Erlebnis

Drabble-Dienstag – nur wenige Schritte

Die Regeln: 100 Wörter, 3 davon sind die Gewürfelten. Beugen geht, ebenso wie Mehrzahl und zusammengesetzte Begriffe. Synonyme gehen nicht.


Der Drabble-Dienstag wird  von Grinsekatze ausgerichtet.


Unermüdlich trugen ihre Beine sie nach oben. Schritt für Schritt. Die schwere Tasche über die Schulter gehängt. Sie konnte fühlen, wie es wärmer und wärmer wurde. Einen Atemzuglang tauchte sie ihre Zehen in das kühle Nass des Meeres. Sie hörte die Wellen. Der Sonnenhut stand ihr ausgezeichnet. Im Hintergrund hörte sie den Barkeeper.

„Annette. Ihr Cocktail wartet auf sie.“ Sie blickte sich um und der gut gebaute Mann schwenkte das Glas verführerisch. Gerade wollte sie zu ihm gehen. Und nicht nur den Cocktail ….

“Annette – wo bleibst du – komm endlich mit dem Eis. Es ist wie in einer Wüstenhochland hier.“

Erlebnis, writing friday

Writing Friday | Martins Café | März Geschichte | Part 2

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

  • Schreibt jeden Monat eine tolle Geschichte, die bei jedem gleich anfängt aber komplett anders endet

Eckdaten

Protagonist / Protagonistin:      Martin Dubois 55 Jahre

Ort: Paris

Zeit: Jahr 1991

Schreibform: Geschichte

Der Anfang der Geschichte

Das Café Hommage an der Rue de Cologne war an diesem Morgen überaus gut besucht. Martin Dubois, lächelte zufrieden hinter seiner Theke. Er führte das Café bereits seit 1960 und in diesen vier Wänden steckte sein ganzes Leben. Die Tapete war mittlerweile mehr gelb als weiss aber seine Gäste störten sich kaum daran. Der Charme des Café Hommage war einmalig. Neben Martin arbeiteten der Koch Lui und die Servicedame Marie im Café. Martin kannte all seine Stammgäste und liebte es sich mit ihnen zu unterhalten, doch an diesem Morgen bemerkte er einen neuen Gast. Die Dame trug einen grossen Hut und war elegant gekleidet. Sie war sehr jung und schaute sich etwas verloren im Café um. Martin steuerte direkt auf sie zu und begrüsste sie freundlich. Die Dame hiess Caroline war Studentin und damit begann eine ganz besondere Beziehung…


Was bisher geschah (könnt ihr HIER noch mal lesen)

Martin hat in Paris ein kleines gemütliches Café. Er führt es seit 1960. Er liebt es sich mit seinen Gästen über alles Mögliche auszutauschen. Eines Tages kommt eine junge Frau in sein Café. Sie wirkt etwas unsicher, aber nach dem Martin sie so freundlich willkommen hiess kam sie jeden Tag und die beiden tauschten sich aus.


Erste Wendung (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Caroline tauchte nicht mehr im Café auf – Martin machte sich Sorgen…

oder

  • Caroline tauchte gehetzt im Café auf und brauchte Martins Hilfe…

Es war noch früh am Tag. Das Café öffnete schon um 11 Uhr, um die ersten Kunden, die in der Pause einen Kaffee genießen wollten, empfangen zu können. Es war Montag und noch war kein Kunde da. Martin saß vor seinem Kaffee, ein Croissant auf dem Teller und eine Tasse Kaffee. Seine Zigarette verglimmte im Aschenbecher, da Martin in die Tageszeitung vertieft war.
Seit Caroline in sein Café kam, hat er sein Interesse an Kunst entdeckt. Schließlich war sie Kunststudentin. Wenn sie ihm von ihren Studien erzählte, leuchteten ihre Augen und nach und nach hatte sie ihn begeistern können. Er konnte nichts mit diesen modernen Künstlern anfangen, aber die alten Meister, die mochte er. Caroline und Martin waren in der Zwischenzeit gute Freunde geworden. Es war, als würden sie sich schon ewig kennen. Aber Martin spürte, dass immer eine dunkle Wolke über Carolin schwebte. Trotz aller Vertrautheit war dort ein Geheimnis.

Martin blätterte die Seiten seiner Zeitung nach und nach durch. Bei einem Artikel über Kunstraub blieb er hängen. Er lass, dass 1990 ein spektakulärer Kunstraub stattgefunden hatte. Gemälde von Vermeer, Rembrandt und Manet sowie Zeichnungen von Degas wurden geraubt. Anscheinend hatten sie jetzt, 1991, eine Spur entdeckt. Die Mafia war wohl in den Raub involviert und einer ihrer Leute war jetzt tot aufgefunden worden.

Martin schüttelte gerade den Kopf, als er Caroline auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah. Er wollte winken, aber sie blickte sich nur ängstlich um. Schnell rannte sie über die Straße.
„Martin. Martin. Bitte komm schnell rein, bevor uns jemand sieht.“ Forderte Caroline ihn auf.
Martin war überrascht. So aufgewühlt hatte er sie noch nie gesehen.
„Caroline, was ist denn? Warum bist du denn so aufgewühlt?“
„Komm mit rein, ich brauche deine Hilfe. Ich erzähle dir drinnen alles. Aber wir müssen von der Straße weg.“
Martin stand schnell auf, weil die Angst in Carolines Stimme ihn hetzte. Was war nur geschehen?

„Marie, sei so lieb und mach uns einen Kaffee und bring doch Caroline ein Croissant.“
Marie tat wie gebeten. Caroline spielte derweil mit ihrem Rocksaum. Martin ließ ihr diese Zeit. Sie musste sich wohl erst sammeln, bevor sie ihm erzählte, was ihr so Angst machte.

