Romantik, writing friday

Janes Tagebuch Part 4 Finale

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

  • Schreibt jeden Monat eine tolle Geschichte, die bei jedem gleich anfängt aber komplett anders endet

     


Was bisher geschah:

Jane hat eine Valentinskarte ohne Unterschrift bekommen. Sie war sich sicher, sie sei von ihrem Schwarm Zedric. (HIER weiter)

Dann sieht sie ihn aber mit Nicolle in einem Eiscafé turteln. Das bricht ihr das Herz und ihre Welt bleibt stehen (HIER weiter)

Jane ist am Boden zerstört. Sie will am liebsten nicht mehr Leben und vorallem nie mehr lieben. Bis etwas ihre Meinung ändert. Das könnt ihr HIER lesen


Letzte Wendung

Das Ende (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte zu Ende)

  • Zedric und Jane finden zu einander

oder

  • Tom und Jane finden zu einander

 

Liebes Tagebuch

ach es ist echt viel passiert. Ich bin gar nicht dazu gekommen, dir alles zu berichten. Die letzte Info war, dass ein neuer Schüler zu uns in die Klasse kam. Tom. Der süße Tom. Natürlich sind alle Mädchen auf ihn gestürzt. Wie erbärmlich. Ich war da ja noch gestorben. Mein Herz war gebrochen, weil Zedric sich mit Nicole getroffen hat. Ich wollte nie wieder lieben. Lieben war zu schmerzhaft. Aber Tom ist was anderes. Er hat mich gefragt – MICH! Obwohl ich ausgesehen habe, wie eine graue Maus. Ungeschminkt und gestylt mit Schlabberklamotten. Aber er kam trotzdem.

Ich wollte ja eigentlich nicht. Aber andererseits habe ich mich erinnert, was meine Oma immer sagt. Der Gedanke an sie hat mich bestätigt. Ich wollte mit Tom ausgehen. Und es war toll. Ich hab kein einziges Mal an Zedric gedacht. Nur kurz mal, als wir an dem Eiscafé vorbeikamen, in dem die beiden gesessen hatten. Das hat bisschen im Herzen gezwickt. Aber Tom hat mich sofort wieder abgelenkt. Er ist so witzig. Und so natürlich. Wir haben schon so viel gemacht. Waldspaziergänge, Schwimmen, Fahrradtouren. Mein Handy ist an manchen Tagen überhaupt nicht genutzt worden. Instagram und alle anderen Medien sind unwichtig im Vergleich zum Reallife. Ich bin so froh, dass er in unsere Klasse kam. Er hat mich wiederbelebt. Und ich sehe die Welt jetzt viel intensiver. Was Besseres hätte mir nicht passieren können.

Soll Zedric doch mit seiner Nicole glücklich werden. Er kann Tom nicht annähernd das Wasser reichen. Ach, liebes Tagebuch. Ich bin so glücklich. Glücklich verliebt. Love forever. Vielleicht. Du wirst auf den neuesten Stand gehalten. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn es nicht mehr sooft sein wird. Aber ich komme wieder zu dir.

Bis bald, liebste Freundin.

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Romantik, writing friday

Janes Tagebuch Part 3

 

Was bisher geschah:

Jane hat eine Valentinskarte ohne Unterschrift bekommen. Sie war sich sicher, sie sei von ihrem Schwarm Zedric. (HIER weiter)

Dann sieht sie ihn aber mit Nicolle in einem Eiscafé turteln. Das bricht ihr das Herz und ihre Welt bleibt stehen (HIER weiter)

  • Ein neuer Schüler (Tom) kommt in Janes Klasse! Jane ist sofort Feuer und Flamme für ihn. Wie reagiert Zedric darauf? Beschreibe den Moment

oder

  • Ein neuer Schüler (Tom) kommt in Janes Klasse und möchte mit ihr ausgehen. Geht Jane darauf ein für wen entscheidet sie sich?

Liebes Tagebuch

ach, was soll ich dir nur schreiben. Du weißt ja, wie es mir geht. Zedric scheint wirklich mich Nicole zusammen zu sein. Er schaut manchmal zu mir und lächelt. Ich weiß nie, wie ich reagieren soll. Ich habe zu nichts Lust. Ich laufe schon nur noch in Jeans und Schlabberpulli durch die Gegend. Wofür soll ich mich auch aufhübschen? Zedric interessiert sich doch nicht für mich, oder? Nein. Er will mich nicht. Da passt dieses graue Wetter doch genau richtig zu meiner Laune. Am liebsten würde ich nicht mehr zur Schule gehen. Wozu auch, das Leben ist Scheiße. Wirklich. Diese Sache mit der Liebe finde ich scheiße. Wenn das so weh tut, brauche ich das nicht.

*seufz* bis bald meine Liebe.

