[abc.etüden]

Schreibeinladung für die Textwoche 01.19 | Extraetüden – unerklärliche Phänomene

Eine ganz besondere Schreibaktion für mich sind die Etüden. Hier kann ich mich so richtig austoben und auch bisschen wirr werden. So wie heute.

Aber erstmal zu den Regeln. Die Etüden werden von Christiane moderiert. Jeden ersten und dritten Sonntag bekommen wir neue Begriffe. In den Monaten mit einem fünften Sonntag wird es wild. Da wird improvisiert.

So wie dieses Mal. Wir haben einen fünften Sonntag, und wir nehmen die Worte von

Elke H. Speidel und dergl:

Winterbaum, nasskalt, nachtrauern
Regenbogen, 
transparent, bluten.

Davon suchen wir uns fünf aus und verpacken sie in maximal 500 Wörter.


Wie ich schon angekündigt habe – ich hab mich total sinnlos ausgelassen und es hat total Spass gemacht – also eine Geschichte ohne Hand und Fuss – aber einer Blutspur.

397 Worte


Angelika lief durch die Straßen. Es war wieder mal eklig, nasskalt. Sie hasste dieses Wetter. Klar sagten immer alle – Kalt ist ok, wenn es trocken kalt ist. Sie schüttelte sich. Ihr blieb nichts, sie konnte dem schönen warmen Sommer nur nachtrauern. Ja, sie wusste, dass es bald Frühling werden würde.

Plötzlich wurde sie gestoppt. Sie war mitten in einen Berg hinein gelaufen. Also in einen Kleiderberg. Vor ihr stand ein Riese. Sie blickte nach oben. Sein Kopf war so weit weg, dass er fast transparent wirkte. Es war einfach nicht zu erkennen wo sein Ende war.

Dann bewegte sich dieser Riese. Er blickte nach unten und betrachtete sie wie ein lästiges Insekt. In diesem Moment hatte sie Angst, er würde sie wie eins zertreten. Und schwor sich, das selbst nie wieder zu tun. Aber er bückte sich. „Angelika?“ Sie meinte ein Donnergrollen zu hören, bevor sie ihren Namen erkannte. „Äh, Ja?“ „Was ein Glück, ich suche dich schon ewig.“ „Warum?“ „Ich komme über den Regenbogen?“ Ich drehte mich um. „Welchen Regenbogen? Hier ist keiner.“ „Na ich bin ja auch schon einige Zeit hier, um dich zu suchen. Der Letzte Regenbogen hat mich hier hergeführt.“ „Tja, das ist schön, aber was hat das mit mir zu tun. Und warum ist denn ein Riese hier. Es gibt keine Riesen.“ „Nun, da scheinst du dich ja wohl zu täuschen, wie du siehst. Sonst würde ich ja wohl nicht hier stehen. Immer diese Skeptiker. Da hab ich irgendwie keine Lust mehr drauf. Gut, ich hab keine Wahl. Du musst mitkommen.“ „Äh, Nö.“ „Äh, doch.“ „Wieso sollte ich.“ „Weil du gleich bluten wirst.“ Ich blickte mehr wie ein Fragezeichen. „Was werde ich?“ „Du bist bisschen langsam, oder? Bluten.“ „Und warum, und was hat das mit Regenbögen und Riesen zu tun?“ „Tja meine Gute, das weiß ich auch nicht. Ich bin nur hier, weil du gleich bluten wirst – einfach so und wir suchen Menschen, die spontan bluten.“ „Du willst mich schon bisschen veralbern, oder?“ „Vielleicht. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich dich jetzt mitnehme.“ „Ne, ich will aber nicht. Du kannst mich nicht…“ Schon war es passiert. Der Riese schnappte Angelika und verschwand mit ihr hinter den Wolken – dort wartete ein Regenbogen. Das einzige, das von ihr übrig blieb war eine Blutspur – keiner hatte sie je wieder gesehen und es gab absolut keine Erklärung zu diesem Fall. Ein unerklärliches Phänomen.

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17 Gedanken zu „Schreibeinladung für die Textwoche 01.19 | Extraetüden – unerklärliche Phänomene“

  1. Huhu,

    Ist echt auch zum Lesen praktisch mit zwei Lap Tops. Aber schreiben muss ich gerade noch hier. Interessante Idee und auch mal was anderes mit dem Riesen und Regenbögen.

    LG Corly

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      1. Solange es nicht Freud ist, würde ein Psychiater das wahrscheinlich als kreatives Outlet bewerten. Bei Freud wanderste du wahrscheinlich ins Narrenhaus. ;)

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  2. Eine Nonsens-Geschichte, ich bin nicht sicher, ob es nicht sogar die Erste ist? Sehr schön. Kein sinnvoller Plot, keine sinnvolle Auflösung, trotzdem gerne gelesen ;-)
    Vielen Dank dafür!
    Liebe Grüße
    Christiane, jetzt auch wieder online

    Gefällt 1 Person

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