„Bitte schön, ihr zwei.“ Sagte Marie, als sie ihnen die gewünschten Dinge hinstellte und sich zurückzog. Sie wusste, hier wurde ein Gespräch werden, das keine Zeugen bedarf, geschweige denn erwünschte.

Caroline atmete schwer auf und blickte auf die Zeitung, die Martin auf den kleinen Tisch in ihrer gemütlichen Ecke gelegt hatte. Wieder seufzte sie. Sie nahm die Zeitung und überflog die Zeilen.
Dann räusperte sie sich.
„Ja, ich sehe, du hast die Zeitung schon gelesen. Und diesen Bericht über den Mafiamord.“
„Ja, ich kann mich dunkel auch an den spektakulären Raub erinnern. Der war in Boston? So stand es in dem Artikel.“
„Ja, Boston. Ich war als Austauschstudentin ein halbes Jahr dort. Sehr schöne Stadt. Gute Universität. Und wenn man als gute Studentin auffiel, wartete man nicht lange, um von einem Kurator angesprochen zu werden.“ Martin sagte nichts. Er wollte sie auf keinen Fall erschrecken. Sie wirkte wie ein kleiner Vogel, der bei dem leisesten Geräusch wegfliegen würde.
„Ich war eine auffällige Studentin. Ich war so fasziniert von der Welt und den Kunstwerken in dem Isabella Stewart Gardener Museum. Es dauerte also nicht lange, und ich konnte mir einen begehrten Praktikumsplatz ergattern. Und ebenso schnell hatte ich einen Freund. Er war Wachmann in dem Museum.“
Martin zündete sich eine Zigarette an und bot ihr auch eine. Sie winkte ab und man konnte sehen, wie sie mit ihren Gedanken Kilometer weit abschweifte. Sie konnte sich noch genau an den Tag erinnern, an dem Jimmy Jr. auf sie zukam. Er schmeichelte ihr mit seinem Wissensdurst.
Und sie erzählte Jimmy alles was sie über die Kunstwerke wusste.
Ebenso berichtete sie jetzt Martin, was sich damals zugetragen hatte. Der Raub und ihre Mittäterschaft.
Martin blickte sie erschrocken an.
„Glaub mir, bitte. Ich war gerade 20 und unheimlich verliebt.“
„Und was hat das jetzt mit dem Mord zu tun?“
„Ich bin mir nicht 100%ig sicher. Aber ich glaube, es ist Jimmys Vater. Und ich habe Angst, dass sie mich finden.“
„Aber was sollten sie denn von dir wollen?“
Caroline schwieg. Sie fuhr mit ihren Händen über ihr Gesicht. Tränen schimmerten in ihren Augen.
„Ich habe ihnen geholfen. Und sie um einige Bilder erleichtert.“

Martin blickte erschrocken hoch.

„Deswegen brauche ich deine Hilfe.“

 

Meine Quelle

Erlebnis, writing friday

Writing Friday | Martins Café | März Geschichte

Der #WritingFriday erscheint in einem neuen Gewandt.

  • Nehmt den Anfang der Geschichte und baut die Schreibaufgaben jeden Freitag weiter mit ein

  • Schreibt jeden Monat eine tolle Geschichte, die bei jedem gleich anfängt aber komplett anders endet

Eckdaten

Protagonist / Protagonistin:      Martin Dubois 55 Jahre

Ort: Paris

Zeit: Jahr 1991

Schreibform: Geschichte

Der Anfang der Geschichte

Das Café Hommage an der Rue de Cologne war an diesem Morgen überaus gut besucht. Martin Dubois, lächelte zufrieden hinter seiner Theke. Er führte das Café bereits seit 1960 und in diesen vier Wänden steckte sein ganzes Leben. Die Tapete war mittlerweile mehr gelb als weiss aber seine Gäste störten sich kaum daran. Der Charme des Café Hommage war einmalig. Neben Martin arbeiteten der Koch Lui und die Servicedame Marie im Café. Martin kannte all seine Stammgäste und liebte es sich mit ihnen zu unterhalten, doch an diesem Morgen bemerkte er einen neuen Gast. Die Dame trug einen grossen Hut und war elegant gekleidet. Sie war sehr jung und schaute sich etwas verloren im Café um. Martin steuerte direkt auf sie zu und begrüsste sie freundlich. Die Dame hiess Caroline war Studentin und damit begann eine ganz besondere Beziehung…

Einstieg in die Geschichte (wähle zwischen einer der beiden Optionen aus und schreibe deine Geschichte weiter)

  • Caroline besuchte Martin nun jeden Tag im Café, sie führten interessante Gespräche und dadurch erfuhr Caroline mehr über Martins Vergangenheit.

oder

  • Caroline war sehr abweisend und mysteriös, doch Martin war fasziniert von ihr und da sie nun fast jeden Tag in seinem Café sass versuchte er sie immer wieder in Gespräche zu verwickeln.

Entschuldigt, es ist bisschen länger geworden. Aber es brauchte ein bisschen ein Vorgeplänkel.


Martin sprach gerade mit Henry. Ein pensionierter Lehrer. Sie tauschen sich gerne über die heutige Jugend aus. Henry war 60 Jahre Lehrer aus Leidenschaft gewesen. Und er konnte so einige Anekdoten erzählen. Die beiden setzen sich gerne mal zusammen, wenn das Café nicht so voll war und Martin hört gerne den Erzählungen zu. Ebenso auch Henry, wenn Martin über die Menschen berichtete, die sein Café in den letzten Jahren besucht hatten.

Ein Tätscheln auf die Schulter, ein Schluck aus einem Glas Likör und weiter an den nächsten Tisch.