Liebes Tagebuch

du glaubst nicht was passiert ist. Du weißt ja noch, dass ich echt keine wirkliche Lust mehr auf Leben und Liebe hatte. Ja – ich höre schon meine Oma sagen – Kind. Auch andere Mütter haben schöne Söhne – und sie hat wie immer recht. Denn so ein schöner Sohn ist jetzt neu in meiner Klasse. Seit Montag. Und ich muss sagen, er ist so niedlich. Ein bisschen schüchtern noch, aber man merkt schon, dass er sich zurückhält. Er hat eine wahnsinnige Ausstrahlung. Die anderen haben schon Respekt vor ihm. Ich konnte mich erstmal nicht begeistern. Mein Herz war ja auch gebrochen. Das weißt du. Ich liebe Zedric wirklich. Aber wer sagt, dass ich mich jetzt schon festlegen soll? Wie meine Oma immer sagt: Verliebe dich oft, verlobe dich selten, heirate nie. Sie ist so cool. Ich werde nach her gleich mal zu ihr gehen und mir einen Rat holen. Den… Trommelwirbel… Tom (so heißt der neue Junge) hat mich tatsächlich gefragt, ob ich mal mit ihm ausgehen will. Ich weiß nicht – mein Herz schmerzt noch so. Aber Zedric bin ich ja wohl egal, oder? Was soll ich machen? Soll ich auf Zedric warten? Ach, Oma, was würdest du machen? Ich weiß schon, sie würde Zedric kicken und sich auf Tom konzentrieren. JA, das mache ich. Ich will wie meine Oma sein – tapfer und selbstsicher. Ich werde mit Tom ausgehen. Scheiß auf Zedric. Soll er doch mit Nicole glücklich werden.

Tschüssi meine Liebe.💕

 

 

 

Drama, Romantik

Janes Tagebuch Part 2

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

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Was bisher geschah:

Jane ist verliebt. In Zedric. Ein Junge aus ihrer Klasse. Am Valentinstag bekam sie eine Karte ohne Unterschrift. Sie ist überzeugt, dass sie von Zedric ist. Kann das sein?

Hier könnt ihr noch mal lesen.


Erste Wendung (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Nicole, ein Mädchen aus Jane’s Klasse geht mit Zedric aus. Berichte davon und wie geht es Jane?

oder

  • Zedric geht Jane die ganze Woche aus dem Weg. Wie geht es ihr? Was geht in ihr vor?

Ohhh – Jane tut mir so leid. Da wird man in die Teenagerzeit zurückgesetzt. Ich musste selbst mal schluchzen. Die Arme.

Lest für welche Wendung ich mich entschieden habe.


Liebes Tagebuch.

Ich weiß nicht, was passiert ist. Am besten, ich verlasse Schweden. Wie soll ich hier noch leben, oder in die Schule gehen? Ich habe Schmerzen.

Es tut mir leid, ich mache dich nass. Du bist doch meine beste Freundin. Dir kann ich alles anvertrauen und ich lasse meine Tränen einfach auf dich tropfen. Aber ich kann nicht anders.

Du weißt ja, dass ich eine Valentinskarte bekommen habe, die niemand unterschrieben hat. Ich dachte wirklich, sie ist von Zedric. Aber warum geht er dann mit Nicole aus?

Ich hab sie gesehen. Sie saßen im Eiscafé. Direkt am Fenster, wo sie jeder sehen konnte. Ich hab mein Fahrrad gerade dran vorbeigeschoben. Zum Glück. Sonst wäre ich vielleicht echt gestürzt.

Ich stand auf der anderen Seite und konnte alles genau sehen. Nicole hat ihr Eis mit Zedric geteilt. Sie hat ihm ihren Löffel hingehalten und er hat das Eis genommen. Dabei haben sie sich in die Augen gesehen. Nicole hat die eine Hand von Zedric genommen und….mir wird richtig schlecht.

Das tut so weh. Ich glaube, mein Herz bleib stehen. Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass ich nicht zu ihm gegangen bin, nach der Karte. Ich glaube, ich hätte mich umgebracht, wenn er mich ausgelacht hätte. Ja – was will er auch mit mir. Er sieht so toll aus und ich – ich bin nur normal. Er kann wirklich jedes Mädchen haben. Auch mich – aber mich will er nicht. Entschuldige, ich muss aufhören. Sonst sterbe ich. Mama ruft eh zum Essen. Bis bald, meine Liebe.

 

Romantik, writing friday

Writing Friday – Janes Tagebuch

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

  • Schreibt jeden Monat eine tolle Geschichte, die bei jedem gleich anfängt aber komplett anders endet

Ein neue Monat – eine neue Geschichte. 

Es wird Zeit sich an seine erste Grosse Liebe zu erinnern.


Eckdaten

Protagonist / Protagonistin:      Jane 15 Jahre

Ort: Schweden

Zeit: Jahr 2023

Schreibform: Tagebuch

Der Anfang der Geschichte

3.2.2023

Liebes Tagebuch,

Ich war noch nie so verliebt. Noch nie! Ich war verknallt. Ja. Aber das hier war so viel anders! Gestern hat er mich wirklich angesprochen. Es war zwar nur ein «Jane, so heisst du doch? Darf ich mir einen Kugelschreiber ausleihen?» aber mein Herz hat sofort einen Aussetzer gemacht. Und ich bin mir sicher, dass ich da auch was in seinen Augen gesehen habe.

