Horror, writing friday, Zombies

#Writing Friday – Der brennende Regen 1 von 3

Es ist #Writing Friday Time.

Man merkt wenn ich mich in meinem Wohlfühlgenre bewege – ich finde kein Ende. Deswegen muss ich leider ankündigen: Es wird ein Mehrteiler. Entschuldigt. Aber ich hoffe ich kann es wenigstens spannend für euch machen.

Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz: “Der Regen brannte auf ihrer Haut, weil…” beginnt

Der Regen brannte auf ihrer Haut, weil vom Himmel gelber Regen fiel. Sie und alle anderen auf der Straße blickten nach oben. Bea hielt schützend ihre Hand über die Augen. Zum Glück, denn die Tropfen wurden stärker und schmerzhafter. Sie schaute sich nach einem Unterstand um, nur um fest zu stellen, dass alles in der Nähe schon besetzt war. Die Leute auf offener Straße schrien und rannten wie kopflose Hühner durch die Gegend. Sie behinderten sich selbst bei ihrer Flucht. Bea drückte sich an die Hauswand. Auf ihrer Haut erschienen kleine Blasen.

Dankbar, ihre große Handtasche dabei zu haben, hielt sie diese über ihren Kopf und rannte los. Sie brauchte Schutz. Ein kleines Mädchen mit einem Hund an der Leine stand am Straßenrand. Ganz alleine und die Menschen um sie herum rannten an ihr vorbei, ohne sie zu beachten. Bea überlegte einen Wimperschlag lang und rannte zu den beiden wehrlosen Geschöpfen. Sie schnappte sich die die Kleine mit ihrem Hund und rannte so schnell es mit ihnen möglich war.

Da war ein Fahrradständer – überdacht. Was ein Glück, dachte Bea. Schnell zog sie die beiden mit unter das Dach und versuchte ihren Atem unter Kontrolle zu bringen. Sie blickte zu dem Mädchen, das sich gekniet hatte und ihren Hund fest umarmte. Bea befürchtete schon, dass sie ihn erwürgen würde. Er leckte beruhigend über ihr Gesicht. Seine Nase hatte auch einige der giftigen Tropfen abbekommen. Aber er war tapfer und spendete seiner kleinen Freundin Trost.

„Hallo, ich bin Bea und wie heißt ihr zwei?“

Das Mädchen schaute sie mit riesigen Augen an. „Ich bin Emily und das ist Emil.“

„Emil und Emily – das ist ja schön. Wo kommt ihr zwei her. Wo ist deine Mutter?“ Ein tiefer Schluchzer löste sich und ließ Emily erschaudern. „Ich weiß es nicht. Ich sollte mit Emil warten, da er nicht mit in dieses Gebäude durfte, wo wir standen.“ Das Gebäude war von ihrem Platz aus nicht zu sehen. Bea überlegte. Aber sie hätte keine andere Entscheidung treffen können. „Wir werden deine Mutter finden. Aber erst mal muss der Regen aufhören.“ Aber der Regen wollte nicht aufhören. Bea verzweifelte. Die Schreie, aus der Richtung aus der sie kamen waren immer noch zu hören, wenn auch leiser. Es wurde dunkel. Emily zitterte. Bea zog ihren Pullover aus stülpte ihn über Emilys kleinen Körper. Sie mussten irgendwo nach drinnen kommen.

Geräusche. Was waren das für Geräusche? Der Hund knurrte. Emily hatte sich an ihn geschmiegt und schlief. Der Regen hatte endlich aufgehört. Es war gespenstisch Still – nur diese, ihr unbekannten Geräusche waren zu hören. „Bleib hier bei Emil und seid leise.“ Der Hund schaute mich an, als hätte er wirklich verstanden, wie wichtig es jetzt war ruhig zu sein. Er stellte sich vor seine Freundin und schwellte die Brust an. Wenn die Situation nicht so beängstigend gewesen wäre, wäre diese Geste total putzig gewesen.

Bea schlich den Weg zurück, den sie gekommen waren. Das Geräusch wurde lauter. Sie stand an der Ecke. Die Menschen, die sich vor dem giftigen Regen hatten schützen können, verließen ihn. Auf den Straßen lagen unendlich viel Körper. Der Regen hatte sie getötet. Bea schlug die Hand vor Entsetzen vor den Mund. Was war nur geschehen? Eine Biowaffe? Gab es Krieg? Die Straßenlaternen warfen einen unheimlichen Schatten auf die Leichen.

Was war das? Da, die Leichen lebten. Es waren doch keine toten Körper. Bea atmete auf. Was auch immer da vom Himmel herab geregnet war. Es war nicht giftig. Sie wollte sich gerade umdrehen um wieder zurück zu Emily zu gehen. Es wurde Zeit ihre Mutter zu finden. Aber Emily war ihr schon gefolgt. Sie hatte einfach zu viel Angst im Dunkeln alleine zu sein.