Dort saß jeden Tag eine nette Dame, die kam, seit sie Witwe wurde. Das war vor 20 Jahren. Nach der Beerdigung ihres Mannes, flüchtete sie vor der Familie, mit der sie sich eh nie verstanden hat. Sie hatte die Liebe ihres Lebens verloren und sich total zurückgezogen. Das einzige war die eine Stunde am Tag in Martins Café. Manchmal tauschten sie sich aus über die Politik, Religion oder irgendwas anderes aus den Medien. Sie fanden immer ein Thema. Er winkte Marie.

„Marie, bring Madame Dumon bitte noch einen Kaffee und sag Lui in der Küche, er soll einen seiner leckeren Eclairs dazu legen.“ Marie nickte und verschwand in der Küche. Martin drehte seine Runde. Redete hier mal mit jemanden, dort, mal mit jemanden. Er war immer in Bewegung und nahm sich immer Zeit für seine Gäste, die ihn so treu besuchten. Seine Runde endete jedes Mal an der Bar. Da gönnte er sich einen Kaffee, beobachtete seine Gäste.

Über 30 Jahre betrieb er das Café schon. Er erinnerte sich. Sein Zug war vor einigen Tagen vom Land in Paris eingefahren. Seine Familie scherte sich nicht um ihn. Sie waren sechs Kinder und die Eltern waren froh über jedes, das auszog. Weniger Mäuler zu stopfen. Martin wanderte ohne Ziel, ohne Planung durch Paris, als er am Café Hommage vorbeischlenderte. Es war leer. Vor dem Café saß ein alter Mann auf seinem Hocker und rauchte seine Pfeife. Er saß dort und beobachtete die Leute.

„Hallo“, sagte Martin,

„Suchen sie Hilfe?“ Der Alte blickte auf. Seine Augen wirkten so voller Leben und Weisheit. Das ängstigte Martin etwas. Er fühlte sich nackt vor diesen Augen.

„Was kannst du denn?“ Fragte er.

„Alles was anfällt.“ Antwortete er.

„Hm…ja, du kannst anfangen. Ich hab sogar ein Zimmer für dich. Unter dem Dach ist was frei. Da kannst du bleiben.“ Martin war verblüfft. So schnell hatte er nicht damit gerechnet, einen Job zu finden. Der Besitzer hieß Antoine. Ein ruhiger Genosse. Er erzählte nicht viel. Zwei Kriege hatten ihn schweigsam gemacht. Als Antoine krankt wurde, pflegte Martin ihn. Er blieb bis zum letzten Atemzug. Martin seufzte. Das war schon 25 Jahre her.

Überrascht wurde Martin bei der Testamentseröffnung. Antoine hatte ihm das Hommage überschrieben. Er hätte nie gerührter sein können. Und seit dem führte er das Café.

Die Tapeten waren vergilbt. Er würde sie nicht streichen. Das war der Charme. Hier war Leben und die Wände könnten einige Geschichten erzählen. Jede Delle, jede Welle und jede Verfärbung hätte was zu berichten.

Martin war tief in Gedanken versunken, als die Glocke der Tür bimmelte. Eine junge Frau betrat das Café. Ihr Hut war groß. Wie von einer dieser Schauspielerinnen aus der Vergangenheit. Sie war elegant. Nicht von dieser Welt. Ein Schimmer umgab sie. Martin ging auf sie zu.

„Bonjour Mademoiselle. Kann ich ihnen helfen? Suchen sie jemanden? Möchten sie etwas trinken? Essen?“

Sie wirkte verunsichert. Als wüsste sie nicht, wie sie hier herkam. Ein Räuspern kam aus ihrem Mund.

„Ähm. Ja danke. Ich glaube, ich könnte einen Kaffee vertragen.“ Suchend nach einem Platz, nahm sie den Hut ab. Ihr Haar fiel ihr in eleganten Wellen auf den Rücken. Martin schob sie durch den vollen Raum in eine dunkle Ecke. Dort standen ein gemütlicher Sessel und ein kleiner Beitisch.

„Setzen sie sich. Ich bringe ihnen ihren Kaffee und ein Eclair. Sie sehen aus, als könnten sie was Süßes gebrauchen.“ Martin deutete einladend auf den Sessel und ging in die Küche.

Mit einem kleinen Teller und dem Kaffee ging er zurück zu der jungen Frau. Beides stellte er vor sie und zog sich zurück. Sie wirkte so zerbrechlich. So verängstigt. Als wäre ihre Welt gerade ins Wanken geraten. Deswegen ließ er ihr erst ein bisschen Zeit, um sich zu entspannen. Das Gemurmel seiner Gäste wirkte auch auf ihn immer beruhigend. Er drehte seine Runde. Lachte, hörte zu und gab immer die passenden Worte als Antwort. Aber sein Blick wanderte immer zu der jungen Frau, die in dem großen gemütlichen Sessel aussah wie ein kleines Mädchen, das aus einem bösen Traum erwacht war.

„Darf ich ihnen noch was bringen?“ Sie schreckte aus ihren Gedanken auf und blickte ihn verwirrt an.

„Vielleicht einen Likör?“, fragte sie ihn.

Schnell drehte er sich um, ging hinter die Theke und kam mit zwei Gläschen Likör zurück.

„Darf ich mich zu ihnen setzen?“ Sie nickte und er setzte sich zu ihr.

„Ich heiße Martin.“ Antwortete er auf die nicht gestellte Frage und erhob das Glas, um sie zum Anstoßen zu animieren.

Sie erhob ihr Glas ebenfalls.

„Mein Name ist Caroline.“ Und sie stoß an sein Glas. Ein kräftiger Zug und das Glas war leer.

„Der Name ist sehr schön. Ich kannte auch mal eine Caroline, in meinem Dorf.“ Sein Blick schweifte ab.

