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Writing Friday – Max und Kevin Part 1

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

Schreibt jeden Monat eine tolle Geschichte, die bei jedem gleich anfängt aber komplett anders endet


Von Dungeons & Dragons Spielen habe ich so überhaupt keine Ahnung. Ich weiss, sie sind sehr beliebt. Aber ausser den Filmen – und nicht mal alle – kenne ich absolut nichts. Ich weiss nicht wie es gespielt wird, ausser das was ich bei The Big Bang Theorie gesehen habe. Deswegen ist das hier ein Fischen im Trüben.


Eckdaten

Protagonist / Protagonistin: Max Schulz 11 Jahre

Ort: München

Zeit: Jahr 2023

Schreibform: Geschichte

Der Anfang der Geschichte

Ich mag es in die Schule zu gehen. Wirklich. Ich bin kein Streber oder so aber ich mag meine Freunde und am liebsten spiele ich mit ihnen Dungeons & Dragons. «Max!» Kevin mein bester Freund kommt auf mich zu gerannt. «Hast du es schön gehört?» ich nicke. Jeder hatte davon gehört! Am Wochenende fand ein Dungeons & Dragons Turnier statt hier bei uns im öden München! «Ja! Ich weiss Kev! Hast du Lukas und Marlon auch schon informiert?» Kevin nickte «Ja, wir wollen uns in der Grossen Pause alle treffen und unsere Spielzüge besprechen – du kommst auch oder?» Ich wollte gerade zusagen als ich von weitem Tim und seine Hohlköpfige Crew erblickte. Gerade wollte ich mich mit Kevin verstecken, doch zu spät, sie habe uns schon gesehen…

Einstieg in die Geschichte (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Tim und seine Crew schikanieren die beiden Jungs. Max schmiedet einen Plan es Tim und der Crew heimzuzahlen.

oder

  • Max ergreift Kevin und flüchtet. Tim und seine Crew verfolgen sie auf dem nach Hause Weg.

 

 

„Ah, schaut doch mal. Wen haben wir denn da? Max und Moritz“ frotzelte Tim
„Äh ich heiße Kev…“
„Halt die Klappe, du Nerd.“ Sagte einer aus Tims Crew und schubste Kevin hart. Er fiel auf seinen Hintern und stöhnte. Max konnte sehen, dass er gegen einen Stein gefallen war, der ihm in den Rücken drückte. Seine Wut steigerte sich. Diese Raufbolde. Ständig schikanierten sie die Schwächeren unter ihnen. Was für ein Klischee. Er wollte gerade zu Kevin gehen, um ihm aufzuhelfen, da schubste der nächste aus der Truppe ihn selbst. Seine Tasche fiel herunter und aus der offenen Lasche fielen die Aufzeichnungen zu dem Turnier von Dungeons & Dragons. Schnell wollte er es aufsammeln und verdecken. Aber Tim war schneller. Er schnappte sich die Papiere und überflog sie.
„Ihr wollt beim Dungeons & Dragons Turnier mitmachen. Da muss ich ja mal lachen. Ihr Nerds habt doch keinerlei Erfahrung bei der Strategie. Bleibt lieber zu Hause und schaut Sponge Bob.“ Tim warf Max seine Turniernotizen vor. Direkt in eine Matschpfütze. Die sich durch den vielen Regen der letzten Tage gebildet hatte. Beim Auftreffen in dieser Pfütze spritzen einige Matschtropfen direkt in Max´ Gesicht. Innerlich brodelte es in ihm. Aber er wusste, sie würden den Kürzeren ziehen. Nicht nur, weil sie nur zu zweit waren, sie waren auch keine Kämpfer. Nur auf dem Papier hinter den Aufstellkarten bei den D & D Spielen.
Max ließ den Kopf hängen.
„Weißt du, du kleiner Hosenpisser.“ Meinte Tim. Seine Freunde lachten schallend, bei dieser Beleidigung.
„Wenn du dich traust, dann treten wir gegeneinander in dem Turnier an. Ich fordere dich heraus.“
Max blickte zu Kevin, der sich mittlerweile alleine erhoben hatte und mit dem Kopf schüttelte. En Ruck ging durch ihn. Er stand auf, ging auf Tim zu und hielt ihm die Hand hin.
„Deal.“
„Deal.“ Antwortete Tim und er verließ die beiden Freunde lachend. Seine Crew lief lästernd und lachend hinter Tim her.
„Mensch Max, spinnst du? Mit Tim in ein Turnier gehen. Wenn der so skrupellos spielt, wie er im realen Leben ist, zerreißt er dich in der Luft.“
„Ich glaube, er blufft. Ich werde mir eine Strategie ausdenken. Dem hau’ ich die Hucke voll. Bildlich, natürlich. Ist klar, oder?
Max und Kevin sammelten ihr Sachen ein und gingen zu Max nach Hause. Es würde einige Arbeit auf sie warten. So einfach würde es Max diesen Idioten Tim nicht machen.

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Writing Friday – Henriette und John Part 4 Das Ende

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

Schreibt jeden Monat eine tolle Geschichte, die bei jedem gleich anfängt aber komplett anders endet


 

  • Schreibe mind. 4 Briefwechsel:  Henriette schreibt einen letzten Brief an John – sie plant ihren Selbstmord.

oder

  • Schreibe mind. 4 Briefwechsel: John erhält keine Antwort mehr von Henriette und macht sich grosse Sorgen.

Hallo John,

du weißt ja, mein Herz ist gebrochen. Du willst mich nicht mehr in deinem Leben. Ja, gut. Ich kann verstehen, dass in deinem Leben kein Platz für mich ist. Ich kann kaum verlangen, dass du deine Privilegien nicht verlieren willst. Ich sehe ein, dass du mich vergessen willst. Ich habe dir viel Kummer bereitet, aber dieses Problem werde ich aus der Welt schaffen. Du wirst nie wieder von mir hören.

Henriette

 

Liebe Henriette,

es tut mir aufrichtig leid, dass ich dir solch einen Kummer bereiten musste. Es ist schön, dass du mich verstehst. Natürlich hätte mir das von vorneherein klar sein müssen. Es hat nie eine Zukunft für uns gegeben. Aber ich war so verliebt in dich. Deine Welt war so glamourös und aufregend. Bei dir habe ich mich lebendig gefühlt.

Ich hätte mir denken können, dass meine Ausschweifungen meinen Eltern bekannt waren. Natürlich. Ich bin ein Herzog. Da hat mein Vater überall seine Spione. Sie haben es geduldet, solange ich keinen Skandal provozieren würde. Das hast du aber leider getan. Somit wurde ich aus deinen Armen in die Realität gerissen.

Ich hoffe, du findest die beste Lösung für dich.

Meine Gedanken werden immer bei dir sein.

 

Liebste Henriette,

hast du meinen letzten Brief bekommen? Muss ich mir Sorgen machen, dass du nicht noch mal geantwortet hast? Du wirst doch keine Dummheiten begehen? Ich möchte nicht, dass du dir etwas antust. Wie soll ich mit dieser Tat weiter leben? Ich weiß, du liebst mich. Womöglich mehr, als ich dich jemals liebte. Ich denke, ich liebte nur diese Freiheit, die ich mit dir hatte. Diese schöne Zeit. Ich musste einsehen, dass ich doch eher Julia liebe. Sie wird meine Frau werden. Das ist die beste Lösung für mich. Bitte antworte mir noch einmal, damit ich in Frieden mein neues Leben beginnen kann.

Immer der deine

John.

John

Es ist unerhört. Du schreibst mir, dass der Kontakt besser beendet gehört. Dann melde ich mich nicht und du meinst noch mal einen obendrauf zu setzen, in dem du mir von deiner bevorstehenden Hochzeit schreibst. Du bist einfach das Letzte. Ich hatte tatsächlich mit meinem Leben abgeschlossen. Aber zum Glück kam Jacque noch rechtzeitig. Er machte sich ebenfalls Sorgen, da ich nicht zu unserer Verabredung kam. Laudanum. Fluch uns Segen, nicht wahr? So wie du. Du hast mir so gutgetan, aber mich auch abhängig gemacht. Ich dachte, ich würde ohne dich nie leben können. Aber Jacque hat mir das Gegenteil bewiesen. Er hat sich so rührend um mich gekümmert. Ich bin sein bestes Modell. Aber er sieht viel mehr in mir, als nur einen hübschen Körper.

So kann ich dir mit Freuden meine Vermählung mitteilen.

Ich wünsche dir für deine Zukunft all das Beste. Vergiss mich, so wie ich dich vergessen werde. Es beginnt ein neues Leben für mich. Und du wirst nie wieder ein Teil davon sein.

Lebe wohl.

Henriette vermählt.

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Writing Friday – Henriette und John Part 3

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

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Wendung (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Schreibe mind. 4 Briefwechsel: John möchte Henriette nicht mehr sehen. Sie will ihn aber nicht gehen lassen.oderSchreibe mind. 4 Briefwechsel: John ist in Paris und muss mit Schrecken feststellen, dass Henriette im Untreu war.

    Liebste Henriette,
    ich bin zerstreut und muss mich sammeln. Dein ausgelöster Skandal ist immer noch in aller Munde. Meine Mutter verlässt ihr Zimmer nicht mehr. Sie liegt im dunklen Raum und jammert durchweg. Mein Vater hat sich auf eine Geschäftsreise begeben. Er hält diese Stimmung meiner Mutter nicht aus, und meint, er müsse auch weg von mir. Bevor er etwas sagt oder tut, das ihm später leidtun würde. Ach meine Liebe. Es wird nicht leicht werden. Nicht leichter, wenn ich es herauszögere.
    Ich kann diese unselige Beziehung nicht mehr aufrechterhalten. Meine Liebste, ich weiß nicht wie ich das überleben soll, aber wir können uns nicht mehr treffen. Ich habe eine Ehre zu verteidigen. Dein Auftreten hat alles zerstört. Ich und meine Familie sind auf einer schwarzen Liste gelandet. Es ist gerade Ballsaison und meine Mutter hat keine einzige Einladung erhalten. Es klingt für Dich vielleicht banal, aber für sie und auch mich, ist es eine Katastrophe. Wenn wir von ehrenhaften Familien nicht geladen werden, kann es sein, dass auch keiner mehr, …. Ach, was soll ich Dich langweilen? Bitte schreibe mir nicht mehr und komme auf keinen Fall jemals wieder hier her.
    John

    Liebster John,
    das kannst Du mir doch nicht antun. Du kannst mich nicht einfach von Dir stoßen. Das kann ich nicht zulassen. Du, Du hast bei mir gelegen. Wofür hältst Du mich? Dich? Bin ich einfach ein Flittchen, das Du nehmen und abstoßen kannst, wie es Dir gefällt? Nein, mein Lieber, so leicht wirst Du mich nicht los. Das kannst Du mir nicht antun. Wie soll ich denn ohne Dich weiter leben? Was soll ich ohne Deine Briefe machen? Bitte John, bitte tu mir das nicht an. Tu uns das nicht an. Ich dachte wir lieben uns.
    Deine Henriette.

    Henriette,
    bitte, versteh mich doch. Ich kann keine ernsthafte Beziehung zu Dir eingehen. Was würden denn die Leute sagen? Wir wären für immer geächtet. Das kann ich meiner Familie nicht antun. Verstehst Du das? Ich habe soviel zu verlieren. Du hast nur Dein Herz zu verlieren. Ich will Dich nicht verletzen, aber als Aktmodell – Liebste. Das wirst Du verstehen, oder? Wir hatten eine ganz tolle und wilde Zeit miteinander. Ich habe Dich geliebt, wie es mir möglich war, aber das hat jetzt ein Ende. Es wird Zeit für mich, an eine Zukunft zu denken. An meinen Namen und meine Familie.
    Bitte, schreibe mir nicht mehr.
    John

    John!
    Das kann doch nicht Dein Ernst sein. Wofür hältst Du mich? War ich nur Deine Hure? So klingt es. Du hattest eine schöne Zeit mit Deiner Hure. Ein Problem gibt es. Du hast mich nie bezahlt, Du Halunke. Ich kann nicht glauben, dass Du so einer bist. Wie konnte ich mich so sehr in Dir täuschen. Hätte ich nur auf Jacque gehört. Er hat mich gewarnt. Ich wollte es nicht hören. Ich war mir Deiner Liebe so sicher. Dabei war es nur Dein Ego und Unterleib, der mit mir zusammen sein wollte. Ich bin erbost und verzweifelt. Du stößt mich endgültig von Dir fort. Wie konnte ich so blind sein und mein Herz an Dich vergeuden? Ich hoffe für Dich, dass Du das niemals bereuen wirst.
    H.

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Writing Friday – Henriette und John Part 2

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

Schreibt jeden Monat eine tolle Geschichte, die bei jedem gleich anfängt aber komplett anders endet


 

Erste Wendung (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Schreibe mind. 4 Briefwechsel: Jacque hat das Atelier gekauft und Henriette ist seine neue Muse. Berichte von ihrem Tagesablauf. John versucht nach Paris zu reisen, seine Verpflichtungen halten ihn aber in London.

oder

  • Schreibe mind. 4 Briefwechsel:  Henriette besucht John in London und verursacht damit einen Skandal.