6.2.2023

Liebes Tagebuch,

Ich habe mich heute so auf die Schule gefreut. Denn ich wusste, dass ich ihn wiedersehen würde. Das ganze Wochenende über habe ich an ihn gedacht. Er heisst übrigens Zedric. Erzähl das aber niemandem… Hihi. In der ersten Stunde habe ich auf cool getan. Ich wollte ihn noch nicht nach meinem Kugelschreiber fragen, ich fands irgendwie toll zu sehen, wie er damit schrieb. Meine beste Freundin Katija ist überaus neugierig und fragt schon ständig wieso ich so grinse. Aber ich kann es ihr nicht erzählen. Sie ist eine Plaudertasche.

7.2.2023

Liebes Tagebuch,

Gestern war nicht mehr viel los. Ich habe abends noch Hausaufgaben geschrieben. Zedric hat mich leider nicht mehr angesprochen. Und auch heute ging er mir aus dem Weg. Aber ich bin mir sicher, dass da etwas ist. Sein Freund Nils, quatscht aber so viel, dass ich das Gefühl habe, das er mich gar nicht ansprechen kann.

8.2.2023

Liebes Tagebuch,

Du glaubst es nicht! Heute hat Zedric mich wieder angesprochen. Er drehte sich zu mir um und fragte «Isst du mittags auch in der Mensa?» Ich war baff und konnte leider nur ein «mhm» rausbringen aber er hat daraufhin gegrinst. Oh ich habe so viele Schmetterlinge im Bauch!

Einstieg in die Geschichte (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Jane kriegt an Valentinstag eine romantische Karte. Jedoch ist diese nicht unterschrieben. Beschreibe die Karte und lass Jane raten, von wem sie wohl sein könnte.

oder

  • Jane ist mutig und schreibt eine Valentinskarte an Zedric. Was steht drin und wie reagiert Zedric darauf.

14.2.2023

Liebes Tagebuch,

heute ist Valentinstag. Tag der Verliebten. Der romantischste Tag des Jahres. Es hat die Nacht geschneit und die Welt sieht jetzt so magisch aus. So magisch wie sich alles um mich herum anfühlt. Ich habe eine Valentinskarte bekommen. Ihhh…hihi…Aber sie ist nicht unterschrieben. Ob sie vielleicht von Zedric ist? Die letzten Tage hat er immer mal zu mir geguckt, mal mit mir gesprochen. Als er mir den Kugelschreiber zurückgab, meinte er: “Entschuldige, dass ich ihn so lange hatte. Er schreibt so gut. Das ist bestimmt deine Ausstrahlung.“ Er blinzelte mir zu und ich wäre fast in Ohnmacht gefallen, wenn mein Herz nicht so krass geklopft hätte. Jetzt liegt er in meinem Schneewittchen Sarg. Geschützt. Die Karte ist so schön. Auf dem Deckblatt ist ein großes Herz aus kleinen Herzen abgebildet. Und es lösen sich kleine Herzen aus dem Hauptherz, wie Luftballons, die frei fliegen. Innen ist ein so schöner Spruch. „Ich mag dich, kann nichts dafür, dass sich mein Herz so sehnt nach dir. Hörst du es schlagen? Es schlägt für dich. Es will dir sagen: Ich mag dich.“ Ohhhhwwww. Ist das nicht toll? Aber warum nicht unterschrieben. Vielleicht schämt er sich? Oder er denkt, ich lache ihn aus? Es liegt bestimmt an Nils. Der quatscht soviel. Vielleicht will er nicht, dass sich jemand lustig macht. Ach, so eine geheimnisvolle Karte zum romantischsten Tag. Ich glaube, ich kann fliegen. Soll ich Zedric ansprechen? Oder soll ich waren, ob er zu mir kommt? Ach, soviel Fragen und soviel Aufregung. Ich bin froh, dass ich dich habe, liebes Tagebuch. Ich wüsste nicht, wem ich das alles hier erzählen sollte. Wir werden schon herausbekommen, wer mir diese Karte zugesteckt hat. Ich werde dir auf jeden Fall Bescheid sagen.

Romantik, writing friday

Writing Friday – Der Traum vom Pinguin

Der letzte Tag im Januar, da wollte ich noch eine Geschichte für den #writing friday veröffentlichen. Ein ungewohntes Genre für mich – Romantik.

  • Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Geschenk, Pinguin, Tintenfass, ruhig, zart

Der Traum vom Pinguin

 

Tapeesa (Arktische Blume) saß auf ihrem Schlitten. Ihr Blick wanderte über die Eisfläche. Ruhig wirkte diese weiße Landschaft. Keine Erhebung störte dieses Bild. Ihre Hunde lagen friedlich im Schnee und warteten auf ihre Befehle.

Sie genoss diese Freiheit. Keiner, der ihr sagte was sie zu tun und zu lassen hatte.

Der Wind zog an und sie fröstelte. Sie musste weiter. Hier konnte sie nicht bleiben. Sie hatte ein Geschenk für ihre Schwester dabei. Diese war gerade Mutter geworden. Und wie es die Tradition verlangte, kamen die Familienmitglieder und beschenkten das Kind. Tapeesa seufzte schwer. Sie wusste, dass ihre Eltern von ihr verlangten, ebenfalls zu heiraten und eine Familie zu gründen. Aber sie hatte keinen Sinn für dieses Leben. Haus, Herd, Kinder. Das war es nicht, was sie wollte.