„Was machen sie hier? Wenn ich sie fragen darf, Caroline. Das ist nicht gerade ein Café, in dem sich die Jugend trifft.“

„Das ist genau der Grund, warum ich hier reinkam. Es wirkte so charmant von außen. So warm. Ich hatte das Gefühl, etwas würde mich hier reinziehen. Ich fühle mich hier geborgen, sicher.“

Martin nickte verständnisvoll. Auch er kannte das Gefühl. So erging es ihm, als er Antoine kennenlernte. Das Café schien ihn gerufen zu haben.

„Ich bin Studentin an der Sorbonne. Geschichte.“

„Geschichte. Ah, ein so spannendes Studienfach.“ Schwärmte er.

„Ja – aber auch sehr trocken. Viele Daten und Fakten. Aber auch wirklich spannend. Ich würde gerne noch Kunstgeschichte belegen. Zur Ergänzung.“

„Ich dachte mir schon, dass sie künstlerisch veranlagt sind. Sie wirken so emotional.“ Nickte er zustimmend.

Sie lächelte. „Ich muss gehen.“

„Ja natürlich. Es war schön, sie kennengelernt zu haben.“

„Danke.“

Martin begleitete Caroline zu Tür. Es tat ihm leid, dass sie ging. Sie hatte irgendwas an sich, das ihn fesselte. Ihre Zurückhaltung war nur oberflächlich, das spürte er. Er konnte die Kraft und Jugend in ihre spüren. Sie war elektrisierend.

Tatsächlich kam Caroline danach täglich. Martin freute sich und die beiden führten intensive Gespräche. Schnell war Caroline integriert. Nicht nur Martin war von ihr fasziniert. Sie brachte die Sonne in das Hommage. Sie taute von Mal zu Mal mehr auf und saugte nicht nur die Geschichten, die Martin ihr erzählen konnte auf, sondern auch von allen anderen. Sogar Madame Dumon lächelte öfter. Als könnte sie endlich ihre Trauer beiseiteschieben.

Caroline war nicht mehr wegzudenken. Sie kam Martin vor wie eine Tochter, die er nie haben würde. Er hoffte, sie würde immer wieder kommen, vielleicht sogar bleiben. Er freute sich jedes Mal wenn die Glocke über der Tür bimmelte und sie darin stand. Sich suchend umschaute und zu ihrem Sessel ging. Einen Kaffee, ein Eclair und ein Likör. Das wurde schon zur Tradition.

Drama, Erlebnis

Mach was…mit Drachen, die man steigen lassen kann

Denkt dran – bis zum 29.10 gibt es ein Anthologiebüchlein bei Amazon, bei dem einige Blogger aus WordPress mitgeschrieben haben – ich auch ;-) – Hier könnt ihr es runterladen.

 

So – jetzt aber zur Mitmachaktion – eine kleine süsse Herbstgeschichte.

Die Blätter fallen, der Herbst ist da. Und wenn es windig ist, sieht man immer mal wieder Leute, die einen Drachen steigen lassen. Ich selbst kann mich nicht mehr erinnern, wie das so war – ich glaub ich war nicht wirklich geschickt darin.

Es ist wieder Zeit für das kreative Blogprojekt von Herba und die Pö

Diesen Monat ist das Thema

Mach was…mit Drachen, die man steigen lassen kann

Ich hab eine kleine Geschichte geschrieben.


Es war einmal ein kleiner Drache. Er war schon etwas älter. Da er nicht so schön bunt wie seine Kameraden war, wurde er auch gerne übersehen. Keiner wollte mehr als einen Blick auf ihn verschwenden. Er wurde lächelnd erschaffen. Und obwohl ihm sein kleines Drachenherz so schwer war, lächelte er immer. War er denn wirklich so hässlich, dass ihn nicht ein einziges Kind wollte?

Im Laufe der Jahre staubte er furchtbar ein. Der Staub legte sich auf seine Schnüre, die im Wind eigentlich lustig flattern sollten. Sie hingen schlaff herab. Sein Schwanz war schon verschlissen. So würde er eh nicht abheben können.

Dann, eines Tages, kam ein Mann in den Laden. Er sah sehr traurig aus. Wühlte in seiner Tasche und zählte sein Geld. Langsam ging er durch den Laden und blickte die hübschen Drachen an. Er griff nach jedem einzelnen und schüttelte immer wieder den Kopf.

„Kann ich ihnen helfen?“ Fragte ihn der Ladenbesitzer.

Der Mann blickte ihn schüchtern an.

„Ja, gerne. Ich suche ein Geschenk für meinen Sohn. Wir hatten eine schwere Zeit und ich würde ihn gerne mal wieder lachen sehen. Aber ich habe nicht viel Geld und ihre Drachen sind zwar wunderhübsch – aber leider zu teuer für mich.“

Der Ladenbesitzer nickte verständnisvoll mit dem Kopf. „Warten sie mal. Vielleicht habe ich da was für sie.“ Er verschwand hinter dem Vorhang, den der Laden von dem vorderen Bereich abtrennte.

Der Mann hörte wie Kisten hin und her geschoben wurden. Ein leises ächzen drang an sein Ohr. Er wurde etwas unruhig. Es war ihm unangenehm, dem Ladenbesitzer so viel Mühe zu machen.