Liebste Henriette,

ich weiß nicht, was ich Dir schreiben soll. Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist, einfach so hier aufzutauchen. Bitte, meine Liebste, erkläre Dich mir. Was soll ich davon halten? Du tauchst hier einfach auf. Zu einem wichtigen Teenachmittag meiner Mutter. In einem Aufzug, der wirklich nichts der Fantasie überlässt. Ich dachte, meine Mutter und die übrigen Damen der Teegesellschaft würden eine Herzattacke erleiden. Ich glaube, es wurde noch nie soviel Riechsalz auf einmal benötigt. Es war natürlich auch ein bisschen amüsant. Soviel fächernde Bedienstete, die, die ohnmachtsanfälligen Damen betreuten. Ich musste schon schmunzeln. Aber nichtsdestotrotz, hast Du einiges gefährdet. Wie soll ich denn jetzt meine Liebe zu Dir erklären? Das wird meine Familie nie zulassen.

Ach, meine Liebste, das war nicht gerade vorteilhaft.

Dein John.

Mein liebster John,

bitte sei mir nicht böse. Ich war so eifersüchtig. Dein letzter Brief ließ mich in Verzweiflung zurück. Ich dachte, diese Julia wird jetzt soviel mehr Zeit mit Dir verbringen. Und ich sitze mit meinen garstigen Gedanken hier. Du weißt, wenn ich Modell sitze, hat mein Gehirn viel Zeit zu spinnen.

Jacque hatte geschäftlich in London zu tun und bat mich, ihn als seine Muse zu begleiten. Wie konnte ich das ablehnen, wo ich doch wusste, dass ich Dich dort treffen könnte. Jacque kennt wirklich die interessantesten Menschen und auch sehr viel Adelige. Er kennt Deine Familie vom Namen und ihren Familiensitz. Es war also kein großer Aufwand. Ich weiß nicht, was mich getrieben hat, halt, natürlich weiß ich es. Mein geschundenes Herz. Das Kleid, das ich trug, war mein feinstes. Ich dachte nicht, dass ich jemanden damit brüskieren würde. Ach mein Liebster. Was hätte ich denn machen sollen? Mein Herz schmerzt so. Du bist schon so lange abwesend und Deine Briefe werden seltener und kühler. Ich sehe schon, Du wirst mich, albernes Weib verlassen. Ach, ich bin ja auch nicht vorzeigbar. Wie soll das funktionieren. Vielleicht auch deswegen habe ich den Vorstoß gewagt. Damit habe ich die Chance vertan, jemals die Deine zu werden.

In trauriger Liebe,

Deine Henriette.

Liebe Henriette,

es stimmt, Du hast einen sehr unglücklichen Vorstoß gewagt und alle vor den Kopf geschlagen. Dein Auftreten war ein riesiger Skandal. Mein Vater ist nicht begeistert, da meine Mutter ihn von Morg´ bis Nacht in den Ohren liegt. Was für ein undankbarer, frevelhafter Sohn ich sei und ob ich sie frühzeitig ins Grab bringen wolle. Ich weiß nicht, wie das aus gehen wird. Aber sicher ist, ich werde die nächste Zeit nicht zu Dir kommen können. Ich werde versuchen, die Wogen zu glätten. Ach meine liebste, dumme Henriette. Wie konntest Du uns das antun? Ich bin schuld, ich hätte Dich nicht so lange alleine lassen dürfen. Bitte sei tapfer und warte ein Weilchen. Irgendwann wird ein anderer Skandal diesen hier verdrängen. Die Ballsaison beginnt und es wird bestimmt ein Techtelmechtel alles andere überdecken.

Gedulde Dich

Dein John.

Liebster John,

oh wie schrecklich. Was habe ich nur angerichtet? Hätte ich doch Einladung von Jacque niemals angenommen. Wie soll ich denn jetzt damit leben? Du wirst mich verlassen. Ich bin mir sicher. Natürlich, ich würde es wohl auch machen. Wie soll ich denn jemals in Dein Leben passen? Ich habe alles verdorben. Ich dumme, törichte Göre. Ja, bockig wie eine Göre. Mein Leben ist vorbei. Ja, ich werde warten. Sehnsüchtig auf Dich. Bis ich Dich wieder in meine Arme schließen kann und mein einsames gebrochenes Herz wieder zu schlagen beginnt.

Ich warte geliebter

Deine Henriette.

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Writing Friday – Henriette und John Part 1

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

  • Schreibt jeden Monat eine tolle Geschichte, die bei jedem gleich anfängt aber komplett anders endet


Ach ich bin total elektrisiert von dem Briefwechsel. Erst dachte ich, puh, das ist schwer, aber wenn man erstmal anfängt, dann flutscht es einfach so…ich fühle mich total aufgewühlt. Eine verbotene Romanze. Ich fühle mich in die Kulisse von Bridgerton versetzt. Ich bin sehr gespannt in welche Richtung sich das entwickelt.


Eckdaten

Protagonist / Protagonistin:      John Umbridge (Herzog) 23 Jahre
Henriette Lorené (Aktmodell) 21 Jahre

Ort: London und Paris

Zeit: Jahr 1920

Schreibform: Briefwechsel


Der Anfang der Geschichte

 Brief vom 7. April 1920

Meine aller liebste Henriette,

ich denke oft an dich.
Der Krieg hat auch in unserer Familie Spuren hinterlassen. Trotzdem versuchen wir positiv zu bleiben und die neue Zeit willkommen zu heissen.

Meine Mutter organisiert dieses Wochenende wieder eine Gesellschaft. Ich habe es so satt, immer dieses Lächeln und die Konversationen. Ich vergehe vor Langerweile.

Wir haben heute einen Fotoapparat bekommen – ich plane bald wieder nach Paris zu reisen und dann werde ich dir dieses Gerät näher zeigen und so viele Abbildungen wie möglich von dir festhalten.

Bis dahin gebe ich mich mit den Träumen von dir zufrieden.

Auf bald, dein John

 

 Brief vom 17. April 1920

Liebster John,

Ich denke auch ständig an dich und doch weiss ich, dass wir dies nicht tun sollten.

Du solltest dein Leben in London geniessen, du weisst, dass ich nie gut genug für deine Familie sein werde. Ich hoffe die Gesellschaft war nicht allzu langweilig. Ein Fotoapparat? Es klingt doch sehr befremdlich, wenn du mich auf Abbildungen festhalten möchtest, viel lieber würde ich die Zeit ohne dieses Objekt mit dir verbringen. Wann kommst du wieder Liebster? Ich weiss wir sollten dies nicht tun aber das Herz steht über dem Verstand.

Bei uns im Atelier ist neben den üblichen Künstlern noch ein neuer Monsieur hinzugekommen. Er heisst Jacque und ich glaube er könnte bald das Atelier kaufen. Er erzählt viel vom Krieg und malt wirklich wunderschöne Wachsbilder.

Wann wirst du hier sein? Ich bin die nächsten Tage wieder ausgebucht und werde bald auf eine kleine Reise gehen aber ich möchte dich unter keinen Umständen verpassen.

Die Deine


Einstieg in die Geschichte (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Schreibe mind. 4 Briefwechsel: John packt die Eifersucht. Wer ist dieser Jacque? Sein Brief ist stürmisch und er plant bald seine nächste Reise nach Paris

oder

  • Schreibe mind. 4 Briefwechsel: John berichtet von einer erfolgreichen Gesellschaft und von einer jungen Dame namens Julia. Henriette wird eifersüchtig.

 

Meine allerliebste Henriette,

die Gesellschaft, die meine Mutter gegeben hat, war besser als ich erwartet hatte. Meine Mutter hat es geschafft, nicht nur diese verknöcherten alten Greise mit ihren antiquierten Ansichten einzuladen, sondern hat auch einige Gäste meines Alters ermuntert teilzunehmen. Das war vorzüglich und ich habe mich tatsächlich hervorragend unterhalten. Mein bester Freund Marc, ich hab dir von ihm erzählt, hat eine ganze Gruppe aus seiner Studentenverbindung mitgebracht.

Die alten Greise waren natürlich nicht so begeistert, da wir doch sehr laut waren, aber es hat soviel Spaß gemacht. Wir haben uns dann in den Pavillon im Park begeben. Da konnten wir lachen, tanzen und trinken. Später kam meine Mutter noch und brachte eine junge Dame mit. Julia. Sie bat uns sich, um sie zu kümmern, da sie aus den Kolonien kommt und hier keinen kennt. Eine sehr belesene und hübsche junge Dame. Sie würde dir gefallen. Trotz der Bilderbucherziehung ist sie eine Rebellin. Man kann wirklich viel Spaß mit ihr haben.

Was ist mit dem Atelier? Steht es denn wirklich zum Verkauf? Was hast du für einen Eindruck von diesem Jacque? Meint er es ehrlich?

Auf bald, dein John.

 

Liebster John,

oh, das klingt ja wirklich nach einem sehr gelungenen Abend. Das freut mich sehr, wo ich doch weiß, wie langweilig du diese stupiden Gesellschaften findest. Von Marc hast du mir tatsächlich schon erzählt. Ein Charmeur, der jede Dame um den Finger wickelt und nicht nur eine in Bedrängnis gebracht hat. Ich weiß nicht, ob mir seine Gesellschaft für dich gefällt. Ich kann da aus Erfahrung sprechen. Und diese Julia? Sie scheint dir ja wirklich zu gefallen. Natürlich kann ich das verstehen, sie kommt aus deinen Kreisen. Sie wird bestimmt auch deiner Mutter sehr gefallen. Was willst du auch mit einem Aktmodell. Das würde nie gut gehen. Ach, mein liebster John. Ich kann es wirklich verstehen. Mein Herz würde brechen, denn ich liebe dich wie mein Leben. Ohne dich, weiß ich nicht, wie ich die tristen Tage überstehen soll. Ich muss den Brief jetzt beenden, sonst wird er von meinen Tränen, darüber, dass du vielleicht diese Julia mir vorziehst, ganz verschmiert werden.

Die deine,

 

Meine allerliebste Henriette,

es liegt mir fern, dir Schmerzen zu bereiten. Meine Liebste. Mein Herz, ich weiß nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Meine Mutter hat Julia die beginnende Ballsaison über eingeladen. Du weißt ja, dass dies über Monate geht. Ich weiß schon, was sie vorhat. Sie will, dass ich mich vermähle. Ich kann nicht abstreiten, dass Julia eine besondere Frau ist. Wie ich dir in dem letzten Brief schon mitteilte, ist sie unter der steifen Hülle, die sie nach außen präsentiert, eine Rebellin.

Wir haben schon des Öfteren jetzt die Nächte durchgefeiert, sie raucht und flucht, wie ein Hafenarbeiter. Das erinnert mich sehr an dich. Da merke ich, dass ich dich unheimlich vermisse. Ich werde bald nach Paris kommen. Und trotz des Fotoapparats viel Zeit mit dir verbringen. Aber ich brauche diese Fotografien, um mich in harten Zeiten, in denen du mir so fehlst, dass mein Herz schmerzt, aufzurichten.

Verzweifle nicht,

bis bald meine Liebste Henriette.

 

Liebster John,

du hast mich nicht gerade beruhigt, mit den Ausschmückungen deiner Julia. Sie klingt perfekt. Perfekt zum Vorzeigen und perfekt als deine Gemahlin. Wenn ich die Mittel hätte, würde ich meine Koffer packen uns sofort nach London kommen. Aber mein Verdienst reicht gerade für meine Unterbringung und das armselige Leben hier. Ach liebster John, mein Herz blutet bei dem Gedanken nicht handeln zu können. Vielleicht auch, um deine Gunst zu kämpfen. Aber was hat ein ungebildetes Mädchen wie ich mit diesem Lebenslauf schon zu bieten? Ich würde unbewaffnet in diesen Kampf gehen. Mein liebster John, ich sehne mich unsagbar nach dir.

Ich verbleibe in der Hoffnung, dich bald wieder in die Arme schließen zu können und dich von mir zu überzeugen.

Die deine.

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Writing Friday – Luisas Komplettstory

Eckdaten

Protagonist / Protagonistin:      Luisa 31 Jahre

Ort: Sie kommt aus Berlin / wandert nach Barcelona aus

Zeit: Jahr 2023

Schreibform: Geschichte

Einstieg in die Geschichte (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Luisa ist Künstlerin und möchte mit ihrer Kunst Fuss fassen – beschreibe ihre Arbeit, ihr neues Apartment und welche Ideen sie für ihre nächsten Bilder hat

oder

  • Luisa ist Fotografin und möchte mit ihren Fotos die Welt verändern – beschreibe ihre Arbeit, ihr neues Apartment und welche Fotos sie umsetzen möchte

 

Der Anfang der Geschichte

Diesmal würde es gelingen, ich konnte es spüren. Das Gefühl, welches mich nun überkam war anders. Irgendwie vertrauter und doch war es neu. Ich blickte nach rechts und hörte das wohlige Rauschen des Meeres. Vertraut und doch neu. Ich sah einige Möwen, konnte Salz in der Luft schmecken und wusste, diesmal würde es länger anhalten. Ich kam erst gestern an aber es fühlte sich so an als wäre ich nie fort gewesen. Dieser Neuanfang würde ein wirklicher Neuanfang werden. Ich hatte alles zurückgelassen. Freunde, Familie und selbst meine Wohnung hatte ich gekündigt. Die einzige Last, die ich von zu Hause mitnahm war mein Job. Zu Hause, wie seltsam – ich hatte keines mehr. Ich wollte ein neues erschaffen.