Sie wollte mit den Hunden in der Wildnis fahren. Vielleicht ein Transportgeschäft aufziehen. Außerdem hatte sie noch keinen passenden Mann gefunden, der sie reizen würde.

Sie kannte die Männer in ihrem Dorf alle schon seit Kindertagen. Es wäre, als würde sie einen ihrer Brüder ehelichen. Niemals. Lieber würde sie eine Einsiedlerin werden. Tief in sich spürte sie zart ein ziehen. Ein Gefühl des Verlustes.

Sie schüttelte sich und schob dieses Gefühl beiseite. Dafür war kein Platz. Ihre Hunde waren ihre Familie.

Wieder seufzte sie schwer. Sie erhob sich. Die Hunde reagierten sofort auf ihre Bewegung und standen ebenfalls auf. Sie hatten sich genug ausgeruht und wurden unruhig. Sie stellte sich auf ihren Schlitten und gab den Befehl an Iluq, der Leithund. Sofort zog er an und sein Rudel folgte ihm.

Der Wind blies ihr in das vermummte Gesicht. Die Geschwindigkeit versetzte sie in einen Rausch. Wie sollte sie das aufgeben können für einen Mann und Kinder?

Die Landschaft veränderte sich langsam. An den Seiten erschienen einzelne tiefgefrorene Büsche, die den Weg in das Dorf säumten. Sie zügelte die Geschwindigkeit. Eilig hatte sie es nicht.

Als sie einfuhr in ihr Dorf, konnte sie schon die Hunde der anderen hören. Immer dazwischen das Lachen der Kinder, die zusammen spielten.

Tapeesa fuhr zum Zwinger. Dort spannte sie die Hunde ab und versorgte sie. Heute hätten sie nichts mehr zu tun. Sie konnten sich mit den anderen Hunden vergnügen.

Schweren Schrittes ging sie zu dem beleuchteten Eingang des Hauses ihrer Schwester.

Sie schlüpfte aus ihren schweren, warmen Fellschuhen und trat ein. Im inneren klangen das Lachen der Frauen und die Stimmen der Männer, die über Politik redeten. Sie schindete Zeit, indem sie sich langsam ihres Fellmantels entledigte.

Sehnsüchtig blickte sie zurück. Am liebsten würde sie umkehren und fliehen. Aber die Tradition galt es zu wahren. Sie straffte die Schultern, biss sich auf die Lippe und trat ins Wohnzimmer.

Rechts war der Eingang zur Küche, da standen die Männer, tranken Bier und rauchten Zigarren auf den stolzen Vater.

Als sie in den Raum trat, bemerkte ihre Schwester sie sofort.

„Tapeesa, Schwester. Da bist du ja. Du bist spät. Aber immerhin hast du es noch rechtzeitig geschafft. Ich befürchtete schon du würdest nicht kommen. Die Zeit in der Wildnis vergessen zu haben, wäre nicht das erste Mal bei dir.“ Kam es sarkastisch von ihrer älteren Schwester. Tapeesa schluckte einen bissigen Kommentar herunter und kam näher.

„Hallo Schwester. Ich sehe, dir geht es gut nach der Geburt. Wo ist mein Neffe?“

„Komm hier. Dort in der Wiege ist er und schläft wie ein Engel. Er ist einfach perfekt.“

Tapeesa ging zur Wiege. Darin befand sich ein kleiner Junge. Er war so zerbrechlich und klein. Aber auch so perfekt. Am liebsten hätte sie ihn hochgenommen. Vielleicht würde das die Leere in ihr füllen.

Eine stattliche Frau betrat den Raum.

„Ach, die verlorene Tochter. Tapeesa, du warst schon so lange nicht mehr bei uns. Wie willst du so denn einen Mann kennenlernen? Vielleicht triffst du auf einen Yeti?“

Die Frauen lachten und Tapeesa verzog ihre Lippen zu einem verkrampften Lächeln.

„Hallo Mutter, ich sehe, dir geht es gut. Dann ist mein Besuch ja doppelt von Erfolg gekrönt. Ich sehe meinen hübschen Neffen und meiner Familie geht es bestens. Da kann ich beruhigt wieder abtauchen.“ Erwiderte sie süffisant und drehte sich wieder zu dem schlafenden Jungen.

„So kennen wir dich. Nicht um eine Antwort verlegen. Geh in die Küche und begrüße deinen Vater.“

Tapeesa befolgte den Befehl ihrer Mutter und begab sich in die Küche. Sie hatte sowieso Hunger und gegen ein Bier hätte sie auch nichts einzuwenden.

In der Küche grölten die Männer, als sie eintrat.

„Ah, die verschollene Tochter gibt sich die Ehre. Schaut Freunde. Sie war Monate verschwunden. Kein Lebenszeichen. Irgendwann wird sie im Eis versinken und wir werden einfach denken, sie hat uns vergessen. Hallo Tochter. Was macht dein Ehemann?“ Donnerndes Gelächter erscholl von den Männern. Tapeesa biss sich auf die Zunge. Nein, sie würde es schlucken. Nur wenige Stunden und sie konnten wieder in die ruhige Landschaft verschwinden und ihre Hunde würden sie weit wegbringen.