Etwas verstaubt trat dieser wieder in den Laden. In der Hand hielt er den traurigen kleinen Drachen, der so verstaubt und mitgenommen aussah. Der Mann sah den kleinen Drachen an. Erst war er skeptisch. Dieser Drachen war wirklich schon sehr mitgenommen. Aber dieses lächelnde Gesicht wirkte so sympathisch. „Ja, den nehme ich. Ich werde ihn bisschen herrichten, dann sieht er aus wie neu. Was bekommen sie dafür?“

„Nichts – wenn ich einen traurigen Jungen damit glücklich machen kann, ist mir das Lohn genug.“ „Ich kann ihnen gar nicht genug danken.“ „Warten sie.“ Sagte der Ladenbesitzer. „Sie können mir doch etwas geben. Kommen sie mit ihrem Sohn am ersten Tag, an dem sie den Drachen steigen lassen wollen vorbei, und nehmen sie mich mit. Es gibt nichts Schöneres für die Ohren eines alten Mannes, als ein Kind Lachen zu hören.“

Sie gaben sich die Hand und der Mann ging glücklich hinaus. Es dauerte noch einige Tage, bis er Zeit hatte, den Drachen zu richten. An einem Abend, als sein Sohn schon schlief, schlich er in die Garage und nahm den Drachen zur Hand. Erst mal wusch er ihn ganz sanft. Der Drachen genoss die Berührung. Er erwachte aus seiner Lethargie und nahm war, dass er nicht mehr in dem staubigen Lager lag. Jemand hatte ihn mitgenommen. Jemand wollte ihn steigen lassen. Er richtete sich auf und schüttelte sich. Der Mann blickte etwas erstaunt und ließ ihn los. Der Drache blieb stehen. Er blinzelte, und wackelte mit seinen Seitenbuscheln. „Was bist du?“ Fragte der Mann. „Ich bin einfach nur glücklich. Weißt du, glücklich sein ist ein bisschen wie Magie. Ich freue mich, dass ich bald die Luft auf meinem Körper spüren werde. Also mach schnell. Mach mich hübsch, dass wir hinaus können.“ Der Mann lachte erstaunt und tat wie gewünscht.

Am nächsten Morgen frühstückte er gemütlich mit seinem Sohn. Zog ihm seine dicke Jacke an, da der Herbstwind stark blies. Dann ging er mit ihm in die Garage und zeigte ihm den Drachen. Er hatte die Schnüre erneuert und ihm ein bisschen Farbe gegönnt. Die Bänder wurden ersetzt. Ein strahlen ging von dem Drachen aus, dem sich der Junge nicht entziehen konnte. Er hüpfte aufgeregt um seinen Vater rum und drückte ihn. Dann setzten sie sich ins Auto und fuhren zu dem Laden. In dieser Zeit hatte der Junge den Drachen auf seinen Schoss. Er streichelte ihn und drückte ihn ganz vorsichtig. Der Drache schmiegte sich an den Jungen und wusste – hier war er richtig. Dafür hatte es sich gelohnt solange missachtet zu werden.

Als er endlich, das erste Mal in seinem Leben, den Wind spürte, war der Drachen glücklich. Das war ein Leben, das eines Drachen würdig war. Er zog an der Schnur und wäre gerne weiter geflogen – aber er wusste, dass er damit einen Jungen traurig machen würde – und das war nicht sein Ziel. Er wollte glücklich sein und Glück verbreiten.

Jedes Mal wenn es windig war ging der Junge mit dem Drachen auf das Feld, um ihn steigen zu lassen. Und dies behielt er auch mit seinen eigenen Kindern aufrecht. Der Drache, von der Magie des Glückes beschenkt, brachte den Kindern so viel Freude. Niemals wieder würde er einstauben.

ENDE

Erlebnis, writing friday

#Writing Friday – Der Alptraum

Hallo ihr Lieben – heute habe ich einen etwas entspannteren Tag und wollte doch noch einen Beitrag zu den Februarthemen beim Writing Friday bringen. Die letzte Zeit war ich immer zu müde und eingespannt etwas zu schreiben. Es könnte sein, dass ab April wieder bisschen Ruhe einkehrt und ich wieder öfter schreiben kann. Ich hoffe es, denn es fehlt mir.

 

Heute will ich das Thema Alptraum auffassen.

Ich bin zum Glück keine, die oft Alpträume hat. Es kommt allerdings schon mal vor, dass meine Einschlafphasen begleitet werden von gruseligen Dingen und Gänsehaut…wirklich Gänsehaut, wenn ich vermehrt Horrorromane lese. Woher ich das weiss? Seit ich weniger lese, hab ich das nicht mehr….Bzw. Seit ich öfter mal wechsle und nicht ein Horror-Ketten-Lese-Marathon veranstalte.

Ich hatte allerdings einige Jahre immer wieder einen Alptraum, der mich echt beschäftigte, selbst wenn er nicht grausam, oder gruselig war. Aber verstört hat er mich sehr, da es meine Liebsten Vierbeiner betraf.

Seit etwa zehn Jahren wohnen wir jetzt in diesem Haus. Es war Anfangs etwas besonderes. Unser Haus. Gut, das Haus der Bank in dem wir wohnen und dafür zahlen durften. Aber endlich hatten wir was, wo wir in Ruhe mit unseren Schätzchen leben durften. Keiner, der meckern durfte, weil die Hunde am Zaum Patrouille laufen und die Schäferhündin auch noch bellt. Oder der Rüde manchmal über den Zaum sprang. Das Haus sollte Hundesicher sein. Für unsere Hunde. Also legten wir natürlich unser Hauptaugenmerk darauf. So geschehen. Das Grundstück ist von guten Mauern umgeben.

Aber es dauerte nicht lange, und wir bemerkten, dass wir das falsche Nest gekauft hatten. Wir fuhren Nachts auf die Arbeit – etwa eine Woche später war ein Zettel im Briefkasten. Die Hunde würden bellen, sobald wir fuhren. Das ist natürlich morgens um vier nicht zumutbar. Schöner wäre es gewesen, wenn die Nachbarin uns direkt angesprochen hätte – aber na ja….Die Hunde sagten es uns und wir bemerkten es nicht. Sie haben nie vorher gebellt – nie…erst seit wir hier wohnen. Dann merkten wir es auch….wir fühlten uns nicht wohl. Die Hunde fühlten sich nicht wohl. Aber jetzt ist es gekauft.