 

2023, das sollte mein Jahr werden. Mit 31 hatte ich keinen Mann und keine Kinder. Mein Leben bewegte sich nicht mehr vorwärts. Es stagnierte und engte mich zusehends ein. Meine Entscheidung Berlin, sogar Deutschland zu verlassen, fiel mir leichter als ich erwartet hatte. Meine Eltern waren natürlich nicht sehr begeistert. Aber – wie lange soll ich mein Leben nach anderen ausrichten? Und Spanien war ja wirklich schnell zu erreichen. Ich wollte meine Kunst weiter ausbauen. Ich befand mich in einem Loch. Und das einzige, das für mich eine Lösung darstellte – ich musste mein Leben ändern, oder einfach mal raus aus dem Trott, der mich drückte, meine Kreativität erstickte. Erst überlegte ich, ob ich einen Roadtrip machen sollte. Warum nicht.

 

Aber da ich doch recht schnell in Spanien Fuß fassen wollte und auch ein bisschen unsicher war, buchte ich einen Flug nach Barcelona. Mit meinem Koffer, meiner Staffelei stand ich am Flughafen. Die schon vernommenen Geräusche und Gerüche des Meeres beflügelten mich. Ich wühlte den Zettel aus meiner Hosentasche mit der Adresse eine kleine Pension, die ich von Deutschland aus schon kontaktiert hatte. Ein Taxi brachte mich dort hin. Es war malerisch. Schön eingewachsen. Alles grün und geheimnisvoll. Bevor ich mich anmeldete, zog ich meinen Skizzenblock hervor und machte schnell paar Striche, die ich später ausarbeiten wollte. Die Tür öffnete sich und eine mütterliche Frau trat heraus. „Luisa? Aus Deutschland?“ Erschrocken wand ich mich zu ihr. Ich hatte jegliches um mich herum ausgeblendet. „Oh ja. Sie sind Anna?“ „Ja, kommen sie herein?“ „Oh ja, Entschuldigung. Es ist so schön hier, ich hab die Zeit vergessen.“ Ich trat in das Haus und sogleich fühlte ich mich angekommen. Ein Gefühl der Ruhe überkam mich. Ich war zu Hause. Anna brachte mich in mein Zimmer und es war traumhaft. Es war sehr groß mit einem traumhaften Balkon auf dem ich gerade einen Sonnenuntergang bewunderte. „Sie können sich gerne zum Essen den anderen anschließen, aber wenn sie noch bisschen Zeit brauchen. Hier ist ein gefüllter Kühlschrank und eine kleine Kochplatte.“ „Oh vielen Dank. Ich komme gerne. Kleinen Moment.“ Ich stellte meine Taschen ab und folgte Anna. Im großen Aufenthaltsraum befanden sich gemütliche Sitzecken und eine große Tafel an der schon einige Leute saßen. Ich hielt mich erst mal im Hintergrund und betrachtete die bunte Truppe. Es schienen alles eher Leute wie sie zu sein. Frei, ungezwungen, künstlerisch angehaucht. Später verabschiedete ich mich und ging in mein Zimmer zurück. Ich setzte mich in den bequemen Sessel, der ihr den Blick nach draußen gewährte. Blickte mich um und genoss die ruhigen erdigen Farben, in denen das Zimmer gehalten war. Ein gemütliches Bett lud ein, eine Runde zu schlafen, aber ich war einfach zu aufgedreht. Ich ging ins Bad, das mit einer Dusche, Toilette und Waschbecken recht klein war, aber ausreichend. Ich schüttete mir paar Hände Wasser ins Gesicht, um mich bisschen zu erfrischen. Danach nahm ich meine Staffelei, die Skizze und meine Farben. Ich würde die Welt um mich herum mit meinen Augen erfassen. Malen, wie ich sie fühlte. Und sehen wie sich meine Künste entwickelten. Vielleicht würde es funktionieren und die Freiheit, die ich hier empfand, würde sich in meinen Bildern wiederfinden.

Erste Wendung (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

Luisas Arbeit wird beschädigt

oder

In ihrem Apartment wird etwas gestohlen

Ich war jetzt schon einige Wochen in Barcelona. Die kleine Pension war mein Hafen. Hier fühlte ich mich so wohl. Aber ich wusste – das ist nur vorübergehend. Ich brauchte was Eigenes. Aber dafür war noch genügend Zeit. Der Rest meines Lebens, vielleicht. Wer weiß.

Ich stand auf meinem Balkon und ließ meinen Blick auf die untergehende Sonne über dem Meer schweifen. Die kleinen Wellen glitzernden wie Diamanten. Ich merkte sofort, wie die Anspannung von mir abfiel.

Bis jetzt war ich mit meiner Kunst noch nicht wirklich weiter gekommen. Zum Geld verdienen hatte ich mich an die Strandpromenade begeben und bot Touristen Porträts oder Bilder vor ausgewählten Hintergründen an. Es lief gar nicht schlecht. Aber es war nur zum Geld verdienen. Es war nicht meine Leidenschaft. Meinen Bildern fehlte irgendwas. Sie waren schön, ich liebte sie – aber sie waren nicht lebendig. War ich doch noch nicht ganz hier angekommen? Hing ich noch an der Heimat?

Es war nicht leicht alles wirklich so abzustreifen. Die Videochats mit den Eltern machten es auch nicht leicht. Sie vermissten mich, ich vermisste sie. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, wieder zurück in das kalte, abweisende Deutschland zu gehen. Nein, ich war hier und blieb hier. Wenn ich das alles verinnerlicht hätte, dann würden die Bilder lebendiger werden.

Ich sah unter mir, wie sich Katzen um die Futterreste stritten, die Anna ihnen hingeworfen hatte. Ich schnappte mir schnell meinen Skizzenblock und hielt dies kurz fest. Ich würde versuchen dieses Bild so getreu und lebendig wie möglich einzufangen. Vielleicht sollte ich mein Handy zur Hilfe nehmen? Schnell ging ich hinein und schnappte mir mein Smartphone. Ich war keine Fotografin, aber ich nutzte dieses Medium gerne, um Szenen festzuhalten, die ich zeichnen wollte.

Auf einmal hörte ich ein lautes rumpeln. Mein Balkon lag nicht sehr hoch. Zwei der streitenden Katzen hatten sich versucht auf meinem Balkon aus dem Weg zu gehen, was nicht gelang. Sie schrien und rannten durch mein Zimmer. Ich war zu einer bewegungslosen Säule erstarrt. Ich konnte sehen, wie die beiden auf meinem Stapel abgedeckter Bilder stürmten. Davor stand ein Metallgestell, das ich gerne zum Ablegen meiner Palette und Pinsel nutzte. Wie Zeitlupe sah ihn umkippen. Genau in die Richtung der Bilder. Ein „Ratsch“ bedeutete mir, dass etwas Schlimmes geschehen war.

Zweite Wendung (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

Ein Bild von ihr landet auf einem Kunstblog. Schreibe über die Auswirkungen.

oder

Sie erhält die Möglichkeit selbst eine Kunst / Fotografie Ausstellung zur organisieren. Berichte davon

Nach der Zerstörung meiner Bilder durch raufende Katzen, stand ich in meinem Zimmer und betrachtete, was ich bisher gemalt hatte. Porträts. Die sicherten mein Einkommen. Was mir aber am meisten Spaß machte, waren Menschen vor Motiven in Szene zu setzen. Das war es, was ich ausbauen wollte. Dabei überließ ich es den Leuten zu wählen, ob es realistisch oder fiktiv sein sollte. Ich war erstaunt, wie viele sich für Fantasymotive entschieden. Besonders mochte ich es ja, wenn Kinder kamen. Ihre Fantasy war so rein und mir machte es so Spaß diese kleinen Wünsche umzusetzen. Ich wurde besser und besser. Meine Bilder entwickelten eine Eigenbewegung. Wie ein Hologramm. Erklären konnte ich mir das nicht, wo hatte ich auf einmal diese Sichtweise und Umsetzung her?

Ich war jetzt dort, wo ich mit meiner Kunst sein wollte. Sie lebte – ich lebte durch sie.

Heute kam ich nach vielen Stunden Strand und einem vollen Skizzenblock in meine Pension zurück. Die Leute, die ich am ersten Abend kennenlernte, saßen schon am Tisch und unterhielten sich impulsiv. Eigentlich wollte ich am liebsten sofort in mein Zimmer verschwinden und meine Skizzen anfangen zu übertragen. Mein liebstes Zeichenmedium war mittlerweile Kreide. Damit konnte man schöne, weiche Übergänge zaubern. In Gedanken schon am Ausarbeiten, rief mich meine neueste Freundin, Anna, zu sich.

„Luisa. Komm doch zu uns. Wir essen und trinken leckeren Wein. Es ist Freitag und wir wollen das Wochenende gebührend begrüßen. Was meinst du? Ein bisschen Wein?“ Dabei lockte sie mich mit einem schon gefüllten Glas. Ich überlegte gar nicht lange. Der Tag heute war erfolgreich und ich konnte es auch mal ruhig angehen lassen.

Der Platz neben Anna war von Javier besetzt. Bis jetzt hatte ich keine großen Anstrengungen unternommen, mich nach einer Beziehung umzuschauen. Ich wollte keine Ablenkung und war auch gar nicht offen. Aber Javier und ein Gläschen Wein ließen mich ein bisschen in meine selbstgewählte Abstinenz wanken. Vielleicht würde ich nachgeben, vielleicht heute, vielleicht morgen.

Da wir alles Künstler waren, blieb es nicht aus, dass wir irgendwann vor einem Tablett saßen und uns in Kunstforen und Kunstblogs wieder fanden. Heftig diskutieren wir über die verschiedenen Bilder und Skulpturen, die wir dort entdeckten. Ich nahm gerade einen tiefen Schluck meines ungezählten Glases Wein, als ich mich erschrocken verschluckte.

„Anna, warte, blättere noch mal zurück bitte.“ Anna schaute mich überrascht an, aber kam meiner Bitte nach. Ich schluckte hektisch den Wein. Nahm das Tablett und klickte auf das Bild.

Auf mein Bild. Das war eines meiner Bilder.

„Das ist eines meiner Bilder. Leute, was ist das für ein Blog, der meine Bilder zeigt?“ Ich versuchte, die Homepage zu öffnen. Das Netz war so quälend langsam. Maria – meine Zimmernachbarin – hatte in der Zwischenzeit ihr Laptop hochgefahren. Wenige Klicks und wir waren auf der Homepage einer Bloggerin. Sie war eine Kunst-Reise-Bloggerin. Und nicht gerade unbekannt. Ich überflog ihre Startseite. Sie reiste durch die Welt, um Kunst zu fotografieren. Keine altertümliche Kunst, sondern Kunst unbekannter Künstler, die sie auf ihren Reisen auf Promenaden und ähnlichen fand. Und eines meiner Bilder war dabei. Es war eines meiner Lieblinge. Die beiden Katzen, die unter meinem Balkon zankten. Bevor sie meine Bilder zerstörten. Das hatte ich so gut auf die Leinwand gezaubert. Wahrscheinlich, weil ich da noch voll Emotionen war.

„Was jetzt? Leute, was soll ich jetzt machen? Soll ich sie anschreiben? Warum hat sie mich nicht direkt angesprochen?“

„Wo hast du das überhaupt gemalt, das ist doch hier bei uns?“ Fragte jemand aus der Runde.

„Ja, ich war so sauer an dem Tag, dass ich meine Staffelei mit an den Strand nahm. Das Meer hat mich beruhigt und ich konnte es beenden und auch meinen Frust loswerden. Da muss sie es fotografiert haben. Darf sie das eigentlich ohne meine Genehmigung veröffentlichen?“

„Du solltest sie anschreiben. Ich glaube, sie arbeitet auch mit vielen bekannten Galerien zusammen. Vielleicht kann sie dir eine Ausstellung organisieren. Oder sie interviewt dich und schreibt eine Story über deine Bilder. Das wäre doch auch mal was.“ Ich nickte. Anna hatte recht. Das war eine Chance, die ich nicht verstreichen lassen dürfte.

„Leute, nicht böse sein, aber ich muss mich gerade um meine Zukunft kümmern gehen. Bis morgen, ihr Lieben.“ Ich schnappte mir noch ein Snack und rannte auf mein Zimmer. Im Augenwinkel konnte ich Javier mit seinen traurigen Hundeaugen sehen. Vielleicht morgen.

Ich konnte es kaum abwarten, bis mein PC endlich hochgefahren war. Schnell ging ich auf die Homepage von Petra Maximilian. Der-Kunst-Reise-Blog.

Ich ging auf das Kontaktformular und verwarf ein Schreiben nach dem anderen. Was schrieb man denn bei so was? „Hallo, ich habe mein Bild auf deiner Homepage gefunden. Du darfst das nicht ohne meine Zustimmung veröffentlichen. Aber ich bin nicht abgeneigt, wenn es eine Gegenleistung gibt. Interview, oder eine Galerie, die meine Bilder aufnimmt.“ Nein, das war wirklich unhöflich.

„Hallo, ich bin Luise und habe eines meiner Bilder bei dir gefunden. Können wir uns austauschen? Ich würde gerne wissen, ob dir mein Bild so gut gefällt, dass du mich einer Galerie empfehlen würdest und vielleicht ein Interview mit paar meiner anderen Bilder in dem Bericht? Das wäre so toll. Ich hoffe auf eine Antwort. Liebe Grüße Luisa.“ Senden.

Ich drückte so schnell auf senden, dass ich ja keinen Rückzieher machen konnte. So. jetzt musste ich nur noch warten. Warten und malen. Vielleicht könnte ich endlich durchstarten. Ich wusste – mich würden jetzt paar unruhige Nächte erwarten. Oder doch nicht?

„Bling“. Ich hatte Post.

