Was bisher geschah
Mark machte sich auf um einen Tag im Wald zu verbringen. Diesesmal wollte er in den verfluchten Wald gehen. Er fand ein Gebäude, das wie ein unfertiges Parkhaus aussah. Dort richtete er sich für die Nacht ein. Allerdings hatte er seltsame Besucher.
Hier kommt ihr zum ersten Teil
Mark bewegte sich vorsichtig zu der „kleinen“ Gruppe. Und setzte sich. „Erzählt was ich wissen muss.“
Und sie erzählten. Erst wollte unbedingt jeder sein Erlebtes mitteilen. Aber Mark stoppte sie. „Stopp – das ist zuviel durcheinander. Du – Herr Soldat. Wie ist dein Name?“ „Corporal Benton“. „Gut – erzähl du!“
Der Soldat stellte sich und fing an zu erzählen. Er war derjenige, der am längsten in dieser Situation gefangen war. Er erinnerte sich, dass er im ersten Weltkrieg kämpfte. Er kam mit der britischen Armee hier her und konnte sich aber nicht erinnern wie.
„Ich ging in diesen Wald. Immer tiefer wurde ich gezogen. Irgendwas war dort und ich dachte ein Feind hätte sich da versteckt. Ich gelangte auf die Lichtung und danach wusste ich nichts mehr. Irgendwann erwachte ich und war klein. Keine Ahnung – ich war alleine und jedes Mal wenn ich erwache muss ich mich erst orientieren und wundere mich wo der Rest der Einheit ist. Das geht jedem so. Man braucht immer einige Minuten um anzukommen. Die ersten Nächte war ich total verstört. Ich versteckte mich im Gebüsch und irgendwann stieß ich auf dieses Gebäude. Hier richtete ich mein Lager ein. Dann wollte ich langsam wissen was denn geschehen war. Ich ging wieder zurück zur Lichtung. Und da sah ich sie. Frauen. Bildschöne Frauen in schwarzen Gewändern. Sie hatten auf diesen Stein fünf schwarze Kerzen stehen und tanzten sich in Trance. Eine wurde aufmerksam auf mich. Schnappte mich und setzte mich in die Mitte des Steins.“
„Und dann?“
„Ich war wie versteinert. Ich wollte flüchten, aber ich kam nicht weg von dem Stein. Sie tanzten einfach weiter. Sie verfielen wieder in Trance und durch ihre Gesänge ging es mir genauso. Ich brach zusammen und hatte wirre Visionen. An was ich mich noch erinnere war, dass irgendwann eine weitere Person erschien. Aber ich hatte das Gefühl aus dem Feuer. Ein Mann. Gross, stark und – glaubt es oder nicht – ein Geweih oder Hörner auf dem Kopf.“
Mark dachte, der Soldat wolle ihn veralbern. Klar. Der Teufel erschien. Natürlich. Veralbert den Jüngsten. Wir sitzen am Lagerfeuer und erzählen und Gruselgeschichten.
„So – gut jetzt haben wir genug über mich gelacht. Jetzt bitte die Wahrheit. Warum seid ihr hier und warum so klein?“
Da brauste der Soldat auf. Es schien als wäre er auf einmal zig Mal so groß. Mark erschrak regelrecht. Die Stimme des Soldaten wurde dunkel und hallte. „Was bildest du dir ein du menschlicher Wurm. Glaubst du wirklich, ich hätte es nötig zu lügen oder Geschichten zu erfinden. Du erbärmlicher Niemand. Wenn ich will mache ich dich sofort dem Erdboden gleich.“ Und in demselben Moment fiel alles wieder in sich zusammen und der Soldat schaute verwirrt in die Runde.