Sie ging zum Herd und nahm sich einen Teller der Fischsuppe und eine Scheibe von dem Brot. Suchend blickte sie sich nach dem Bier um und ihr Blick wurde gefangen genommen von einem unbekannten Gesicht. Sie stutze. Wer war der Mann?

Er hielt ihrem Blick stand und nickte ihr zu. Sie nickte zurück. Ihr Vater, der sehr aufmerksam war, wenn es um die Männer um seine Töchter herum ging, bemerkte den Blickwechseln und mischte sich ein.

„Tapeesa, du hast unseren Gast schon erblickt. Gibt es vielleicht Hoffnung, dass du nicht so kalt bist, wie das Eis, das du so liebst? Das ist unser neuester Gast, Silla. Er ist vor einigen Monaten mit seinem Hundeschlitten hier gestrandet. Ein Eisbär hatte ihn angegriffen und wir pflegten ihn. Aber ich befürchte, dass auch er zu unruhig ist. Er wird uns bestimmt bald verlassen. Also fang ihn jetzt, sonst ist er weg.“ Lachte er und drehte sich zu seinen Freunden um

Tapeesas Wangen waren tief rot. Silla kam auf sie zu.

„Hallo. Eltern sind peinlich, oder?“ Sie nickte schüchtern.

„Du hast auch einen Hundeschlitten? Was machst du damit?“

„Lenken, was denkst du denn?“

„Entschuldige, es ist so ungewöhnlich eine Frau als Musher zu sehen. Das ist noch sehr selten.“

„Ja, wir können das auch. Es ist keine Männerdomäne, nicht mehr.“ Antwortete sie schnippisch.

„Wohw. Ich wollte dich nicht beleidigen. Darf ich dein Rudel sehen?“

Sie beruhigte sich. Ihre Hunde waren ihr ganzer Stolz. Sie betrachtete das alte Tintenfass, das ihre Eltern manchmal immer noch nutzten und nickte.

Sie gingen zum Ausgang und zogen sich ihre dicken Sachen an. Der Wind zerrte an ihnen, als würde er sie davon tragen wollen.

Sie gingen zum Hundezwinger. Tapeesa spürte die Wärme die von Silla ausging. Sie wurde unruhig, spürte aber auch eine ungewohnte Ruhe in sich. Sie fühlte sich wohl in seiner Gegenwart.

Als sie am Zwinger angekommen waren, schnalzte sie mit der Zunge. Iluq und sein Rudel erhoben die Köpfe und kamen zu ihr.

„Das ist Iluq. Mein Held. Er hat alles bestens im Griff. Wo ist dein Rudel?“

Er zeigte auf eine Gruppe Hunde, die sich zusammen gerollt hatten.

„Sie sind faul geworden. Ich bin schon seit Monaten hier und konnte sie nicht anschirren. Aber nur noch wenige Tage dann werde ich aufbrechen. Ich spüre diese Unruhe in mir. Ich muss wieder los.“

Sie betrachtete ihn genau. Er sah nicht schlecht aus. Ihr Herz schlug etwas schneller. Er drehte sich zu ihr. Sie blickten sich in die Augen. Die Zeit blieb stehen, die Umgebung verschwamm und löste sich auf. Es war, als wären die beiden in einer Blase, die sie von allen äußeren Einflüssen abschottete. Er beugte sich nach unten. Tapeesa befeuchtete nervös ihre Lippen und hob leicht ihren Kopf. Dann küsste er sie. Sie hatten sich gefunden. Es war als hätten sich ihre Seelen erkannt.

Sie lösten sich voneinander. Tapeesa ließ ihren Blick in die Ferne schweifen. Silla nahm ihre Hand. Und sie beobachteten einen einsamen Pinguin, der stehen blieb und sie anblickte. Es schien, als würde er ein bestätigendes Nicken in ihre Richtung schickten.

„Weißt du, dass man sagt, träumt man von Pinguinen wird es familiären Zuwachs geben.“ Fragte Silla Tapeesa.

Sie blickte ihn an und lachte. Ja, das wäre es, was sie sich wünschte.

ENDE

Romantik, Schreibkicks

Schreibkicks – Kommerzieller Valentinstag

Schreibkicks. Hier wird von Sabi immer zum 1. des Monats ein neues Thema bekannt gegeben, dass dann am folgenden 1. des kommenden Monats auf seinem Blog gepostet wird.

Dieses Mal: kommerzieller Valentinstag

Teilnehmer:

Veronika
Eva
Corly
Sabi

Das Thema für den 1.4.18 lautet dieses Mal:Sanfte Frühlingslüftchen und Eisige Winde


Da ich grippal angeschlagen bin kurz und knapp.


Marnie liebte Valentinstag – nicht mal weil sie verliebt war – sie war schon lange Single. Aber neben Weihnachten war das die Zeit, in der die Menschen am nettesten zu einander waren. Ihre ganze Wohnung sah immer aus wie ein Geschenkeladen. Sie konnte einfach nicht an der tollen Deko vorbeigehen. Es war wie ein Zwang – ihre Mutter meinte immer – das wäre der innere Drang sich einen Partner zu wünschen. Pah – was für ein Blödsinn.