Immer öfter träumte ich, dass ich die Tür öffnete und das Tor zum Grundstück wäre offen. Die Tiere – Hunde und Katzen würden gehen und ich könnte es nicht verhindern. Manchmal stand auch ein Auto im offenen Tor, das nicht uns gehörte. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob es wahr war, oder ich es nur geträumt hatte. Immer wieder verliessen sie uns und ich konnte nichts machen. Dann hatte ich bei einer Challenge mitgemacht und man sollte einen Traum zeichnen…

Seit dem ist der Traum nicht mehr aufgetaucht. Ich bin so froh…es ist ein banaler Alptraum, aber mich hat er immer wieder verstörte und auch ärgerte.

Erlebnis, Wochenrückblick

Wochenrückblick Geschichtszauberei 28.01.19-03.02.19

Wieder ist eine Woche an uns vorbei gerauscht und ich bin nicht wirklich zum Schreiben gekommen.

Verdammt. Aber ich arbeite an dem Problem.

Einen Beitrag habe ich veröffentlicht

Schreibkicks – Rückkehr der Freunde Imaginäre Freunde


Kommen wir zu den neuen Ideen.


Bei Christiane  werden 3 Begriffe in einen Text mit maximal 300 Worten verpackt – bis zum 17. Februar 2019 können wir mit folgenden Worten spielen:

Winterreifen
eifersüchtig
stolpern.


Bei Annie habe ich noch zwei offene Themen.

Das neue Jahr ist nun schon drei Wochen alt. Aber alles was du dir vorgenommen hast, ist bis jetzt total schief gelaufen und hat sich zum kompletten Gegenteil entwickelt. Wie sieht dein heutiger Tag aus?

**

Was hast du heute vor zehn Jahren gemacht?Was ist bisher aufregendes passiert? Hat sich alles so entwickelt, wie du es dir vorgestellt hast?


Die Themen für Writing Friday

Schreibthemen / Schreibaufgaben Februar 2019 

  • Erwin, ein 74 jähriger Senior, entreisst von zu Hause – erzähle von seinem Abenteuer. (Bedenke dabei, er wird nach nur 17 Stunden wieder gefunden und nach Hause gebracht.)
  • Erzähle von einem Albtraum.
  • Schreibe eine Geschichte die mit dem Satz “Jack griff zu seinem Schwert und zögerte dann doch, denn…” beginnt.
  • Maren verabredet sich an Valentinstag mit einem Unbekannten, erzähle von diesem Date.
  • Schreibe darüber wie man dir eine Freude machen kann.

Ein neues Projekt stellt sich vor. Simon (Caymon) plant eine Writing Challenge und sucht noch Teilnehmer. Geplant ist es für den März. Schaut einfach mal rein.


Ich wünsche euch eine kreative Woche.

Eure Rina.

Erlebnis, Ich erzähl dir eine Geschichte...

Ich erzähl dir eine Geschichte…..Der gute Vorsatz

Annie von Ich erzähl dir eine Geschichte startet eine neue Schreibaktion mit wöchentlichen Schreibthemen.

Diese Woche geht es um Vorsätze. Die Hass-Liebe zu ihnen ist ungebrochen. Jedes Jahr wieder schleichen sie sich in unser Leben und erschweren es.

Diese Woche: Du führst eine Diskussion mit einem guten Freund über deine Neujahrsvorsätze. Wie sieht diese Unterhaltung aus?


„Hei Max, wie geht es dir? Ist schon wieder ein Jahr her, dass wir uns gesehen haben. Hahaha.“

„Echt jetzt, Rina? Diese olle Kamelle?“ „Ach komm, sei kein Frosch. Hast du es gut angefangen?“ „Jaaa, kann man so sagen. Du weißt doch, gute Vorsätze und so.“ „Vorsätze, pah. Kaum ausgesprochen, wird der erste schon gebrochen. Warte, ich glaube Abnehmen und Sport, halten sich da die Waage. Fünfzig-Fünfzig würde ich sagen.“

Verlegen schaute Max auf seine Schuhspitzen. „Nein, nein, dieses Jahr schaffe ich das. Was sind deine guten Vorsätze?“ Ich überlegte intensiv. Gute Vorsätze. Ich hatte mir keine vorgenommen, jeden Falls im klassischen Sinn. Ich hatte schon im letzten Jahr keine vorgenommen. Ich war letztes Jahr so deprimiert gewesen, dass sich doch eigentlich nur die Jahreszahl und nicht das Leben ändert. Ich  wollte nichts, was mich noch zusätzlich belastet, wie eine Diät, die wieder nicht funktioniert, oder mehr Sport, das ich eh nicht schaffe, da mich die körperliche Arbeit auslaugt. Nein. Keine Vorsätze für mich. „Ich hab keine Vorsätze. Ich lebe einfach so, ohne mich zu drücken. Aber warte, eigentlich stimmt das nicht. Ich habe mir schon was vorgenommen. Ich will viel, viel gelassener sein. Mir weniger Druck machen und mich noch mehr entschleunigen. Die Zeit rast mir zu schnell vorbei. Ich will sie bewusster wahrnehmen. Vielleicht sollte ich wieder Tagebuch schreiben? Hm.“ „Das ist doch kein Vorsatz. Vorsätze braucht der Mensch um überhaupt voran zu kommen. Sonst steht man ewig auf der Stelle. Und eine Diät würde dir schon gut tun.“ „Sei froh, dass du ein Freund bist. Denn keiner kann über meinen Körper entscheiden. Wenn ich Dick bin und bleibe ist das meine Entscheidung. Ich mache seit Dreißig Jahren Diäten. Immer irgendwas Neues und kasteie mich. Wenn ich es tatsächlich das Jahr schaffe zehn Kilo zu verlieren, bringt mir Weihnachten fünfzehn Kilo drauf. Hätte ich niemals eine Diät gemacht, hätte mein Körper die Chance gehabt sich selbst einzustellen. Nein, nein mein Freund. Ich quäle mich nicht mehr mit irgendwelchen Dingen, die mich deprimieren. Ich will eine Elefantenhaut – und nicht nur wegen meiner Figur – eine Elefantenhaut an der alles Unliebsame abperlt oder ich entspannt abwischen kann. Ich habe mir vorgenommen, die Arbeit auszublenden, noch langsamer zu arbeiten und meine Freizeit bewusst wahrzunehmen. Selbst wenn ich nur die Wohnung sauber mache – das will ich erleben.“ Max schüttelte den Kopf. „Du bist komisch.“ „Ja, und das ist es was du doch magst, oder?“ Er lachte, drückte mich und winkte zum Abschied. „Bis nächstes Jahr, mein lieber.“ „Bis nächstes Jahr, Rina. Dann versuche ich mein Glück erneut. Du weißt, wir inneren Schweinehunde sind sehr hartnäckig.“ Ich lachte und ging meines Weges.

