ich kann die Bilder nicht verkaufen, sie würden mich sofort finden.“

Er atmete tief ein. „Ich mache das für dich. Ich kenne jemanden, der die Bilder kaufen wird. Er hat immer reiche Klienten, die auf berühmte Künstler warten. Lass mir paar Tage Zeit. Du musst aber untertauchen. Komm in drei-vier Tagen noch mal und wir besprechen da alles Weitere.“

Caroline erhob sich. Etwas unsicher drückte sie Martin an sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Danke, lieber Freund.“ So verließ sie das Café und hinterließ einen nachdenklichen und traurigen Martin.

*

Gegen Nachmittag öffnete sich die Tür und zwei Polizisten betraten das Café. Martin unterhielt sich gerade mit ein paar alten Stammkunden, als er unsanft von einem der beiden Polizisten auf die Schulter geklopft bekam.

„Bonsoir Monsieur Duboi, dürften wir sie bitten, mit uns an einen ruhigen Platz zu gehen?“

„Bonsoir Gendarmes. Um was geht es denn? Sie sehen, dass ich gerade mit meinen Kunden beschäftigt bin und ungern unhöflich wäre und das Gespräch abbräche.“

Die Polizisten schauten sich an und zuckten mit den Schultern.

„Es geht um Mlle Caroline Poir“

„Caroline Poir?“

„Ja. Uns wurde gesagt, dass sie sich hier öfter aufhält.“

„Ja, das stimmt, aber ich habe sie seit einigen Tagen nicht mehr gesehen. Um was geht es denn?“

„Kommen sie, bitte. Es soll doch diskret vonstattengehen.“

Martin tätschelte die Schulter seines Gesprächspartners und führte die beiden Polizisten in den hinteren Raum mit den Vorräten.

„Um was geht es denn?“, fragte er genervt.

„Mlle. Poir wird gesucht, um eine Aussage zu einem Mordfall und Kunstraub zu tätigen. Sie soll Zeugin sein.“ Martin schaute sie misstrauisch an.

„Zeugin bei einer Straftat? Das kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist so zart und nett.“

„Stille Wasser sind tief.“ Erwiderte einer der Polizisten.

„Ich kann ihnen da leider nicht weiter helfen. Sie war tagelang nicht hier und ich weiß nicht wo sie wohnt. Ich kannte noch nicht mal ihren Nachnamen.“ Martin war froh, dass dies der Wahrheit entsprach. Weniger Lügen war immer gut um realistisch rüber zu kommen.

„Nun, uns bleibt ja wohl nichts übrig, als ihnen zu glauben. Bitte, kontaktieren Sie uns sollte Mlle wieder auftauchen. Es wäre sehr wichtig.“ Martin nickte und führte die beiden hinaus.

Als sie das Café verlassen hatten, atmete er tief aus. Puh. Das war sehr knapp gewesen. Im Keller hatte er die Kunstwerke, die er verkaufen wollte, deponiert. Wenn sie sein Café hätten durchsuchen wollen, dann hätte das schiefgehen können.

Das Telefon klingelte. Er schlurfte zur Theke und nahm ab.

„Martin? Martin, hier ist Caroline. Es wird dringend, ich glaube, ich werde verfolgt. Konntest du die Bilder verkaufen?“

„Mein Kontakt kommt heute Abend, nachdem ich abgeschlossen habe. Ruf morgen noch mal an, ja?“ Es klickte in der Leitung – sie hatte aufgelegt. Irritiert legte auch Martin auf. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er hätte sich niemals da hineinziehen lassen dürfen. Seine Hand zitterte, als er sich eine Zigarette anzündete und langsam auf den Tisch zuging, an dem er und Caroline sich soviel Stunden ihre Geschichten erzählt hatten.

Was würde noch auf ihn zukommen? Eine Gänsehaut überzog seine Arme und er schloss unsicher die Augen.

4 Gedanken zu „Martin´s Café – Part 3“

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