Währenddessen im Dekoladen um die Ecke. Warren hatte ein besonderes Schaufenster dekoriert – dieses Mal würde er sich trauen Marnie anzusprechen. Eigentlich verabscheute er diesen kommerziellen Valentinstag – aber er war schon seit einiger Zeit in Marnie verliebt und wollte dieses Mal nicht so abwertend sein. Er befürchtete, dass er sie damit die letzten Jahre immer vor den Kopf gestoßen hatte – war auch nicht unbedingt eine gute PR für einen Dekoladen, den er eigentlich auch verabscheute – aber er hatte ihn geerbt – von seiner Mutter. Sie liebt Deko genauso sehr wie Marnie. Da kommt sie – was mache ich – ach ich habe das Schild für die Aushilfe vergessen – ich weiß, dass Marnie einen Job sucht – mein kleines Spinnennetz – direkt neben meiner schönsten Deko platziert – da muss sie einfach zugreifen.

Marnie war auf dem Weg zum Einkaufen – ihr Weg führte sie immer wieder an dem tollen Dekoladen vorbei  – früher war er immer liebevoll Geschmückt – Sie hat oft mit Frau Basser zusammen gesessen und sich unterhalten, wie man was am besten platziert. Marine war sehr traurig gewesen, als sie starb. Und ihr Sohn – der war wirklich unfähig das richtig darzustellen. Bei ihm sah alles nach Kommerz aus. Einfach nicht liebevoll. Nur abgestapelt. Aber trotzdem ging sie immer wieder daran vorbei  – nur nicht mehr so oft hinein. Aber jetzt zum Valentinstag wollte sie sich was Nettes gönnen. Sie blieb stehen und stutze – das Fenster war sogar mal richtig nett dekoriert. Was? Er sucht eine Aushilfe? Eine Aushilfe im Dekoladen – das wäre ein Traum von mir. Aber könnte ich mit ihm arbeiten. Er ist ja ganz schnuckelig – aber immer so abwertend. Ach was soll´s. Der kleine Amor da im Schaufenster, zeigt mir schon den richtigen Weg.

Die Türklingel ging an in dem Moment als sie den Laden betrat. „Warren? Hallo?“ „Ach hallo Marnie – wieder auf Dekojagd?“ Sie biss sich auf die Zunge um ihn nicht was an den Kopf zu werfen. Das war es, was sie meinte – ein Bauer, was Feingefühl anging – so einer konnte doch kein Dekoladen führen. „Äh – ja – Du weißt ja Valentinstag. Diesmal hast du dir ja richtig Mühe gegeben um Kunden anzulocken. Das Fenster ist toll geworden.“ „Oh – Danke. Das war wohl mal ein lichter Moment.“ Marnie räusperte sich. „Ich hab gesehen, du suchst eine Aushilfe? Wie passend – ich suche einen Job.“ „Echt – Na das wäre doch was, oder?“ „Ja eigentlich schon.“ „Dann Willkommen im Dekoteam.“ „Äh – darf ich schalten und walten wie ich will?“ „Ähhhh ich denke schon.“ Antwortete er vorsichtig. „Sehr gut.“ Und schon schob sie ihn beiseite. Sie wirbelte durch den Laden und als sie fertig war, konnte er kaum glauben was er sah. Sein Fenster hatte sie so gelassen – im Inneren war nichts wieder zu erkennen. Es wirkte einladend und liebevoll. Wie bei seiner Mutter.

Ein Jahr später war der Laden aus der Dekoszene kaum noch wegzudenken. Trotzdem sie viel Kunden hatten und auch nicht schlecht verdienten, wirkte es dank Marnie nie Kommerziell. Sie unterstützte Künstler, die ihren Laden als Plattform nutzen, hatte ein gemütliches Kaffee integriert und war schwanger mit ihrem ersten Kind. Man kann es sich denken, es dauerte nicht so lange, bis Marine erkannte, dass Warren wirklich ein super netter und süßer Kerl war. Ein Kerl zwar, der kein Gespür für Deko hatte – aber umso mehr für seine Frau.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie heute noch und dekorieren die ganze Welt mit Liebe.

Romantik, writing friday

#Writing Friday Week 6 – Strickende Engel

Und wieder ist ein #Writing Friday bei Elizzy. Es gibt noch genug Themen, die die nächsten Freitage füllen. Und irgendwie – unabhängig von dem Schneefall die Tage – schnappte ich mir die Tropen/Schneestory. Die kleine hab ich direkt vor der Nase hüpfen sehen und sie wollte geschrieben werden. Also hier mein Versuch meiner imaginären Enkelin Schnee zu erklären.

Du erklärst einem Kind aus den Tropen, was Schnee ist

Ich sass auf der Veranda und blickte über das Wasser. Mein Haus stand so nah am Meer, dass ich es riechen konnte. Das Salzwasser kitzelte in meiner Nase und der Geruch – ganz leicht – nach Fisch und Algen beruhigte mich. Ich schloss die Augen und liess die sanfte Meeresbriese über mich hinweg gleiten.

Ich musste wohl eingeschlafen sein. Mein Traum wurde unruhig. Mein Boot, das so sanft auf dem Meer lag wurde von kleinen Wellen durchgeschüttelt. Ich erwachte und bemerkte woher der Sturm kam. Von meiner kleinen Enkelin.