„Hallo Luisa

Hier ist Petra von Der-Kunst-Reise-Blog. Ich hoffe, es war okay, dass ich dein Bild bei mir veröffentlicht habe. Es ist einfach ein ganz tolles Motiv und so realistisch. Ich bin die Tage in Barcelona. Wollen wir uns treffen? Dann können wir uns austauschen. Liebe Grüße Petra“

Ich war sprachlos. Ich hatte eine Verabredung mit meiner Zukunft.

 

Die Katzen hatten sich zwischenzeitlich verzogen, ich konnte sie nebeneinander herlaufen sehen. Als würden sie sagen: „Arbeit erledigt. Den Rest muss sie jetzt schaffen.“

Mit Tränen stand ich vor den zerstörten Gemälden. Ich blickte auf die Straße. Die beiden Katzen saßen nebeneinander und blickten herausfordernd zu mir herauf. Ich wischte die Tränen ab. Das war ein Hinweis. Ein Zeichen. Meine Bilder sind nichts. Ich muss tiefer gehen. So sehr es schmerzte, sah ich in dieser Zerstörung doch auch was Positives. Ich musste meine Seele finden. Und diese auf die Leinwand bringen.

Das Ende (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte zu Ende)

 

  • Luisa ist angekommen. Greife das Gefühl vom Anfang nochmals auf und schreibe ein rundes Ende.

oder

  • Luisa möchte wieder zurück, das Abenteuer war genau das: Ein Abenteuer. Greife das Gefühl vom Anfang auf und schreibe ein passendes Ende.

 

oder

  • Luisa ist angekommen. Greife das Gefühl vom Anfang nochmals auf und schreibe ein rundes Ende.

 

Ich stand vor meiner Pension. Meine Koffer waren gepackt. Es würde weiter gehen. Kurz erinnerte ich mich, wie ich aus dem Flughafen kam und die Sonne mich begrüßte. Wie ich hier an der Pension ankam und das Meer mich begrüßte. Als die Tür aufging und Maria mich begrüßte und mich auf mein Zimmer brachte. Ich hatte das Gefühl, hier wird es losgehen. Und so war es. Nach einem Sinneswandel meiner Kunst gegenüber fand ich endlich meine Leidenschaft.

Als ich mich mit Petra Maximilian traf, schien es, dass der Knoten, der mich gefangen hielt, platzte. Sie kam zu mir, um meine Bilder zu betrachten.

Petra erzählte mir kurz, wie sie ihren Blog führte. Sie machte regelmäßig in Ländern Urlaub, wo sich viele Künstler sammelten. Meist war das Meer da ausschlaggebend. Es schien, die Wellen würden die Kreativität fördern. So kam es mir auch vor, wenn ich am Strand saß. Petra erzählte mir, dass sie hin und wieder auch gerne Interviews mit Künstlern führte. Da ihre Seite auch von Galeristen besucht wurde, kam es nicht selten vor, dass Künstler eingeladen wurden, ihre Bilder bei ihnen auszustellen.

„Also Luisa, wie sieht es aus. Bereit, dein Leben voranzubringen?“ fragte mich Petra.

„Äh – meinst du das ernst? Klar, dafür bin ich hier hergekommen und habe alles in Deutschland aufgegeben. Ich bin sowas von bereit.“

Petra rieb sich die Hände.

„Ich zeichne das mit dem Handy auf und übertrage es später, ist dir das recht so?“

„Ja klar.“ Meinte ich

„Ich mache das mit Szenen auch oft.“

„Gut: fangen wir an. Wie bist du auf die Idee gekommen, dass deine Kunst in Spanien vielleicht erfolgreicher wäre?“

L:“Oh – das ist keine leichte Frage. Ich bin auf YouTube schon einigen Künstlern und Künstlerinnen gefolgt. Und auch ihren Werdegang. Ich konnte sehen, wie sich ihre Kunst von steif zu locker wandelte. Ich buchte einen Urlaub hier her und wollte das ganze auf mich wirken lassen. Dann sprach ich mit einigen an der Promenade und alle sagten mir, sie würden hier viel intensiver malen.“

P:“Aber es ist doch noch mal ein großer Schritt, alles aufzugeben und hier auszuwandern?“

L:“Ja klar, man hat zu Hause Sicherheiten, einen Job, Familie, soziales Netz, Freunde. Aber es bleibt eine Leere. Ich hatte mir sechs Monate vorgenommen, bevor ich mich entscheide.“

P:“Und, sind die sechs Monate um?“

L:“Tatsächlich an dem Tag, an dem wir Kontakt aufnahmen.“ Ich lachte und fühlte, wie ein Knoten nach dem anderen um meinen Brustkorb sich löste.

P:“Was bedeutet das jetzt für dich? Bleibst du, oder gehst du wieder nach Hause?“

Ich musste bisschen überlegen, in mich reinhören und ich hörte meine Stimme.

L:“Ich bleibe.“

Petra nickte verständnisvoll.

P:“Erzähl von deiner Kunst. Warum diese Motive?“ Sie zeigte auf meine Bilder im Hintergrund.

Ich drehte mich zu meinen Bildern um und betrachtete sie liebevoll. Ich hörte das Klicken der Kamera nicht, da ich so vertieft in meine Gedanken war.

L:“Ich liebe es, Menschen zu zeichnen. Auch Tiere, aber Menschen, wenn sie ganz locker sind und unbeschwert. Und woanders sind sie das als im Urlaub. Sie wollen gezeichnet werden und ich sehe welcher Hintergrund zu ihnen passt. Sie strahlen es aus. Und meine Stifte und später die Kreide scheinen sich selbständig zu machen. Es ist, als würde ich meinen Körper dem Medium überlassen und erst wieder kommen, wenn es fertig ist.“

P:“Faszinierend. Man kann aber auch erkennen, dass in deinen Bildern viel Leidenschaft und Leben steckt. Als würden sie sich bewegen. Es ist wirklich erstaunlich. Was hast du jetzt vor?“

L:“Ich bleibe und werde versuchen mich weiterzuentwickeln. Ich werde paar Galerien ansprechen und hoffen, dass ich eine Ausstellung bekomme. Ein Atelier werde ich mir suchen. Es wird Zeit, hier richtig anzukommen und mir ein Heim aufzubauen.“

Ich erinnerte mich an das Interview, als wäre es gestern. Es dauerte nicht lange und es erschien auf Petras Blog. Danach dauerte es nicht lange als die ersten Galerien bei mir anfragten. Es war erstaunlich. Ich glaube, dieses Interview war der Befreiungsschlag. Meine Fesseln waren gelöst, ich sah sie vor mir, wie sie um meine Füße locker gewandt lagen. Ich holte aus und kickte sie weg. Weit weg von mir und sie lösten sich auf.

Ich nahm meine Koffer, drehte mich um und ging zum Auto. Javier wartete schon, um mich zu meinem neuen Haus zu bringen. Ich hatte eine kleine Finca erstanden, mit einer Scheune, in der ich mein Atelier eingerichtet hatte. Getauft hatte ich sie Corazon de Esperanza (Herz der Hoffnung).

ENDE

 

writing friday

Writing Friday – Jane´s Tagebuch Komplettstory

Eckdaten

Protagonist / Protagonistin:      Jane 15 Jahre

Ort: Schweden

Zeit: Jahr 2023

Schreibform: Tagebuch

Der Anfang der Geschichte

 3.2.2023

Liebes Tagebuch,

Ich war noch nie so verliebt. Noch nie! Ich war verknallt. Ja. Aber das hier war so viel anders! Gestern hat er mich wirklich angesprochen. Es war zwar nur ein «Jane, so heisst du doch? Darf ich mir einen Kugelschreiber ausleihen?» aber mein Herz hat sofort einen Aussetzer gemacht. Und ich bin mir sicher, dass ich da auch was in seinen Augen gesehen habe.

6.2.2023

Liebes Tagebuch,

Ich habe mich heute so auf die Schule gefreut. Denn ich wusste, dass ich ihn wiedersehen würde. Das ganze Wochenende über habe ich an ihn gedacht. Er heisst übrigens Zedric. Erzähl das aber niemandem… Hihi. In der ersten Stunde habe ich auf cool getan. Ich wollte ihn noch nicht nach meinem Kugelschreiber fragen, ich fands irgendwie toll zu sehen, wie er damit schrieb. Meine beste Freundin Katija ist überaus neugierig und fragt schon ständig wieso ich so grinse. Aber ich kann es ihr nicht erzählen. Sie ist eine Plaudertasche.

7.2.2023

Liebes Tagebuch,

Gestern war nicht mehr viel los. Ich habe abends noch Hausaufgaben geschrieben. Zedric hat mich leider nicht mehr angesprochen. Und auch heute ging er mir aus dem Weg. Aber ich bin mir sicher, dass da etwas ist. Sein Freund Nils, quatscht aber so viel, dass ich das Gefühl habe, das er mich gar nicht ansprechen kann.

8.2.2023

Liebes Tagebuch,

Du glaubst es nicht! Heute hat Zedric mich wieder angesprochen. Er drehte sich zu mir um und fragte «Isst du mittags auch in der Mensa?» Ich war baff und konnte leider nur ein «mhm» rausbringen aber er hat daraufhin gegrinst. Oh ich habe so viele Schmetterlinge im Bauch!

Einstieg in die Geschichte (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Jane kriegt an Valentinstag eine romantische Karte. Jedoch ist diese nicht unterschrieben. Beschreibe die Karte und lass Jane raten, von wem sie wohl sein könnte.

oder

  • Jane ist mutig und schreibt eine Valentinskarte an Zedric. Was steht drin und wie reagiert Zedric darauf.

 14.2.2023

Liebes Tagebuch,

heute ist Valentinstag. Tag der Verliebten. Der romantischste Tag des Jahres. Es hat die Nacht geschneit und die Welt sieht jetzt so magisch aus. So magisch wie sich alles um mich herum anfühlt. Ich habe eine Valentinskarte bekommen. Ihhh…hihi…Aber sie ist nicht unterschrieben. Ob sie vielleicht von Zedric ist? Die letzten Tage hat er immer mal zu mir geguckt, mal mit mir gesprochen. Als er mir den Kugelschreiber zurückgab, meinte er: “Entschuldige, dass ich ihn so lange hatte. Er schreibt so gut. Das ist bestimmt deine Ausstrahlung.“ Er blinzelte mir zu und ich wäre fast in Ohnmacht gefallen, wenn mein Herz nicht so krass geklopft hätte. Jetzt liegt er in meinem Schneewittchen Sarg. Geschützt. Die Karte ist so schön. Auf dem Deckblatt ist ein großes Herz aus kleinen Herzen abgebildet. Und es lösen sich kleine Herzen aus dem Hauptherz, wie Luftballons, die frei fliegen. Innen ist ein so schöner Spruch. „Ich mag dich, kann nichts dafür, dass sich mein Herz so sehnt nach dir. Hörst du es schlagen? Es schlägt für dich. Es will dir sagen: Ich mag dich.“ Ohhhhwwww. Ist das nicht toll? Aber warum nicht unterschrieben. Vielleicht schämt er sich? Oder er denkt, ich lache ihn aus? Es liegt bestimmt an Nils. Der quatscht soviel. Vielleicht will er nicht, dass sich jemand lustig macht. Ach, so eine geheimnisvolle Karte zum romantischsten Tag. Ich glaube, ich kann fliegen. Soll ich Zedric ansprechen? Oder soll ich waren, ob er zu mir kommt? Ach, soviel Fragen und soviel Aufregung. Ich bin froh, dass ich dich habe, liebes Tagebuch. Ich wüsste nicht, wem ich das alles hier erzählen sollte. Wir werden schon herausbekommen, wer mir diese Karte zugesteckt hat. Ich werde dir auf jeden Fall Bescheid sagen.

 Erste Wendung (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Nicole, ein Mädchen aus Jane’s Klasse geht mit Zedric aus. Berichte davon und wie geht es Jane?

oder

  • Zedric geht Jane die ganze Woche aus dem Weg. Wie geht es ihr? Was geht in ihr vor?

17.02.2023

Liebes Tagebuch.

Ich weiß nicht, was passiert ist. Am besten, ich verlasse Schweden. Wie soll ich hier noch leben, oder in die Schule gehen? Ich habe Schmerzen. Es tut mir leid, ich mache dich nass. Du bist doch meine beste Freundin. Dir kann ich alles anvertrauen und ich lasse meine Tränen einfach auf dich tropfen. Aber ich kann nicht anders. Du weißt ja, dass ich eine Valentinskarte bekommen habe, die niemand unterschrieben hat. Ich dachte wirklich, sie ist von Zedric. Aber warum geht er dann mit Nicole aus? Ich hab sie gesehen. Sie saßen im Eiscafé. Direkt am Fenster, wo sie jeder sehen konnte. Ich hab mein Fahrrad gerade dran vorbeigeschoben. Zum Glück. Sonst wäre ich vielleicht echt gestürzt. Ich stand auf der anderen Seite und konnte alles genau sehen. Nicole hat ihr Eis mit Zedric geteilt. Sie hat ihm ihren Löffel hingehalten und er hat das Eis genommen. Dabei haben sie sich in die Augen gesehen. Nicole hat die eine Hand von Zedric genommen und….mir wird richtig schlecht. Das tut so weh. Ich glaube, mein Herz bleib stehen. Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass ich nicht zu ihm gegangen bin, nach der Karte. Ich glaube, ich hätte mich umgebracht, wenn er mich ausgelacht hätte. Ja – was will er auch mit mir. Er sieht so toll aus und ich – ich bin nur normal. Er kann wirklich jedes Mädchen haben. Auch mich – aber mich will er nicht. Entschuldige, ich muss aufhören. Sonst sterbe ich. Mama ruft eh zum Essen. Bis bald, meine Liebe.