ENDE


Meine Empfehlung – lasst die guten Vorsätze wo sie sind….weit weg. Sie beschweren eure Seele und belasten euch nur.

 

Erlebnis, Projekt TXT*

Das sechste Wort | 2018 – Selten

Ein Vorfall auf der Arbeit erschütterte mich. Nein, eigentlich nicht – es machte mich eher traurig, wie dunkel mancher Menschen Seele doch ist. Hier mein Aufarbeiten zu dem sechsten Wort von Projekt.TXT

 

Es war einmal….fangen nicht gerne Märchen damit an? Und enden sie nicht für gewöhnlich …und wenn sie nicht gestorben sind…?

Es war einmal.

Eine junge Maid, mit viel Energie startete sie regelmäßig ihren Tag. Behütet war sie aufgewachsen. Selten machte sie ärger. Ihre Eltern waren stolz auf sie und erhofften sich viel. War sie doch schlau und ehrgeizig. Ein braves und hübsches Mädchen. Sie war immer sehr schüchtern und zurückhaltend. Aber als sie in die Blüte kam, wurden auch die jungen Männer auf sie aufmerksam.

Trotzdem war sie immer besonnen. Natürlich hatte sie auch viele tränenreiche Nächte, weil wieder mal ihr kleines Herzchen einen Riss bekam. Aber gebrochen war es nie – dafür war sie zu realistisch. Sie ging ihren Weg und wusste früh, was sie wollte und was nicht. Selten hat sie sich ablenken lassen. Gefühle waren gestattet, durften sie aber nicht hindern. Je älter sie wurde umso gefestigter wurde sie in ihrem Dasein.

Sie hatte großes vor. Aber irgendwo auf dem Weg zu dem großen Abenteuer verlor sie sich. Sie übernahm sich. Der Druck wurde zu groß und sie kam zu der Gewissheit, dass sie zwar schlau, aber nicht schlau genug war, für den eingeschlagenen Weg.

Aber, war sie auf ihrem Weg doch immer erfolgreich. Ihre Arbeit, in der war sie gut und nicht lange, da wurde sie gefördert. Sie war beliebt. Ein netter Mann trat in ihr Leben, der sie nahm wie sie sich anbot. Sie hatten Vorstellungen und er keine Hindernisse. Die Allianz wurde beschlossen. Sie hatten kein leichtes, aber ein gutes Leben.

Dann kam ein dunkler Fürst. Er brachte ihre Welt und Ziele zum Einsturz. Falsches Zeugnis legte er ab und brachte das glückliche Paar zu Fall. Sie erhoben sich, kämpften und siegten. Aber die Gilde, der der dunkel Fürst angehörte war mächtig. Das Paar durfte dort weiter arbeiten, aber nur noch niedere und schwere Tätigkeiten ausführen. Selten gab es noch gute Tage. Schulden drückten, schmerzen plagten und die Menschen mit denen sie sich umgeben mussten, waren Falsch.

Sie wussten es, mussten sich aber mit ihnen umgeben. Sie brauchten Essen und ein Dach über dem Kopf – ihnen blieb nicht viel anderes übrig.

Sie überlebten, sie lebten. Die Tage wurden qualvoll aber ihre Liebe war ein Strahl, dem sie immer folgten. Sie würden das überstehen.

Die Frau arbeitete mit anderen Frauen. Man weiß, dass Frauen nicht miteinander können. Es gibt immer Falschheit und Neid. Die Frau war genügsam. Sie tat, was ihr aufgetragen wurde. Selten wehrte sie sich.

Manchmal vergaß sie die Falschheit derer, die sie umgaben. Sie wurde dorthin und dahin geschickt um die schweren Tätigkeiten zu leisten. Während die jungen Frauen und Männer die erst neu in der Gilde erschienen, mit leichten Tätigkeiten belohnt wurden, für Leistungen, die sie niemals tätigen würden. Ihr Kreuz wurde ihr lahm. Ihre Füße wollten sie nicht mehr tragen. Und die Falschheit umschlang sie, zog sie in die Tiefe. Ein Schätzchen hier und ein Schätzchen dort – sobald sie sich umgedreht hatte, zeigten sie die Fratzen. Die Monster, die in ihnen steckten, blickten hinter der Fassade hervor. Selten, aber intensiv bemerkte die Frau dies.

Der Mann und die Frau dachten viel nach und erkannten das Muster. Die Frau hatte erkannt, dass ihre Gildenführerin sie verraten und verkauft hatte. Ihr aber immer wieder versicherte, dass das Oberhaupt der Gilde dafür verantwortlich sei. Wie oft? Fragten sich die Frau und der Mann. Wie oft hat diese Führerin falsches Zeugnis abgelegt und die Schuld ihrer Taten den anderen zugeschoben.