„Bea, können wir meine Mutter suchen?“ Bea erschrak.

„Hast du mich erschreckt.“ Sie sparte sich die Bemerkung, dass sie doch hätte warten sollen. Sie selbst hätte es wahrscheinlich auch nicht getan. „Ja, wir werden jetzt in das Gebäude gehen und nach deiner Mutter schauen.“ Emily lächelte sie dankend an und Emil wedelte mit seinem Schwanz und leckte ihre Beine ab.

Emily steckte ihre kleine Hand in Beas und blickte sie vertrauensvoll an. Dann zog sie sie in die Richtung des Gebäudes, in dem ihre Mutter arbeitete.

Da war es schon wieder das Geräusch. Mittlerweile hatten sich fast alle leblosen Körper erhoben. Sie bewegten sich sehr steif und ungelenk. Das war auch kein Wunder. Ihre Haut war mit Blasen überseht. Das musste furchtbar schmerzen. Dann hatten sie einige Stunden auf dem kalten Boden gelegen. Da wurde man schon steif. Trotzdem versuchte Bea einen großen Bogen um die meisten Körper zu machen. Sie war sich einfach nicht sicher – etwas störte sie. Das Geräusch.

„Schnell, lass uns versuchen hinein zu gehen. Ich finde es etwas zu kalt.“ Sie wollte Emily nicht unnötig ängstigen. Mit kleinen, schnellen Schritten bewegten sie sich zum Eingang vor. Sie schoben die Menschen, die dort Schutz gesucht hatten bei Seite um an die Tür zu kommen. Bea drückte dagegen, verschlossen. Mist, dachte sie. Sie klopfte mit der flachen Hand an die Scheibe. Ein Gesicht erschien. „Öffnen sie bitte. Die Kleine sucht ihre Mutter.“ „Das geht nicht. Anweisung von oben. Keiner darf rein, keiner raus.“ „Was?“ entgegnete Bea scharf. „Das kann nicht ihr ernst sein? Ich sagte, das kleine Mädchen sucht ihre Mutter. Also öffnen sie die Tür. Außerdem ist es echt kalt. Die Menschen hier könnten etwas Wärme vertragen.“ Sagte Bea und zeigte auf die Leute, die mit ihr an dem Eingang standen. Der Mann schüttelte nur den Kopf und ging weg. War das zu fassen. Er ging einfach weg.

Emil knurrte schon wieder. Bea´s Nackenhaare standen zu Berge. Etwas hatte sich verändert. Die Atmosphäre fühlte sich auf einmal geladen und bedrohlich an. Langsam drehte sie sich um. Die verätzten Körper standen und blickten suchend. Was suchten sie wohl? Ihre Freunde und Verwandten?

Kaum hatte Bea ihren Gedanken beendet, ging es los. Die ehemals leblosen Körper zuckten und ruckten eckig. Sie blickten die Schutzsuchenden an und rannten auf sie los. Bea schnappte sich Emily und den Hund und rannte. Sie verließ sich voll und ganz auf ihren Instinkt und der sagte ihr. LAUF!

Und sie lief. Ihre Tasche schlug schwer gegen ihre Hüfte. Die Leine des Hundes wurde stramm und wieder locker. Sie musste schnell einen Unterschlupf finden. Die beiden Kleinen würden das Tempo nicht durchhalten können.

Bea zog die beiden in eine dunkle Seitenstraße. Sie drückte sich an die Wand und ihr Atem ging Stoßweise. Sie schaute sich um. Zu dunkel um etwas zu erkennen. Das Handy – schnell wühlte Bea in ihrer Tasche und fischte nach ihrem Handy. Sie holte es aus dem Stand by Modus heraus und aktivierte die Taschenlampe. Vorsichtig blickte sie zurück. Keiner war ihnen gefolgt. Ein erleichterter Seufzer löste sich. Schnell leuchtete sie die Wände ab. Irgendwo musste es doch einen Eingang geben. Die drei gingen vorsichtig weiter. Bea versuchte die Geräusche, die erneuten Schreie, auszublenden. Dann erfasste der Lichtkegel endlich eine Tür. Sie ging schneller und zog Emily mit sich, die Emil ebenfalls hinter her zog. Dem Hund sträubte sich der Kamm. Bea hielt an und lauschte. Ein eigenartiges Kratzen erschall von den Wänden hinter ihnen. Schnell leuchtete sie und sie erblickte einige der sich erhobenen Menschen. Diese wiederum hielten ihre Nasen in die Luft, als würden sie versuchen sie zu wittern. Dann blickten sie ruckartig in ihre Richtung und sprinteten schreiend auf sie los.