ZWEITE WENDUNG

  • Ein neuer Schüler (Tom) kommt in Janes Klasse! Jane ist sofort Feuer und Flamme für ihn. Wie reagiert Zedric darauf? Beschreibe den Moment

oder

  • Ein neuer Schüler (Tom) kommt in Janes Klasse und möchte mit ihr ausgehen. Geht Jane darauf ein für wen entscheidet sie sich?

 Liebes Tagebuch

ach, was soll ich dir nur schreiben. Du weißt ja, wie es mir geht. Zedric scheint wirklich mich Nicole zusammen zu sein. Er schaut manchmal zu mir und lächelt. Ich weiß nie, wie ich reagieren soll. Ich habe zu nichts Lust. Ich laufe schon nur noch in Jeans und Schlabberpulli durch die Gegend. Wofür soll ich mich auch aufhübschen? Zedric interessiert sich doch nicht für mich, oder? Nein. Er will mich nicht. Da passt dieses graue Wetter doch genau richtig zu meiner Laune. Am liebsten würde ich nicht mehr zur Schule gehen. Wozu auch, das Leben ist Scheiße. Wirklich. Diese Sache mit der Liebe finde ich scheiße. Wenn das so weh tut, brauche ich das nicht.

*seufz* bis bald meine Liebe.

Liebes Tagebuch

du glaubst nicht was passiert ist. Du weißt ja noch, dass ich echt keine wirkliche Lust mehr auf Leben und Liebe hatte. Ja – ich höre schon meine Oma sagen – Kind. Auch andere Mütter haben schöne Söhne – und sie hat wie immer recht. Denn so ein schöner Sohn ist jetzt neu in meiner Klasse. Seit Montag. Und ich muss sagen, er ist so niedlich. Ein bisschen schüchtern noch, aber man merkt schon, dass er sich zurückhält. Er hat eine wahnsinnige Ausstrahlung. Die anderen haben schon Respekt vor ihm. Ich konnte mich erstmal nicht begeistern. Mein Herz war ja auch gebrochen. Das weißt du. Ich liebe Zedric wirklich. Aber wer sagt, dass ich mich jetzt schon festlegen soll? Wie meine Oma immer sagt: Verliebe dich oft, verlobe dich selten, heirate nie. Sie ist so cool. Ich werde nach her gleich mal zu ihr gehen und mir einen Rat holen. Den… Trommelwirbel… Tom (so heißt der neue Junge) hat mich tatsächlich gefragt, ob ich mal mit ihm ausgehen will. Ich weiß nicht – mein Herz schmerzt noch so. Aber Zedric bin ich ja wohl egal, oder? Was soll ich machen? Soll ich auf Zedric warten? Ach, Oma, was würdest du machen? Ich weiß schon, sie würde Zedric kicken und sich auf Tom konzentrieren. JA, das mache ich. Ich will wie meine Oma sein – tapfer und selbstsicher. Ich werde mit Tom ausgehen. Scheiß auf Zedric. Soll er doch mit Nicole glücklich werden.

Tschüssi meine Liebe.

Das Ende (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte zu Ende)

  • Zedric und Jane finden zu einander

oder

  • Tom und Jane finden zu einander

Liebes Tagebuch

ach es ist echt viel passiert. Ich bin gar nicht dazu gekommen, dir alles zu berichten. Die letzte Info war, dass ein neuer Schüler zu uns in die Klasse kam. Tom. Der süße Tom. Natürlich sind alle Mädchen auf ihn gestürzt. Wie erbärmlich. Ich war da ja noch gestorben. Mein Herz war gebrochen, weil Zedric sich mit Nicole getroffen hat. Ich wollte nie wieder lieben. Lieben war zu schmerzhaft. Aber Tom ist was anderes. Er hat mich gefragt – MICH! Obwohl ich ausgesehen habe, wie eine graue Maus. Ungeschminkt und gestylt mit Schlabberklamotten. Aber er kam trotzdem.

Ich wollte ja eigentlich nicht. Aber andererseits habe ich mich erinnert, was meine Oma immer sagt. Der Gedanke an sie hat mich bestätigt. Ich wollte mit Tom ausgehen. Und es war toll. Ich hab kein einziges Mal an Zedric gedacht. Nur kurz mal, als wir an dem Eiscafé vorbeikamen, in dem die beiden gesessen hatten. Das hat bisschen im Herzen gezwickt. Aber Tom hat mich sofort wieder abgelenkt. Er ist so witzig. Und so natürlich. Wir haben schon so viel gemacht. Waldspaziergänge, Schwimmen, Fahrradtouren. Mein Handy ist an manchen Tagen überhaupt nicht genutzt worden. Instagram und alle anderen Medien sind unwichtig im Vergleich zum Reallife. Ich bin so froh, dass er in unsere Klasse kam. Er hat mich wiederbelebt. Und ich sehe die Welt jetzt viel intensiver. Was Besseres hätte mir nicht passieren können.

Soll Zedric doch mit seiner Nicole glücklich werden. Er kann Tom nicht annähernd das Wasser reichen. Ach, liebes Tagebuch. Ich bin so glücklich. Glücklich verliebt. Love forever. Vielleicht. Du wirst auf den neuesten Stand gehalten. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn es nicht mehr sooft sein wird. Aber ich komme wieder zu dir.

Bis bald, liebste Freundin.

 

ENDE

 

 

writing friday

Writing Friday – Martins Café – Komplettstory

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

 

Heute werden alle Geschichten aus dem 1. Quartal komplett noch mal veröffentlicht.


Writing Friday | Martins Café | März Geschichte

Eckdaten

Protagonist / Protagonistin:      Martin Dubois 55 Jahre

Ort: Paris

Zeit: Jahr 1991

Schreibform: Geschichte

Der Anfang der Geschichte

Das Café Hommage an der Rue de Cologne war an diesem Morgen überaus gut besucht. Martin Dubois, lächelte zufrieden hinter seiner Theke. Er führte das Café bereits seit 1960 und in diesen vier Wänden steckte sein ganzes Leben. Die Tapete war mittlerweile mehr gelb als weiss aber seine Gäste störten sich kaum daran. Der Charme des Café Hommage war einmalig. Neben Martin arbeiteten der Koch Lui und die Servicedame Marie im Café. Martin kannte all seine Stammgäste und liebte es sich mit ihnen zu unterhalten, doch an diesem Morgen bemerkte er einen neuen Gast. Die Dame trug einen grossen Hut und war elegant gekleidet. Sie war sehr jung und schaute sich etwas verloren im Café um. Martin steuerte direkt auf sie zu und begrüsste sie freundlich. Die Dame hiess Caroline war Studentin und damit begann eine ganz besondere Beziehung…

Einstieg in die Geschichte (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Caroline besuchte Martin nun jeden Tag im Café, sie führten interessante Gespräche und dadurch erfuhr Caroline mehr über Martins Vergangenheit.

oder

  • Caroline war sehr abweisend und mysteriös, doch Martin war fasziniert von ihr und da sie nun fast jeden Tag in seinem Café sass versuchte er sie immer wieder in Gespräche zu verwickeln.

Martin sprach gerade mit Henry. Ein pensionierter Lehrer. Sie tauschen sich gerne über die heutige Jugend aus. Henry war 60 Jahre Lehrer aus Leidenschaft gewesen. Und er konnte so einige Anekdoten erzählen. Die beiden setzen sich gerne mal zusammen, wenn das Café nicht so voll war und Martin hört gerne den Erzählungen zu. Ebenso auch Henry, wenn Martin über die Menschen berichtete, die sein Café in den letzten Jahren besucht hatten.

Ein Tätscheln auf die Schulter, ein Schluck aus einem Glas Likör und weiter an den nächsten Tisch.

Dort saß jeden Tag eine nette Dame, die kam, seit sie Witwe wurde. Das war vor 20 Jahren. Nach der Beerdigung ihres Mannes, flüchtete sie vor der Familie, mit der sie sich eh nie verstanden hat. Sie hatte die Liebe ihres Lebens verloren und sich total zurückgezogen. Das einzige war die eine Stunde am Tag in Martins Café. Manchmal tauschten sie sich aus über die Politik, Religion oder irgendwas anderes aus den Medien. Sie fanden immer ein Thema. Er winkte Marie.

„Marie, bring Madame Dumon bitte noch einen Kaffee und sag Lui in der Küche, er soll einen seiner leckeren Eclairs dazu legen.“ Marie nickte und verschwand in der Küche. Martin drehte seine Runde. Redete hier mal mit jemanden, dort, mal mit jemanden. Er war immer in Bewegung und nahm sich immer Zeit für seine Gäste, die ihn so treu besuchten. Seine Runde endete jedes Mal an der Bar. Da gönnte er sich einen Kaffee, beobachtete seine Gäste.

Über 30 Jahre betrieb er das Café schon. Er erinnerte sich. Sein Zug war vor einigen Tagen vom Land in Paris eingefahren. Seine Familie scherte sich nicht um ihn. Sie waren sechs Kinder und die Eltern waren froh über jedes, das auszog. Weniger Mäuler zu stopfen. Martin wanderte ohne Ziel, ohne Planung durch Paris, als er am Café Hommage vorbeischlenderte. Es war leer. Vor dem Café saß ein alter Mann auf seinem Hocker und rauchte seine Pfeife. Er saß dort und beobachtete die Leute.

„Hallo“, sagte Martin,

„Suchen sie Hilfe?“ Der Alte blickte auf. Seine Augen wirkten so voller Leben und Weisheit. Das ängstigte Martin etwas. Er fühlte sich nackt vor diesen Augen.

„Was kannst du denn?“ Fragte er.

„Alles was anfällt.“ Antwortete er.

„Hm…ja, du kannst anfangen. Ich hab sogar ein Zimmer für dich. Unter dem Dach ist was frei. Da kannst du bleiben.“ Martin war verblüfft. So schnell hatte er nicht damit gerechnet, einen Job zu finden. Der Besitzer hieß Antoine. Ein ruhiger Genosse. Er erzählte nicht viel. Zwei Kriege hatten ihn schweigsam gemacht. Als Antoine krankt wurde, pflegte Martin ihn. Er blieb bis zum letzten Atemzug. Martin seufzte. Das war schon 25 Jahre her.

Überrascht wurde Martin bei der Testamentseröffnung. Antoine hatte ihm das Hommage überschrieben. Er hätte nie gerührter sein können. Und seit dem führte er das Café.

Die Tapeten waren vergilbt. Er würde sie nicht streichen. Das war der Charme. Hier war Leben und die Wände könnten einige Geschichten erzählen. Jede Delle, jede Welle und jede Verfärbung hätte was zu berichten.

Martin war tief in Gedanken versunken, als die Glocke der Tür bimmelte. Eine junge Frau betrat das Café. Ihr Hut war groß. Wie von einer dieser Schauspielerinnen aus der Vergangenheit. Sie war elegant. Nicht von dieser Welt. Ein Schimmer umgab sie. Martin ging auf sie zu.

„Bonjour Mademoiselle. Kann ich ihnen helfen? Suchen sie jemanden? Möchten sie etwas trinken? Essen?“

Sie wirkte verunsichert. Als wüsste sie nicht, wie sie hier herkam. Ein Räuspern kam aus ihrem Mund.

„Ähm. Ja danke. Ich glaube, ich könnte einen Kaffee vertragen.“ Suchend nach einem Platz, nahm sie den Hut ab. Ihr Haar fiel ihr in eleganten Wellen auf den Rücken. Martin schob sie durch den vollen Raum in eine dunkle Ecke. Dort standen ein gemütlicher Sessel und ein kleiner Beitisch.

„Setzen sie sich. Ich bringe ihnen ihren Kaffee und ein Eclair. Sie sehen aus, als könnten sie was Süßes gebrauchen.“ Martin deutete einladend auf den Sessel und ging in die Küche.

Mit einem kleinen Teller und dem Kaffee ging er zurück zu der jungen Frau. Beides stellte er vor sie und zog sich zurück. Sie wirkte so zerbrechlich. So verängstigt. Als wäre ihre Welt gerade ins Wanken geraten. Deswegen ließ er ihr erst ein bisschen Zeit, um sich zu entspannen. Das Gemurmel seiner Gäste wirkte auch auf ihn immer beruhigend. Er drehte seine Runde. Lachte, hörte zu und gab immer die passenden Worte als Antwort. Aber sein Blick wanderte immer zu der jungen Frau, die in dem großen gemütlichen Sessel aussah wie ein kleines Mädchen, das aus einem bösen Traum erwacht war.

„Darf ich ihnen noch was bringen?“ Sie schreckte aus ihren Gedanken auf und blickte ihn verwirrt an.

„Vielleicht einen Likör?“, fragte sie ihn.

Schnell drehte er sich um, ging hinter die Theke und kam mit zwei Gläschen Likör zurück.

„Darf ich mich zu ihnen setzen?“ Sie nickte und er setzte sich zu ihr.

„Ich heiße Martin.“ Antwortete er auf die nicht gestellte Frage und erhob das Glas, um sie zum Anstoßen zu animieren.

Sie erhob ihr Glas ebenfalls.

„Mein Name ist Caroline.“ Und sie stoß an sein Glas. Ein kräftiger Zug und das Glas war leer.

„Der Name ist sehr schön. Ich kannte auch mal eine Caroline, in meinem Dorf.“ Sein Blick schweifte ab.