Nicht selten – das Böse Blut, das sie vergossen hat, zog sich zäh und dunkel durch das Denken und Fühlen der Frau. Es kam in Wallung, mit der Erkenntnis, dass sie niemanden außer ihren Mann, hatte, dem sie trauen konnte. Und was eine Last war, wurde zu einer Leichtigkeit. Endlich erkannte sie, das falsche Antlitz der Führerin. Und sie schwor sich, dass sie nur noch selten den Kontakt zu der Gildenführerin suchen durfte. Noch musste sie den Schein wahren. Noch war die Rebellion nicht ausgereift. Aber im Kessel schmorte es schon. Es würde überquellen und die Gildenführer würden endlich zur Rechenschaft gezogen werden. Solange würden die Frau und der Mann in einander Kraft finden. Und wenn sie nicht gestorben sind – würden sie irgendwann endlich in Freiheit und Liebe leben können.

Ende

 

Aus Bildern geboren, Erlebnis

Aus Bildern geboren – 2 – Schatten

Aus Bildern geboren, ist eine Schreibaktion, die unsere visuelle Kreativität anregt. Was erzählt einem ein Bild. Dieses mal ist es ein richtig schwieriges Bild und ich habe lange gebraucht. Jetzt ist beruflich eine unangenehme Situation eingetreten, da passt es wirklich gut um mich bisschen abzuregen.

Quelle

Schatten – sie verfolgen mich. Die Vergangenheit lässt mich nicht los. Wie ein dunkler Schatten, dem ich nicht entkommen kann. Ein ständiger Dorn in deren Augen, in deren Fleisch. Der Hass schwabbt  über – das Unvermögen diese Situation zu begradigen. Der Triumph – unser Triumph. War es wirklich ein Triumph? Oder haben wir uns in ein Gefängnis drängen lassen? Ja ein Gefängnis – ein seelisches Gefängnis. Ein Fass, in dem die Tropfen sich zu einem See sammeln. Jetzt – der letzte Tropfen ist gefallen. Das Fass läuft über – wie es seine Bestimmung ist. Und jetzt. Welche Konsequenzen werden die Schatten austüfteln?

Schatten auf ihren Seelen. Angekettet an die Dinge, die sie getan haben. Karma, das sie sich aufgebürdet haben und immer noch bürden. Sie werden dafür zahlen. Aber werden sie auch wissen wofür? Die Schatten, die meinen Schlaf stören, meine Gedanken vergiften. Sie schleichen sich in jede Faser meines Denkens. Mein Gehirn ist vergiftet – mein Denken vergiftet. Meine Gefühle wabern unruhig durch meinen Magen, durch mein Herz. Die Schatten lassen  mich nicht zur Ruhe kommen. Der Situation kann man  nicht ausweichen. Das Leben – unser Leben hält uns an die Schatten gefesselt. Aber nur Dienst nach Pflicht – mehr bekommen sie nicht. Im Ton vergriffen – Schatten den Stinkefinger gezeigt. Mal sehen, ob er ihn mir zurückstreckt.

Wir werden sehen, ob ich nicht doch die Schatten abstreifen kann und wieder triumphiere.

Erlebnis, writing friday

[#WritingFriday] Week 25 – Wünsch dir was.

[#WritingFriday]

ist eine wöchentliche Schreibaktion von Elizzy.

Erzähle uns von einem Wunsch, denn du aus Angst noch nie angegangen bist.

Irgendwas in den 1980ern (Die Goldbergs)

Marina liebte es  zu lesen. Ihre Mutter arbeitete eine Zeitlang arbeitete sie in einem Schreibwarenhandel, die auch Bücher verkauften. Da gab es immer mal Fehldrucke oder Mängelexemplare, die sie ihrer Tochter mitbringen durfte. Eines Tages befand sich ein Buch von Berte Bratt dabei. Meine Träume ziehen  nach Süden. Sie vertiefte sich sofort in die Welt von Senta und Sonja. Sie reiste mit ihnen nach Afrika und erlebte eine atemberaubende Tierwelt. Sie hörte die Löwen brüllen und die Elefanten tröten. Sie war verliebt. Verliebt in ein fernes Land, das sie irgendwann bereisen wollte. In dem sie leben wollte.

Sie wuchs heran und der Wunsch Afrika zu besuchen und dort mit Tieren zu arbeiten wuchs ebenfalls. Als sie mit ihrer Ausbildung fertig war, reiste sie viel. Aber nach Afrika hatte sie es nie geschafft. Einige Versuche dort zu arbeiten, scheiterten. Das digitale Zeitalter war noch fern und es gab nicht viele Möglichkeiten dort zu arbeiten. Zu dieser Zeit – etwa in ihren Zwanzigern, begann eine leichte Ängstlichkeit in ein so fernes und fremdes Land auszuwandern. Ein Studium der Biologie war noch mal ein Versuch etwas zu bewegen. Aber sie war nicht wirklich gut darin. Mit steigendem Alter steigerte sich auch etwas die Angst, das gewohnte Umfeld zu verlassen. Die Zeit war verstrichen.

Ein Partner trat ins Leben, ein Haus wurde gekauft und die Angst – Verlustangst übernahm die Führung. Je älter sie wurde umso weniger traute sie sich einen solchen Einschnitt ins Leben zu. Die Eltern wurden älter – sie wollte sie nicht alleine lassen. Ihre Partnerschaft wurde ernst und fest, das wollte sie auch nicht  mehr aufgeben. Aber ganz tief in ihrem Inneren wusste sie, das waren willkommene ausreden um die kleine Angst des neuen dahinter zu verstecken.