Bea schnappte sich Emily. Emil riss sich von der Leine uns stürmte bellend auf die sich nähernde Gefahr los. Emily brüllte: „Emil, NEIN. Aus, hier her. Komm her. EMIL!“ Sie sträubte sich gegen Bea´s Griff und trat wie wild. Bea hatte Mühe Emily zu halten. Sie drückte gegen die Tür und atmete tief ein. Sie öffnete sich. Schnell trat sie ein und schubste Emily nach drinnen. Einen Spalt offen lassend, blickte sie hinaus.

Der Hund war nicht zu sehen, nur zu hören. Bellend und knurrend schien er sich in der Mitte zu befinden. Bea rief nach ihm, aber er kam nicht. Eine Figur aus der Gruppe hörte den Ruf allerdings. Sie drehte sich ruckartig zu dem Laut um und erblickte Bea. Schon stürmte sie los. Im letzten Moment zog Bea die Tür zu und schob den schweren Riegel davor. Dankbar, dass es ihn gab. Ein hämmern ließ die Tür beben. Sie drückte Emily hinter sich und ging ein Stück in den Flur hinein. „Emil?“ „Schätzchen, Emil weiß wie er überlebt. Er hat sich bestimmt in Sicherheit gebracht. Das war sehr tapfer von ihm dich zu retten. Er ist ein ganz toller Freund.“ Emily weinte leise und schlang ihre Arme um Bea´s Hals. Bea hob sie hoch und blickte die Treppe hinauf. Gegenüber war ebenfalls eine Tür. Sollten sie nach oben gehen, oder hinaus? Sie wusste es nicht.

Nein, hinaus war keine Option. Solange es dunkel war, war es einfach zu gefährlich. Sie stieg die Treppe hoch und blickte die Gänge entlang. Am Ende des zweiten Stockwerks stand eine Tür offen. Vorsichtig ging sie darauf zu. Sie setzte Emily ab um die Hände frei zu haben. Leise klopfte sie an. Keine Reaktion. „Hallo?“ Sie traten ein. Immer noch keine Reaktion. Die Wohnung schien leer zu sein. Schnell zog sie Emily hinein und verschloss die Tür. Sie durchsuchte die Wohnung. Der Besitzer war nicht da. Sie stürmte zu den Fenstern. Leise öffnete sie diese um auf die Straße zu sehen. Vereinzelt torkelten menschliche Körper über die Gassen. Hin und wieder blieb eine stehen und streckte die Nase in ihre Richtung. Bea zog sich schnell zurück und schloß die Vorhänge. Licht würde sie nicht anmachen. Sie setzte Emily, die immer noch weinte, auf die Couch und deckte sie mit der vorhandenen Decke zu. Dann ging sie in die Küche um diese zu inspizieren. Sie war gut gefüllt. Im Notfall könnten sie hier ein paar Tage ausharren.

Als sie zurück ins Zimmer kam, hatte sich Emily in die Ecke der Couch gequetscht und ihren Daumen in den Mund gesteckt. Es schien sie zu beruhigen, denn sie war eingeschlafen. Zärtlich blickte sie auf die Kleine. Der Verlust des Hundes wog schwer auf ihrer Seele. Sie wusste, dass er der Anker der Kleinen war. Sie betete, dass er es geschafft hatte und sie vielleicht finden würde. Hunde konnten so was.

Nach einigen Minuten bemerkte sie, dass auch sie eine bleierne Schwere übermannte. Der abfallende Adrenalinspiegel katapultierte sie in eine Lethargie. Ihre Augen wurden schwer. Sie legte sich ebenfalls auf die Couch und schlief sofort ein.

FORTSETZUNG folgt

15 Gedanken zu „#Writing Friday – Der brennende Regen 1 von 3“

  1. Sehr unheimlich und spannend. Ich tippe auf Biowaffe, wenn alle plötzlich Zombies sind. Bin gespannt wie es weiter geht. Spann uns nur nicht zu lange auf die Folter. ;)
    Grüße, Katharina

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  2. Huhu,

    hiermit bin ich jetzt doch schon durch. Dachte ich brauche noch einen Anlauf.

    Ich tippe auf Zombies, oder? Das mit dem Regen ist eine interessante Idee. Die Kombi Emily und Emil hat was. Das mit dem Hund ist traurig, aber gut, dass sie einen Unterschlupf gefunden haben. Mal sehen wie es weiter geht.

    LG Corly

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    1. Ja – so in die Richtung geht es. Erst wollte ich irgendwelche seltsamen Kreaturen erschaffen – aber das wäre noch unrealistischer gewesen. Das hätte nicht so zum Rest gepasst.

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