„Was machen sie hier? Wenn ich sie fragen darf, Caroline. Das ist nicht gerade ein Café, in dem sich die Jugend trifft.“

„Das ist genau der Grund, warum ich hier reinkam. Es wirkte so charmant von außen. So warm. Ich hatte das Gefühl, etwas würde mich hier reinziehen. Ich fühle mich hier geborgen, sicher.“

Martin nickte verständnisvoll. Auch er kannte das Gefühl. So erging es ihm, als er Antoine kennenlernte. Das Café schien ihn gerufen zu haben.

„Ich bin Studentin an der Sorbonne. Geschichte.“

„Geschichte. Ah, ein so spannendes Studienfach.“ Schwärmte er.

„Ja – aber auch sehr trocken. Viele Daten und Fakten. Aber auch wirklich spannend. Ich würde gerne noch Kunstgeschichte belegen. Zur Ergänzung.“

„Ich dachte mir schon, dass sie künstlerisch veranlagt sind. Sie wirken so emotional.“ Nickte er zustimmend.

Sie lächelte. „Ich muss gehen.“

„Ja natürlich. Es war schön, sie kennengelernt zu haben.“

„Danke.“

Martin begleitete Caroline zu Tür. Es tat ihm leid, dass sie ging. Sie hatte irgendwas an sich, das ihn fesselte. Ihre Zurückhaltung war nur oberflächlich, das spürte er. Er konnte die Kraft und Jugend in ihre spüren. Sie war elektrisierend.

Tatsächlich kam Caroline danach täglich. Martin freute sich und die beiden führten intensive Gespräche. Schnell war Caroline integriert. Nicht nur Martin war von ihr fasziniert. Sie brachte die Sonne in das Hommage. Sie taute von Mal zu Mal mehr auf und saugte nicht nur die Geschichten, die Martin ihr erzählen konnte auf, sondern auch von allen anderen. Sogar Madame Dumon lächelte öfter. Als könnte sie endlich ihre Trauer beiseiteschieben.

Caroline war nicht mehr wegzudenken. Sie kam Martin vor wie eine Tochter, die er nie haben würde. Er hoffte, sie würde immer wieder kommen, vielleicht sogar bleiben. Er freute sich jedes Mal wenn die Glocke über der Tür bimmelte und sie darin stand. Sich suchend umschaute und zu ihrem Sessel ging. Einen Kaffee, ein Eclair und ein Likör. Das wurde schon zur Tradition.

ERSTE WENDUNG

  • Caroline tauchte nicht mehr im Café auf – Martin machte sich Sorgen…

oder

  • Caroline tauchte gehetzt im Café auf und brauchte Martins Hilfe…

Es war noch früh am Tag. Das Café öffnete schon um 11 Uhr, um die ersten Kunden, die in der Pause einen Kaffee genießen wollten, empfangen zu können. Es war Montag und noch war kein Kunde da. Martin saß vor seinem Kaffee, ein Croissant auf dem Teller und eine Tasse Kaffee. Seine Zigarette verglimmte im Aschenbecher, da Martin in die Tageszeitung vertieft war.
Seit Caroline in sein Café kam, hat er sein Interesse an Kunst entdeckt. Schließlich war sie Kunststudentin. Wenn sie ihm von ihren Studien erzählte, leuchteten ihre Augen und nach und nach hatte sie ihn begeistern können. Er konnte nichts mit diesen modernen Künstlern anfangen, aber die alten Meister, die mochte er. Caroline und Martin waren in der Zwischenzeit gute Freunde geworden. Es war, als würden sie sich schon ewig kennen. Aber Martin spürte, dass immer eine dunkle Wolke über Carolin schwebte. Trotz aller Vertrautheit war dort ein Geheimnis.

Martin blätterte die Seiten seiner Zeitung nach und nach durch. Bei einem Artikel über Kunstraub blieb er hängen. Er lass, dass 1990 ein spektakulärer Kunstraub stattgefunden hatte. Gemälde von Vermeer, Rembrandt und Manet sowie Zeichnungen von Degas wurden geraubt. Anscheinend hatten sie jetzt, 1991, eine Spur entdeckt. Die Mafia war wohl in den Raub involviert und einer ihrer Leute war jetzt tot aufgefunden worden.

Martin schüttelte gerade den Kopf, als er Caroline auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah. Er wollte winken, aber sie blickte sich nur ängstlich um. Schnell rannte sie über die Straße.
„Martin. Martin. Bitte komm schnell rein, bevor uns jemand sieht.“ Forderte Caroline ihn auf.
Martin war überrascht. So aufgewühlt hatte er sie noch nie gesehen.
„Caroline, was ist denn? Warum bist du denn so aufgewühlt?“
„Komm mit rein, ich brauche deine Hilfe. Ich erzähle dir drinnen alles. Aber wir müssen von der Straße weg.“
Martin stand schnell auf, weil die Angst in Carolines Stimme ihn hetzte. Was war nur geschehen?

„Marie, sei so lieb und mach uns einen Kaffee und bring doch Caroline ein Croissant.“
Marie tat wie gebeten. Caroline spielte derweil mit ihrem Rocksaum. Martin ließ ihr diese Zeit. Sie musste sich wohl erst sammeln, bevor sie ihm erzählte, was ihr so Angst machte.

„Bitte schön, ihr zwei.“ Sagte Marie, als sie ihnen die gewünschten Dinge hinstellte und sich zurückzog. Sie wusste, hier wurde ein Gespräch werden, das keine Zeugen bedarf, geschweige denn erwünschte.

Caroline atmete schwer auf und blickte auf die Zeitung, die Martin auf den kleinen Tisch in ihrer gemütlichen Ecke gelegt hatte. Wieder seufzte sie. Sie nahm die Zeitung und überflog die Zeilen.
Dann räusperte sie sich.
„Ja, ich sehe, du hast die Zeitung schon gelesen. Und diesen Bericht über den Mafiamord.“
„Ja, ich kann mich dunkel auch an den spektakulären Raub erinnern. Der war in Boston? So stand es in dem Artikel.“
„Ja, Boston. Ich war als Austauschstudentin ein halbes Jahr dort. Sehr schöne Stadt. Gute Universität. Und wenn man als gute Studentin auffiel, wartete man nicht lange, um von einem Kurator angesprochen zu werden.“ Martin sagte nichts. Er wollte sie auf keinen Fall erschrecken. Sie wirkte wie ein kleiner Vogel, der bei dem leisesten Geräusch wegfliegen würde.
„Ich war eine auffällige Studentin. Ich war so fasziniert von der Welt und den Kunstwerken in dem Isabella Stewart Gardener Museum. Es dauerte also nicht lange, und ich konnte mir einen begehrten Praktikumsplatz ergattern. Und ebenso schnell hatte ich einen Freund. Er war Wachmann in dem Museum.“
Martin zündete sich eine Zigarette an und bot ihr auch eine. Sie winkte ab und man konnte sehen, wie sie mit ihren Gedanken Kilometer weit abschweifte. Sie konnte sich noch genau an den Tag erinnern, an dem Jimmy Jr. auf sie zukam. Er schmeichelte ihr mit seinem Wissensdurst.
Und sie erzählte Jimmy alles was sie über die Kunstwerke wusste.
Ebenso berichtete sie jetzt Martin, was sich damals zugetragen hatte. Der Raub und ihre Mittäterschaft.
Martin blickte sie erschrocken an.
„Glaub mir, bitte. Ich war gerade 20 und unheimlich verliebt.“
„Und was hat das jetzt mit dem Mord zu tun?“
„Ich bin mir nicht 100%ig sicher. Aber ich glaube, es ist Jimmys Vater. Und ich habe Angst, dass sie mich finden.“
„Aber was sollten sie denn von dir wollen?“
Caroline schwieg. Sie fuhr mit ihren Händen über ihr Gesicht. Tränen schimmerten in ihren Augen.
„Ich habe ihnen geholfen. Und sie um einige Bilder erleichtert.“

Martin blickte erschrocken hoch.

„Deswegen brauche ich deine Hilfe.“

Zweite Wendung

  • Polizisten befragten Martin über das Verschwinden der jungen Caroline.

oder

  • Martin musste die Polizei verständigen.

Martin sah erschrocken zu Caroline. Caroline eine Kunstdiebin? Hatte er sich so in ihr getäuscht?

„Wie konnte das geschehen?“, fragte er sie erschüttert.

„Ach Martin, ich weiß auch nicht. Ich war so verliebt und Jimmy Jr. hat es wirklich drauf gehabt mich zu umwerben und zu blenden. Es dauerte nicht lange und ich war sehr tief in ihr Geschäft verwickelt. Ich wäre nie lebend herausgekommen, wenn ich hätte aussteigen wollen. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu verschwinden. Aber ohne Geld? Wie sollte ich das machen. Also habe ich mir einige kleine Gemälde geschnappt und bin schnell aus Amerika verschwunden. Hier bin ich unter dem Mädchennamen meiner Mutter registriert. Den kennt keiner.“ Sie blickte ihm nicht in die Augen.

„Ach je, Mädchen, was hast du nur gemacht?“ Martin zog an einer Zigarette und nahm einen tiefen Schluck des mittlerweile kalten Kaffees. Er schien es nicht zu merken, oder es machte ihm nichts aus, dass der Kaffee kalt geworden war.

Martin saß in Gedanken versunken da. Was sollte er jetzt machen? Sollte er Caroline vertreiben? Er hatte sie in sein Herz geschlossen. Sie waren so was wie beste Freunde geworden. Sein Herz wurde schwer. Es blieb ihm nur eins zu tun. Caroline musste weg. Das Land am besten verlassen und ihn.

Er seufzte tief.

„Caroline, es bleibt nichts übrig. Du wirst wohl hier verschwinden müssen. Dein Leben ist nicht sicher hier.“

Caroline blickte ihn an. „Aber wie. Ich kann die Bilder nicht verkaufen, sie würden mich sofort finden.“

Er atmete tief ein. „Ich mache das für dich. Ich kenne jemanden, der die Bilder kaufen wird. Er hat immer reiche Klienten, die auf berühmte Künstler warten. Lass mir paar Tage Zeit. Du musst aber untertauchen. Komm in drei-vier Tagen noch mal und wir besprechen da alles Weitere.“

Caroline erhob sich. Etwas unsicher drückte sie Martin an sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Danke, lieber Freund.“ So verließ sie das Café und hinterließ einen nachdenklichen und traurigen Martin.

*

Gegen Nachmittag öffnete sich die Tür und zwei Polizisten betraten das Café. Martin unterhielt sich gerade mit ein paar alten Stammkunden, als er unsanft von einem der beiden Polizisten auf die Schulter geklopft bekam.

„Bonsoir Monsieur Duboi, dürften wir sie bitten, mit uns an einen ruhigen Platz zu gehen?“

„Bonsoir Gendarmes. Um was geht es denn? Sie sehen, dass ich gerade mit meinen Kunden beschäftigt bin und ungern unhöflich wäre und das Gespräch abbräche.“

Die Polizisten schauten sich an und zuckten mit den Schultern.

„Es geht um Mlle Caroline Poir“

„Caroline Poir?“

„Ja. Uns wurde gesagt, dass sie sich hier öfter aufhält.“

„Ja, das stimmt, aber ich habe sie seit einigen Tagen nicht mehr gesehen. Um was geht es denn?“

„Kommen sie, bitte. Es soll doch diskret vonstattengehen.“

Martin tätschelte die Schulter seines Gesprächspartners und führte die beiden Polizisten in den hinteren Raum mit den Vorräten.

„Um was geht es denn?“, fragte er genervt.

„Mlle. Poir wird gesucht, um eine Aussage zu einem Mordfall und Kunstraub zu tätigen. Sie soll Zeugin sein.“ Martin schaute sie misstrauisch an.

„Zeugin bei einer Straftat? Das kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist so zart und nett.“

„Stille Wasser sind tief.“ Erwiderte einer der Polizisten.

„Ich kann ihnen da leider nicht weiter helfen. Sie war tagelang nicht hier und ich weiß nicht wo sie wohnt. Ich kannte noch nicht mal ihren Nachnamen.“ Martin war froh, dass dies der Wahrheit entsprach. Weniger Lügen war immer gut um realistisch rüber zu kommen.

„Nun, uns bleibt ja wohl nichts übrig, als ihnen zu glauben. Bitte, kontaktieren Sie uns sollte Mlle wieder auftauchen. Es wäre sehr wichtig.“ Martin nickte und führte die beiden hinaus.

Als sie das Café verlassen hatten, atmete er tief aus. Puh. Das war sehr knapp gewesen. Im Keller hatte er die Kunstwerke, die er verkaufen wollte, deponiert. Wenn sie sein Café hätten durchsuchen wollen, dann hätte das schiefgehen können.

Das Telefon klingelte. Er schlurfte zur Theke und nahm ab.

„Martin? Martin, hier ist Caroline. Es wird dringend, ich glaube, ich werde verfolgt. Konntest du die Bilder verkaufen?“

„Mein Kontakt kommt heute Abend, nachdem ich abgeschlossen habe. Ruf morgen noch mal an, ja?“ Es klickte in der Leitung – sie hatte aufgelegt. Irritiert legte auch Martin auf. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er hätte sich niemals da hineinziehen lassen dürfen. Seine Hand zitterte, als er sich eine Zigarette anzündete und langsam auf den Tisch zuging, an dem er und Caroline sich soviel Stunden ihre Geschichten erzählt hatten.

Was würde noch auf ihn zukommen? Eine Gänsehaut überzog seine Arme und er schloss unsicher die Augen.