„W-was war das denn?“ fragte Mark
„Hä? Was meinst Du?“
„Hey – Alter mach mich nicht fertig. Du hast hier gerade einen auf – Was weiss ich – Besessenen gemacht.“
„Waaas? Spinnst du – und sag nicht Alter zu mir!“
„Entschuldige – Reflex. Ja, Mann – du hast hier einen auf Dämon, oder so was gemacht.“
„Hm – hm? Das versteh ich nicht. Bist du vielleicht eingeschlafen und hast meine Erzählung weiter geträumt?“
„Nein, Mann – Ehrlich – frag die anderen.“ Mark schaute in die Runde und alle nickten zustimmend. Der Soldat war beunruhigt. Was, zum Teufel war hier passiert. Was hatten die Hexen mit ihm gemacht? Haben sie ihn verzaubert? Das beunruhigte ihn richtig. Er grübelte laut: „Was ist, wenn sie mich irgendwie verhext haben? Oder dieser Teufel sich in mir eingenistet hat. Deswegen haben sie uns verkleinert? Oder warum haben sie uns verkleinert? Ich versteh das nicht.“
Mark antwortete: „Weisst du was ich mir vorstellen könnte? Stell dir vor – eine kleine Armee Spielzeugfiguren in die Kinderzimmer verteilt. Ihr werdet bei Sonnenuntergang lebendig. Und dann können die Dämonen ihr Unheil über die Menschen bringen. Wie genial ist das denn? Hä? Bei Tagesanbruch ist dann wieder nur die Spielzeugfigur zu sehen. Die Menschen tot oder was sie sonst geplant haben. Man – das könnte aus einer Geschichte stammen. Genial.“
„Komm mal runter – so genial ist das wohl nicht. Denn wir sind eine Bedrohung für die Menschen. Was sollen wir denn jetzt machen?“
„Nun – erst mal würde ich sagen – wir schauen uns das mit dem Stein noch mal an. Ich will auch sehen um was es geht. Und dann vernichten wir die Hexen.“
„Ja klar. Nichts leichter als das – und wie hast du dir das vorgestellt?“
„Ha! Wir werden ihre Waffe einfach gegen sie verwenden. Euch. Hexen brennen doch so gerne. Wir statten euch mit meinen Sturmstreichhölzern aus. Die entzündet ihr und fackelt das Pack ab. Lasst mich überlegen. Wir müssen sie irgendwie unbemerkt mit brennbarer Flüssigkeit tränken. Super gut, dass es gestern geregnet hat und der Boden nass ist. Da fällt es nicht auf, dass wir hier noch etwas Brennbares dazu gießen und sich ihre Gewänder vollsaugen. Dann –Feuer los. Wenn sie den Dämon nicht anrufen können, kann er nicht auf unsere Welt und wenn die Hexen tot sind – ist hoffentlich euer Fluch gebrochen. So machen wir das!“
Mark war gar nicht mehr zu bremsen. Die Unbedarftheit der Jugend. Der Soldat beneidete den Jungen darum. Er selbst war nichts so zuversichtlich. Aber es klang durchführbar. Also fingen sie an zu planen.
Der Soldat und Mark gingen derweilen zu dem Stein und verteilten die Flüssigkeit. Sie hofften, dass der Wind den Geruch verteilen würde. „Vielleicht denken sie, es wären die Ausdünstungen der Hölle.“ Gluckste Mark. Er war furchtbar aufgeregt.
Als es dann Zeit wurde, schlichen sie zu dem Stein. Die Hexen waren schon versammelt und begangen gerade mit ihrem Tanz. Sie mussten sich noch etwas gedulden. Die Hexen mussten erst im Trancezustand sein um mit ihrer Mission zu starten.
Mark beruhigte die langsam unruhig werdende Gruppe. Er bewegte seine ausgestreckte Hand nach unten – „pscht“
Dann flüsterte er: „Jetzt“ und die Gruppe bewegte sich langsam vorwärts. Sie schlossen die Hexen ein, die nichts mitbekamen, da sie in absoluter Trance eingetreten waren. Mark gab das Zeichen und sie entzündeten die Hölzer. Hielten es an die Kleider. Die Säume waren vollgesogen mit der brennbaren Flüssigkeit und entzündeten sich sofort. Bis die Hexen mitbekamen, was geschah, war es zu spät. Sie brannten – Lichterloh. Die Schreie waren furchtbar. Die Leute hielten sich die Ohren zu und schlossen die Augen. Es war furchtbar anzusehen und anzuhören. Das würde einige Alpträume geben.
„Mark – lass uns die Gruppe raus ziehen. Nicht das noch jemand verletzt wird.“ Und keine Sekunde zu früh kam der Befehl zum Rückzug. Denn in dem Moment, als die Hexen verbrannten, erhob sich in der Steinmitte ein Schatten. Der Dämon wollte heraustreten, aber sein Portal wurde nicht gänzlich geöffnet. Seinen Fuß stellte er auf den Erdboden. Schon kam der Soldat heran und schoss auf ihn. Diese kleine Waffe – aber sie schaffte es. Mark dachte sich, dass nicht nur der Soldat verflucht war sondern auch seine Waffe und deswegen auch stark genug um den Dämon zu verletzten und zurück zu treiben.
Er johlte. Sie hatten es geschafft. Mark, der Soldat und die Gruppe lachten und jauchzten. Die Hexen waren tot und damit der Fluch. Und sie waren kaum fertig mit dem Freudentanz da geschah etwas aussergewöhnliches. Der Fluch war gebrochen und die kleinen Spielzeugfiguren wuchsen. Sie erhielten ihre ursprüngliche Körpergrösse wieder.
„Mark? Was passiert jetzt? Viele von uns sollten eigentlich gar nicht mehr leben oder schon sehr alt sein“ Corporal Benton wirkte etwas verzweifelt.
„Corporal. Wir werden eine Lösung finden. Sie glauben nicht, was heute alles möglich ist. Ich werde da schon was „zaubern“. Grinste Mark als er sah wie der Corporal leicht zusammen zuckte und mit dem Finger drohte.
ENDE