„Amanda – ich hab geschlafen. Du weisst, das man alte Menschen nicht einfach aus dem Schlaf wecken soll.“ „Das ist falsch OmaTrudy. Eigentlich soll  man alte Menschen ständig wecken, damit sie nicht im Schlaf sterben.“ Da stand die kleine vier Jährige vor  mir und blickte mich so keck an, dass ich nicht anders konnte als sie zu schnappen und zu kitzeln. Sie lachte und strampelte bis sie nur noch japste, da liess ich sie los. „Warum hast du mich geweckt? Was hast du da in der Hand?“ Ich sah ein mittlerweile zerknittertes Bild in ihrer Hand. „Oma Trudy, das habe ich unter deinem Bett gefunden.“ „Was machst du unter meinem Bett? Ich hoffe sauber?“ „Hihihi, da würde ich ja nie fertig werden.“ War die frech. Ich freute mich schon auf ihr heranwachsen. „Also was hast du da?“ Sie hielt mir das verknitterte Bild hin. „Was ist das weisse da auf dem Bild? Das ist doch kein Sand. Hier bei uns ist alles sandig und der ist gelb.“

Ich blickte das Bild an und ein bisschen wurde ich traurig. Das Bild gehörte einer lang entfernten Vergangenheit an. Es war ein Bild, das mich im Schnee zeigte. Schnee. Das gab es hier in den Tropen nicht. Es gab Strände, da war der Sand so weiss wie Schnee, aber halt Sand. Der blieb und man fand ihn Tage später noch in sämtlichen Körperöffnungen.

„Das ist Schnee, mein Schatz.“ „Schnee?“ sie legte den Kopf schief, wie ein kleiner Welpe, dem man sein Spielzeug zeigte und darauf wartete, dass man es warf. „Was ist Schnee?“ „Das ist gefrorener Regen.“ „Gefrorener Regen? Wie kann den Regen frieren?“ „Er friert nicht, er gefriert.“ „Sag ich doch.“ Schüttelte die Kleine ihren Kopf, als wäre ich etwas schwer von kapee. Ich schmunzelte. „Er Gefriert, wenn es sehr kalt ist. Dann werden sie schimmernde Kristalle. Sie verändern aber ihre Form – sie werden wie die kleinen Spitzendeckchen, die ich von Uroma Paula liegen habe. Diese feine Form – Engel habe diese Flocken für uns gestrickt.“ „Engel stricken?“  „Ja, das machen sie, wenn sie uns beobachten, dann stricken sie Schneeflocken.“ „Hä?“ „Du liebst doch Eis.“ „Oh ja – darf ich eins haben? Biiiitte.“ „Aber nur wenn du  mir eins mitbringst.“ Schnell sprang Amanda auf und rannte mit ihren kleinen nackten Füsschen in die Küche. So schnell sie konnte war sie wieder zurück und setzte sich zu meinen Füssen auf den Boden. „Hier – erzähl weiter.“ „Dieses Eis. Das ist kalt.“ Sie nickte, während ihre kleine rosa Zunge am Eis leckte. „Eis ist gefroren.“ „Eis friert? – das ist kein Wunder. Im Kühlschrank ist es kalt.“ Ich musste lachen. „Genau – da ist es kalt. Und es gibt Orte auf der Welt, da wird es auch so kalt, das Wasser friert. Die Flüsse frieren zu und Seen und der Regen wird zu Schneeflocken?“ „Schneeflocken.“ Flüsterte Amanda. „Aber wie fühlt sich das denn an?“ „Kalt, sehr kalt und nass. Denn Schnee ist ganz leicht und kaum ist er auf deiner Hand gelandet schmilzt er und wird zu Wasser. So fein ist er.“ „Aber warum haben die Engel denn dann nicht dickere Tropfen genommen um den Schnee zu stricken?“ „Sie mögen das feine und leichte Gefühl der Flocken. Sie sind so leicht, dass sie im Wind tanzen können, bevor sie auf den Boden fallen.“ „Aber auf dem Boden schmelzen sie nicht?“ „Wenn der Boden so kalt ist, wie der Kühlschrank, dann nicht. Die vielen Flocken sammeln sich auf dem Boden und bedecken ihn dann ganz schnell, wie eine Decke. Deswegen ist alles so weiss auf dem Bild.“ „Und wie fühlt sich das an?“ „Hm – also erstmal ist alles immer ganz friedlich, wenn es geschneit hat. Es ist so ruhig als wäre die Welt eingeschlafen. Wie bei Dornröschen.“ „Oh – Dornröschen mag ich.“ „Ja, alle mögen sie.“ „Aber wie fühlt es sich an?“ „Es knirscht wenn man drauf läuft. Es fühlt sich manchmal an wie wenn du in einen nassen Sandhaufen greifst oder manchmal wie wenn du deinen Finger in geschlagene Sahne steckst.“ „Hm. Das klingt irgendwie schön.“ „Das ist es – aber es kann auch sehr unangenehm sein. Da der Schnee so kalt ist frieren einem die Füsse und die Finger und die Nase ein. Das ist nicht so schön.“ „Ach – so schlimm klingt es nicht – man kann ja was warmes anziehen und auch einen schönen warmen Kakao trinken. Ich will in den Schnee.“ „Vielleicht fahren wir mal in den Schnee. Vielleicht. Aber solange – komm ich zeig dir Schnee.“ Grosse Augen blicken mich an. Sie steht auf und folgt mir in die Küche. Ich öffne das Gefrierfach und kratze die Eisschicht ab – gut, dass ich nicht so oft abtaue. Ich kratze soviel ab, dass man einen kleinen Schneeball formen könnte. Dann nehme ich ihn im Eisportionierer auf und lasse ihn in ihre Hand rieseln. „So ähnlich fühlt sich Schnee an.“ „Ah hihihi. Das kitzelt und ist nass. Kann ich Schnee essen?“ „Ja – du kannst deine Zunge herausstrecken und die Flocken darauf fangen. Das macht viel Spass.“ „Gut – ich gehe schnell und packe meine Tasche – dann fahren wir in den Schnee.“