LETZTE WENDUNG

 

  • Martin musste feststellen das er dem Charme von Caroline erlag und dabei übelst Hintergangen wurde

oder

  • Martin war in eine Falle getappt, doch er war schlau und konnte Caroline als Übeltäterin darstellen.

 

Nachdem die Gendarmen sein Café verlassen hatten, fühlte sich Martin immer noch bedroht. Auch dass Caroline einfach das Telefonat ohne Verabschiedung beendet hatte, war seltsam. Gut, sie war auf der Flucht, da wird Small Talk nicht so vorrangig sein.

Er schüttelte sich und ging in den Keller. Gut verstaut und sicher verpackt, lagen die Bilder im Weinkeller. Der hatte die richtige Temperatur für diese Kunstwerke.

Sein Kontaktmann hatte sich noch nicht gemeldet. Viel Ahnung hatte Martin nicht von Kunst. Vorsichtig nahm er eine Rolle. Die Bilder waren aus den Rahmen gelöst worden und in die Transportrollen gepackt. Er entrollte eines der kleineren Werke auf dem Tisch in der Mitte des Raumes. Dieser diente zur Verköstigung des Weines, den Martin sammelte.

Mit einer Taschenlampe betrachtete er das Meisterwerk. Es war wunderschön. Zwei Frauen und ein Mann von hinten. Die Frau rechts schien etwas vorzulesen. Während der Mann sich um ein Bild kümmerte, das er verdeckte. Die Frau links von ihm saß und man konnte nicht erkennen, womit sie beschäftigt war. Man konnte versinken in dieses Bild.

Schnell rollte er es wieder zusammen. Als wäre er ertappt worden. Packte es zurück in die Rolle und versteckte es hinter dem Weinregal.

Auf dem Weg nach oben, rief ihm Marie entgegen, dass ihn am Telefon jemand sprechen wolle.

Tief seufzte er. Das wird mein Kontaktmann sein, dachte er.

„Martin?“

„Pierre, wie geht es dir?“

„Ach, du weißt, die alten Knochen. Aber du wolltest bestimmt nicht nur nach meinem Befinden fragen, oder?“

Martin seufzte

„Nein, wie wäre es, wir würden uns mal wieder treffen. Ich hätte Lust auf ein gutes Essen. Lui, mein Koch, kennst du doch noch? Der hat einige neue Spezialitäten aufgegriffen. Er freut sich, sie mal zu testen. Und dann können wir über alte Zeiten sprechen. Als wir den Louvre besuchten.“

Auf der anderen Seite der Leitung blieb es ruhig.

„Na klar, ich kann heute noch kommen. Hunger habe ich jetzt schon. Ich komme so gegen 20 Uhr, passt dir das?“

„Perfekt – da schließe ich eh den Laden. Ich freue mich.“

*

„Martin, du hast mir eine Nachricht zukommen lassen. Hast du die Bilder verkauft?“

„Caroline, nicht am Telefon, komm doch bitte vorbei, dann können wir über deine Zeichnungen reden. Ich habe einen Interessenten gefunden. Er unterrichtet auch und hätte noch paar Tipps für dich.“

Sie zögerte: „Äh, ja natürlich. Tipps sind doch immer gut für eine angehende Künstlerin.“ Nahm sie den Faden auf.

„Ich mache mich gleich auf den Weg.“

Keine zwanzig Minuten später ging die Tür auf und die Glocke bimmelte. Da stand sie. Selbstsicherer als er erwartet hätte. Groß, blond und mit dem Hut, den sie am ersten Tag ihrer Begegnung anhatte.

Er stand in der Küche, und lunzte hinter dem Vorhang vor. Sie bewegte sich sicher durch den Raum auf ihren Stammplatz zu, setzte sich und hielt den Hut in der Hand. Leichte Nervosität schien sich in ihr auszubreiten, da sie die Hutkrempe knetete.

Er trat hinter dem Vorhang vor und ging zu ihr. Einen Kaffee und ein Croissant auf einem Teller. Beides stellte er vor sie und setzte sich.

„Hallo Martin, wie sieht es aus, hast du die Bilder verkauft? Was hast du bekommen?“

Sie hielt sich nicht lange mit Vorreden auf. Sein Gesicht blieb ausdruckslos. Er setzte sich und nahm ihre Hände in seine.

„Caroline. Meine liebste Freundin. Es ist Zeit. Du musst alles hinter dir lassen und verschwinden. Jetzt noch.“

„Und das Geld?“, fragte sie ruhig.

„Vergiss das Geld. Hau ab, jetzt und komme nie wieder. Deine einzige Chance, letzte Chance.“

„Ich verstehe dich nicht, ich werde auf keinen Fall ohne das Geld abreisen. Wovon soll ich denn leben?“

Er seufzte. In der Zwischenzeit waren neue Gäste eingetreten. Sie achteten nicht darauf.

„Hör zu. Die Bilder sind unverkäuflich.“

„Was, wieso? Ich dachte, dein Kontaktmann hat Interessenten.“

„Prinzipiell schon, aber gerade bei diesen Bildern sieht es echt schlecht aus.“

Sie schüttelte den unverständlich den Kopf.

„Auf keinen Fall gehe ich ohne Geld, oder die Bilder. Gib mir die Bilder zurück. Ich verschwinde. Ich dachte, wir wären Freunde und ich könnte mich auf dich verlassen. Aber du lässt mich hängen.“

Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen und schluchzte. Martin zögerte.

„Es tut mir leid, ich kann dir die Bilder nicht geben. Ich habe sie nicht mehr.“

„WAS? Hast du mich hintergangen. Du elender …“

Hinter ihr erschien ein Schatten. Legte die Hand auf ihre Schultern.

„Mademoiselle Poir?“

Caroline erschrak und wollte aufspringen.

„Sie sind verhaftet. Ihnen wird Raub und Mittäterschaft bei einem Mord vorgeworfen. Bitte folgen Sie uns doch so ruhig wie möglich zur Gendarmerie.“

Sie wand sich aus dem Griff und wollte durch die Küche fliehen.

„Niemals.“ Aber Martin stand im Weg und die beiden Polizisten vom Vortag hatten keine Probleme sie zu verhaften.

„Hahaha, ach Martin. Du Narr. Es war so einfach, dich einzulullen. Ich musste dich nicht mal verführen. Du wolltest einfach nur reden. Reden. Du hättest mich haben können. Ich mag dich. Aber so konnte ich die schüchterne kleine zerbrechliche Frau spielen und an deinen Beschützerinstinkt appellieren. Hahaha. Ach, wie leicht ihr Männer doch zu manipulieren seid.“

Der Polizist zerrte etwas unsanfter an ihrem Arm und sie bewegten sich zum Ausgang.

„Wie bist du dahinter gekommen?“

Martin blickte sie traurig an. Aber er antwortete nicht.

„Wie, sage es mir?“

„Caroline – leb wohl. Ich hoffe, das Ganze war es wert. Bleib am Leben, ich denke, das wird schwierig genug werden. Vergiss mich nicht.“ Lächelte er.

*

„Pierre mein Freund, es ist so schön dich zu sehen. Komm setz dich. Iss und trink.“

„Wollen wir nicht erst die Bilder betrachten?“

„Nein, nein. Erst das gemütliche vor dem Geschäft.“

Die beiden Männer unterhielten sich über alte Zeiten, lachten, tranken. Später führte Martin Pierre in den Keller. Dort zeigte er ihm die Bilder.

„Wow – das sind die geraubten Bilder von 1991. Sie sind wunderschön.“

Pierre zog eine Lupe hervor und betrachtete die Bilder. Er stutzte.

„Martin, das sind Fälschungen, sehr gute, aber falsch.“

„Was?“

„Ja, schau hier. Diese Signatur ist nicht die von Rembrandt. Sie ist kaum zu unterscheiden, aber als Kenner sehe ich das. Auch die Farben scheinen nicht original zu sein. Gut gemischt, aber mehr könnte ich nur durch eine Laborprobe feststellen. Die Kleine will dich über das Ohr hauen. Da würde ich die Finger von lassen. Hast du nicht gesagt, sie wird als Zeugin zu einem Raub und Mord gesucht. Vielleicht solltest du die Gendarmen rufen. Ich sage das echt nicht leichtfertig. Aber sie will dich da in was hineinziehen, das dich mehr als nur eine Freundschaft kostet.“

„Guter Freund. Danke. Es ist so schade. Ich hatte wirklich eine schöne Zeit mit ihr. Sie war so erfrischend. Eine gute Schauspielerin. Ich danke dir. Morgen früh, werde ich alles Nötige in die Wege leiten. Komm, lass uns noch was auf den Schock trinken.“

*

Früh am Morgen rief Martin in der Gendarmerie an. Die Karte der Polizisten in der Hand. Seine Zigarette lag im Aschenbecher. Der Kaffee wurde kalt. Kalt wie Martins Herz. Er berichtete, was vorgefallen war und machte aus, dass er vorbeikam. Dort legte er ein Geständnis ab. Bekam aber Immunität angeboten, wenn er Caroline aushändigte.

*

Am nächsten Tag blieb sein Café geschlossen. Er stand und blickte auf die vergilbten Tapeten. Gerade hatte er einen Nagel in die Wand geschlagen. Er hatte ein Bild aufgehängt. Das Bild mit den beiden Frauen und dem Mann, das er so bewundert hatte. Bedauernd, atmete er tief durch. Korrigierte das Bild und setzte sich ihm gegenüber, trank seinen Kaffee und aß ein Eclair.

 

ENDE

 

 

writing friday

Writing Friday | Martins Café | das Ende

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

  • Schreibt jeden Monat eine tolle Geschichte, die bei jedem gleich anfängt aber komplett anders endet

Eckdaten

Protagonist / Protagonistin:      Martin Dubois 55 Jahre

Ort: Paris

Zeit: Jahr 1991

Schreibform: Geschichte

Der Anfang der Geschichte

Das Café Hommage an der Rue de Cologne war an diesem Morgen überaus gut besucht. Martin Dubois, lächelte zufrieden hinter seiner Theke. Er führte das Café bereits seit 1960 und in diesen vier Wänden steckte sein ganzes Leben. Die Tapete war mittlerweile mehr gelb als weiss aber seine Gäste störten sich kaum daran. Der Charme des Café Hommage war einmalig. Neben Martin arbeiteten der Koch Lui und die Servicedame Marie im Café. Martin kannte all seine Stammgäste und liebte es sich mit ihnen zu unterhalten, doch an diesem Morgen bemerkte er einen neuen Gast. Die Dame trug einen grossen Hut und war elegant gekleidet. Sie war sehr jung und schaute sich etwas verloren im Café um. Martin steuerte direkt auf sie zu und begrüsste sie freundlich. Die Dame hiess Caroline war Studentin und damit begann eine ganz besondere Beziehung…

 

Was bisher geschah

Caroline gesteht Martin an einem Kunstraub beteiligt gewesen zu sein. Nun wird sie verfolgt und bittet ihn um Hilfe


    • Martin musste feststellen das er dem Charme von Caroline erlag und dabei übelst Hintergangen wurde

    oder

    • Martin war in eine Falle getappt, doch er war schlau und konnte Caroline als Übeltäterin darstellen.

     

    Nachdem die Gendarmen sein Café verlassen hatten, fühlte sich Martin immer noch bedroht. Auch dass Caroline einfach das Telefonat ohne Verabschiedung beendet hatte, war seltsam. Gut, sie war auf der Flucht, da wird Small Talk nicht so vorrangig sein.

    Er schüttelte sich und ging in den Keller. Gut verstaut und sicher verpackt, lagen die Bilder im Weinkeller. Der hatte die richtige Temperatur für diese Kunstwerke.

    Sein Kontaktmann hatte sich noch nicht gemeldet. Viel Ahnung hatte Martin nicht von Kunst. Vorsichtig nahm er eine Rolle. Die Bilder waren aus den Rahmen gelöst worden und in die Transportrollen gepackt. Er entrollte eines der kleineren Werke auf dem Tisch in der Mitte des Raumes. Dieser diente zur Verköstigung des Weines, den Martin sammelte.

    Mit einer Taschenlampe betrachtete er das Meisterwerk. Es war wunderschön. Zwei Frauen und ein Mann von hinten. Die Frau rechts schien etwas vorzulesen. Während der Mann sich um ein Bild kümmerte, das er verdeckte. Die Frau links von ihm saß und man konnte nicht erkennen, womit sie beschäftigt war. Man konnte versinken in dieses Bild.

    Schnell rollte er es wieder zusammen. Als wäre er ertappt worden. Packte es zurück in die Rolle und versteckte es hinter dem Weinregal.

    Auf dem Weg nach oben, rief ihm Marie entgegen, dass ihn am Telefon jemand sprechen wolle.

    Tief seufzte er. Das wird mein Kontaktmann sein, dachte er.

    „Martin?“

    „Pierre, wie geht es dir?“

    „Ach, du weißt, die alten Knochen. Aber du wolltest bestimmt nicht nur nach meinem Befinden fragen, oder?“

    Martin seufzte

    „Nein, wie wäre es, wir würden uns mal wieder treffen. Ich hätte Lust auf ein gutes Essen. Lui, mein Koch, kennst du doch noch? Der hat einige neue Spezialitäten aufgegriffen. Er freut sich, sie mal zu testen. Und dann können wir über alte Zeiten sprechen. Als wir den Louvre besuchten.“

    Auf der anderen Seite der Leitung blieb es ruhig.

    „Na klar, ich kann heute noch kommen. Hunger habe ich jetzt schon. Ich komme so gegen 20 Uhr, passt dir das?“

    „Perfekt – da schließe ich eh den Laden. Ich freue mich.“

    *

    „Martin, du hast mir eine Nachricht zukommen lassen. Hast du die Bilder verkauft?“

    „Caroline, nicht am Telefon, komm doch bitte vorbei, dann können wir über deine Zeichnungen reden. Ich habe einen Interessenten gefunden. Er unterrichtet auch und hätte noch paar Tipps für dich.“

    Sie zögerte: „Äh, ja natürlich. Tipps sind doch immer gut für eine angehende Künstlerin.“ Nahm sie den Faden auf.

    „Ich mache mich gleich auf den Weg.“

    Keine zwanzig Minuten später ging die Tür auf und die Glocke bimmelte. Da stand sie. Selbstsicherer als er erwartet hätte. Groß, blond und mit dem Hut, den sie am ersten Tag ihrer Begegnung anhatte.

    Er stand in der Küche, und lunzte hinter dem Vorhang vor. Sie bewegte sich sicher durch den Raum auf ihren Stammplatz zu, setzte sich und hielt den Hut in der Hand. Leichte Nervosität schien sich in ihr auszubreiten, da sie die Hutkrempe knetete.

    Er trat hinter dem Vorhang vor und ging zu ihr. Einen Kaffee und ein Croissant auf einem Teller. Beides stellte er vor sie und setzte sich.

    „Hallo Martin, wie sieht es aus, hast du die Bilder verkauft? Was hast du bekommen?“

    Sie hielt sich nicht lange mit Vorreden auf. Sein Gesicht blieb ausdruckslos. Er setzte sich und nahm ihre Hände in seine.

    „Caroline. Meine liebste Freundin. Es ist Zeit. Du musst alles hinter dir lassen und verschwinden. Jetzt noch.“

    „Und das Geld?“, fragte sie ruhig.

    „Vergiss das Geld. Hau ab, jetzt und komme nie wieder. Deine einzige Chance, letzte Chance.“

    „Ich verstehe dich nicht, ich werde auf keinen Fall ohne das Geld abreisen. Wovon soll ich denn leben?“

    Er seufzte. In der Zwischenzeit waren neue Gäste eingetreten. Sie achteten nicht darauf.

    „Hör zu. Die Bilder sind unverkäuflich.“

    „Was, wieso? Ich dachte, dein Kontaktmann hat Interessenten.“

    „Prinzipiell schon, aber gerade bei diesen Bildern sieht es echt schlecht aus.“

    Sie schüttelte den unverständlich den Kopf.

    „Auf keinen Fall gehe ich ohne Geld, oder die Bilder. Gib mir die Bilder zurück. Ich verschwinde. Ich dachte, wir wären Freunde und ich könnte mich auf dich verlassen. Aber du lässt mich hängen.“

    Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen und schluchzte. Martin zögerte.

    „Es tut mir leid, ich kann dir die Bilder nicht geben. Ich habe sie nicht mehr.“

    „WAS? Hast du mich hintergangen. Du elender …“

    Hinter ihr erschien ein Schatten. Legte die Hand auf ihre Schultern.

    „Mademoiselle Poir?“

    Caroline erschrak und wollte aufspringen.

    „Sie sind verhaftet. Ihnen wird Raub und Mittäterschaft bei einem Mord vorgeworfen. Bitte folgen Sie uns doch so ruhig wie möglich zur Gendarmerie.“

    Sie wand sich aus dem Griff und wollte durch die Küche fliehen.

    „Niemals.“ Aber Martin stand im Weg und die beiden Polizisten vom Vortag hatten keine Probleme sie zu verhaften.

    „Hahaha, ach Martin. Du Narr. Es war so einfach, dich einzulullen. Ich musste dich nicht mal verführen. Du wolltest einfach nur reden. Reden. Du hättest mich haben können. Ich mag dich. Aber so konnte ich die schüchterne kleine zerbrechliche Frau spielen und an deinen Beschützerinstinkt appellieren. Hahaha. Ach, wie leicht ihr Männer doch zu manipulieren seid.“

    Der Polizist zerrte etwas unsanfter an ihrem Arm und sie bewegten sich zum Ausgang.

    „Wie bist du dahinter gekommen?“

    Martin blickte sie traurig an. Aber er antwortete nicht.

    „Wie, sage es mir?“

    „Caroline – leb wohl. Ich hoffe, das Ganze war es wert. Bleib am Leben, ich denke, das wird schwierig genug werden. Vergiss mich nicht.“ Lächelte er.

    *

    „Pierre mein Freund, es ist so schön dich zu sehen. Komm setz dich. Iss und trink.“

    „Wollen wir nicht erst die Bilder betrachten?“

    „Nein, nein. Erst das gemütliche vor dem Geschäft.“

    Die beiden Männer unterhielten sich über alte Zeiten, lachten, tranken. Später führte Martin Pierre in den Keller. Dort zeigte er ihm die Bilder.

    „Wow – das sind die geraubten Bilder von 1991. Sie sind wunderschön.“

    Pierre zog eine Lupe hervor und betrachtete die Bilder. Er stutzte.

    „Martin, das sind Fälschungen, sehr gute, aber falsch.“

    „Was?“

    „Ja, schau hier. Diese Signatur ist nicht die von Rembrandt. Sie ist kaum zu unterscheiden, aber als Kenner sehe ich das. Auch die Farben scheinen nicht original zu sein. Gut gemischt, aber mehr könnte ich nur durch eine Laborprobe feststellen. Die Kleine will dich über das Ohr hauen. Da würde ich die Finger von lassen. Hast du nicht gesagt, sie wird als Zeugin zu einem Raub und Mord gesucht. Vielleicht solltest du die Gendarmen rufen. Ich sage das echt nicht leichtfertig. Aber sie will dich da in was hineinziehen, das dich mehr als nur eine Freundschaft kostet.“

    „Guter Freund. Danke. Es ist so schade. Ich hatte wirklich eine schöne Zeit mit ihr. Sie war so erfrischend. Eine gute Schauspielerin. Ich danke dir. Morgen früh, werde ich alles Nötige in die Wege leiten. Komm, lass uns noch was auf den Schock trinken.“

    *

    Früh am Morgen rief Martin in der Gendarmerie an. Die Karte der Polizisten in der Hand. Seine Zigarette lag im Aschenbecher. Der Kaffee wurde kalt. Kalt wie Martins Herz. Er berichtete, was vorgefallen war und machte aus, dass er vorbeikam. Dort legte er ein Geständnis ab. Bekam aber Immunität angeboten, wenn er Caroline aushändigte.

    *

    Am nächsten Tag blieb sein Café geschlossen. Er stand und blickte auf die vergilbten Tapeten. Gerade hatte er einen Nagel in die Wand geschlagen. Er hatte ein Bild aufgehängt. Das Bild mit den beiden Frauen und dem Mann, das er so bewundert hatte. Bedauernd, atmete er tief durch. Korrigierte das Bild und setzte sich ihm gegenüber, trank seinen Kaffee und aß ein Eclair.

Action, writing friday

Martin´s Café – Part 3

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

  • Schreibt jeden Monat eine tolle Geschichte, die bei jedem gleich anfängt aber komplett anders endet


Uff – mich hier kurz zu halten ist nicht leicht. Leider brauche ich tatsächlich soviel Worte. Dieser Plot hat es echt in sich.


Was bisher geschah:

Martin hat in Paris ein kleines gemütliches Café. Er führt es seit 1960. Er liebt es sich mit seinen Gästen über alles Mögliche auszutauschen. Eines Tages kommt eine junge Frau in sein Café. Sie wirkt etwas unsicher, aber nach dem Martin sie so freundlich willkommen hiess kam sie jeden Tag und die beiden tauschten sich aus. (Hier)

Nachdem Caroline eines Tages gehetzt in seinen Laden kommt, erfährt er einiges über ihre Vergangenheit, das sie jetzt einzuholen scheint. Es wird gefährlich. (Hier)

  • Polizisten befragten Martin über das Verschwinden der jungen Caroline.

oder

  • Martin musste die Polizei verständigen.

 

Martin sah erschrocken zu Caroline. Caroline eine Kunstdiebin? Hatte er sich so in ihr getäuscht?

„Wie konnte das geschehen?“, fragte er sie erschüttert.

„Ach Martin, ich weiß auch nicht. Ich war so verliebt und Jimmy Jr. hat es wirklich drauf gehabt mich zu umwerben und zu blenden. Es dauerte nicht lange und ich war sehr tief in ihr Geschäft verwickelt. Ich wäre nie lebend herausgekommen, wenn ich hätte aussteigen wollen. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu verschwinden. Aber ohne Geld? Wie sollte ich das machen. Also habe ich mir einige kleine Gemälde geschnappt und bin schnell aus Amerika verschwunden. Hier bin ich unter dem Mädchennamen meiner Mutter registriert. Den kennt keiner.“ Sie blickte ihm nicht in die Augen.

„Ach je, Mädchen, was hast du nur gemacht?“ Martin zog an einer Zigarette und nahm einen tiefen Schluck des mittlerweile kalten Kaffees. Er schien es nicht zu merken, oder es machte ihm nichts aus, dass der Kaffee kalt geworden war.

Martin saß in Gedanken versunken da. Was sollte er jetzt machen? Sollte er Caroline vertreiben? Er hatte sie in sein Herz geschlossen. Sie waren so was wie beste Freunde geworden. Sein Herz wurde schwer. Es blieb ihm nur eins zu tun. Caroline musste weg. Das Land am besten verlassen und ihn.

Er seufzte tief.

„Caroline, es bleibt nichts übrig. Du wirst wohl hier verschwinden müssen. Dein Leben ist nicht sicher hier.“

Caroline blickte ihn an. „Aber wie. Ich kann die Bilder nicht verkaufen, sie würden mich sofort finden.“

Er atmete tief ein. „Ich mache das für dich. Ich kenne jemanden, der die Bilder kaufen wird. Er hat immer reiche Klienten, die auf berühmte Künstler warten. Lass mir paar Tage Zeit. Du musst aber untertauchen. Komm in drei-vier Tagen noch mal und wir besprechen da alles Weitere.“

Caroline erhob sich. Etwas unsicher drückte sie Martin an sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Danke, lieber Freund.“ So verließ sie das Café und hinterließ einen nachdenklichen und traurigen Martin.

*

Gegen Nachmittag öffnete sich die Tür und zwei Polizisten betraten das Café. Martin unterhielt sich gerade mit ein paar alten Stammkunden, als er unsanft von einem der beiden Polizisten auf die Schulter geklopft bekam.

„Bonsoir Monsieur Duboi, dürften wir sie bitten, mit uns an einen ruhigen Platz zu gehen?“

„Bonsoir Gendarmes. Um was geht es denn? Sie sehen, dass ich gerade mit meinen Kunden beschäftigt bin und ungern unhöflich wäre und das Gespräch abbräche.“

Die Polizisten schauten sich an und zuckten mit den Schultern.

„Es geht um Mlle Caroline Poir“

„Caroline Poir?“

„Ja. Uns wurde gesagt, dass sie sich hier öfter aufhält.“

„Ja, das stimmt, aber ich habe sie seit einigen Tagen nicht mehr gesehen. Um was geht es denn?“

„Kommen sie, bitte. Es soll doch diskret vonstattengehen.“

Martin tätschelte die Schulter seines Gesprächspartners und führte die beiden Polizisten in den hinteren Raum mit den Vorräten.

„Um was geht es denn?“, fragte er genervt.

„Mlle. Poir wird gesucht, um eine Aussage zu einem Mordfall und Kunstraub zu tätigen. Sie soll Zeugin sein.“ Martin schaute sie misstrauisch an.

„Zeugin bei einer Straftat? Das kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist so zart und nett.“

„Stille Wasser sind tief.“ Erwiderte einer der Polizisten.

„Ich kann ihnen da leider nicht weiter helfen. Sie war tagelang nicht hier und ich weiß nicht wo sie wohnt. Ich kannte noch nicht mal ihren Nachnamen.“ Martin war froh, dass dies der Wahrheit entsprach. Weniger Lügen war immer gut um realistisch rüber zu kommen.

„Nun, uns bleibt ja wohl nichts übrig, als ihnen zu glauben. Bitte, kontaktieren Sie uns sollte Mlle wieder auftauchen. Es wäre sehr wichtig.“ Martin nickte und führte die beiden hinaus.

Als sie das Café verlassen hatten, atmete er tief aus. Puh. Das war sehr knapp gewesen. Im Keller hatte er die Kunstwerke, die er verkaufen wollte, deponiert. Wenn sie sein Café hätten durchsuchen wollen, dann hätte das schiefgehen können.

Das Telefon klingelte. Er schlurfte zur Theke und nahm ab.

„Martin? Martin, hier ist Caroline. Es wird dringend, ich glaube, ich werde verfolgt. Konntest du die Bilder verkaufen?“

„Mein Kontakt kommt heute Abend, nachdem ich abgeschlossen habe. Ruf morgen noch mal an, ja?“ Es klickte in der Leitung – sie hatte aufgelegt. Irritiert legte auch Martin auf. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er hätte sich niemals da hineinziehen lassen dürfen. Seine Hand zitterte, als er sich eine Zigarette anzündete und langsam auf den Tisch zuging, an dem er und Caroline sich soviel Stunden ihre Geschichten erzählt hatten.

Was würde noch auf ihn zukommen? Eine Gänsehaut überzog seine Arme und er schloss unsicher die Augen.