Schnell wie der Wind rauschte sie aus der Küche in ihr Zimmer und ich hörte nur noch: „Nein, das ist zu kalt, was  meinst du  Mister Schnuffel? Ja – das ist nicht dick genug. Ja natürlich nehme ich dich mit. Du musst doch Schnee auch kennen lernen.“ Seufzend ging ich an den Computer und öffnete eine der vielen Reiseportale und gab die Suche nach Schneegebieten ein.

ENDE

 

Hier sind alle Themen

Drama, Romantik, Story Samstag

[Story-Samstag] Mutter – Gedanken einer Mutter

Der Story-Samstag hat nur zwei einfache Regeln: Tante Tex gibt ein kleines Thema vor. Und wir haben die Möglichkeit ganz kreativ darauf mit einem geschriebenen Beitrag – egal ob als Gedicht, Abhandlung, Erzählung, Witz oder sonstiger literarischer Art – zu reagieren. Man hat immer zwei Wochen Zeit um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen…

storysamstag

Der Muttertag lag endlich hinter uns. Ich liebte meine kleinen Würmer, aber dieser spezielle Tag, der für uns gedacht ist, bedeutete im Endeffekt meist mehr Arbeit als jeder andere. Ich werde mit Frühstück überrascht, in dem noch die Eierschalen in den Eiern schwimmen, der Kaffee mehr Wasser als Kaffee ist und die Pancakes eher auf dem Küchenboden als  auf dem Teller verteilt sind. Meine kleine ist so süss. Sie ist vor dem Muttertag immer so aufgedreht. Da wird Glitzer und Glimmer aus der Bastelkiste geholt und im ganzen Zimmer verteilt um mir eine hübsche Karte zu basteln. Am besten packe ich sie dann aus, denn das meiste davon ist auf ihr und ihren Haaren. Das bleibt dort bis zum nächsten Fasching. Aber sie beim Basteln zu beobachten ist mehr wert, als ihre süsse Karte. Sie sitzt auf dem Boden und die kleine rosa Zungenspitze arbeitet sich einen Weg durch die Lippen. Dies Konzentration – da könnte ich sie einfach schnappen. Ganz anders ihr Bruder. Der Stammhalter. Er ist jetzt schon aus dem Alter um sich bei seiner Mutter Liebkind zu machen. Mütter sind jetzt peinlich. Aber ich bin gerne peinlich. Wie oft schon, hat er mich geärgert und ich habe ihn dann am nächsten Tag im Schlafanzug und Lockenwickler in die Schule gefahren. Nicht  genug mich durchs Fenster zu sehen. Nein, nein. Ich steige natürlich aus um ihn noch einen Kuss auf die Wange zu drücken. Natürlich mit rot geschminkten Lippen. Strafe muss sein. Er ist gerade in der Phase die selbstgemachten Gutscheine zu entwerfen. Ein Kuss, Geschirr weg räumen, Staubsaugen, Aufräumen, ohne Murren schlafen gehen. Er denkt jedes Mal ich würde sie nie nutzen. Ha – und ob ich das mache.  Ich liebe die Zeit vor dem Muttertag am meisten. Denn ich sehe, wie sich meine Familie Gedanken macht um mir einen schönen Tag zu bereiten. Ich liebe das.

Den Muttertag hasse ich. Denn nichts gelingt, und ich muss nett und lieb sein. Ich muss die verunglückten Karten an den Kühlschrank heften und hoch loben, dabei denke ich nur an den im ganzen Haus verteilten Glimmer und Kleber. Die Gutscheine lächelnd entgegen nehmen, obwohl ich weiss, dass  sie halbherzig sind und mir meine Rache dazu schon überlegen. Mein Mann – er gibt sich Mühe, das meiste wieder auszubügeln. Nun – die Mühe zählt. Das ungeniessbare Frühstück muss ich loben und essen. Dann aufstehen, mich zu Recht machen um dann die Küche aufzuräumen. Aber die Freude in den Augen der Kinder, wenn ihre Geschenke  angeblich ankommen. Unbezahlbar. Dafür liebe ich den Muttertag.

Vielen Dank an meine Mutter, all dies ertragen zu haben.